Archiv der Kategorie: Lago di Ledro 2019

Die ersten Tourberichte

… sind jetzt ergänzt um die noch fehlenden, so dass Du über diesen Blog-Eintrag das komplette Internet-Tagebuch unserer Motorradtour an den Lago di Ledro lesen kannst. Wir haben auch die Links zur den „Routenvideos“, die wir über die App „Relieve“ erstellen, dazu gepackt, so dass die Übersicht jetzt komplett ist und Du zum Lesen nicht mehr durch den ganzen Blog scrollen musst.

Wir wünschen Dir viel Spaß – und freuen uns schon jetzt auf die nächste gemeinsame Tour.

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Unter den nachfolgenden Links findest Du alle Berichte und „Routenvideos“ unserer kurzweiligen, geführten Motorradtour an den Lago di Ledro:

Fr. 14.6.2019 – Eine Alternative zum Irschenberg?

Sa. 15.6.2019 – Vortour mit Hindernissen

So. 16.6.2019 – Entscheidung am Maniva

Mo. 17.6.2019 – Kurven und Kehren ohne Unterlass

Der Routenverlauf im Video

Di. 18.6.2019 – Endlich ist der Mortirolo das Ziel

Der Routenverlauf im Video

Mi. 19.6.2019 – Es gibt auch breitere Straßen

Der Routenverlauf im Video

Do. 20.6.2019 – Heute wird es „ruppig“

Der Tourverlauf im Video

Fr. 21.6.2019 – In den Garten Italiens

Der Tourverlauf im Video

Sa. 22.6.2019 – Ich fahr noch vor dem Frühstück …

Rückfragen gerne an kurvenfieber@mac.com

 

 

Ich fahr noch vor dem Frühstück …

LAGO DI LEDRO: Heimreise – Samstag, 22.6.2019 – „Ein guter Plan ist es wert, verworfen zu werden“. Das sage ich mir am Tag unserer Abreise vom Lago di Ledro. Die alte G/S steht seit gestern Abend gut verzurrt im Transporter, die Koffer sind gepackt und ebenfalls schon im Laderaum verstaut. Nur das „Handgepäck“ und der Rucksack mit dem Rechner sind noch auf dem Zimmer.

Den Wecker habe ich mir für 6:00 Uhr gestellt, um möglichst noch vor der großen Reisewelle über den Brenner zu kommen. Es ist das erste Wochenende, an dem die Österreicher Ihr irrwitziges Fahrverbot für die alte Brennerstraße ausgesprochen haben, die ich trotz vorhandener Autobahnvignette immer wieder gerne fahre. Diesmal wollte ich aus Gründen der Zeitersparnis über die Europabrücke, aber wenn da jetzt alle drüber müssen wird es an der Mautstelle wohl lange Schlangen geben.

Die Frage, wann der beste Zeitpunkt zum Aufbrechen ist, beantwortet sich am Ende von ganz alleine. Nachdem ich täglich Unmengen an Wasser trinke, müssen die auch irgendwann wurde raus – und das war in der Nacht zum Samstag um Punkt 3:00 Uhr in der Früh der Fall.

Noch mal hinlegen? Oder reichen vier Stunden Schlaf für den langen Weg nach Hause? „Pack Deine Sachen und fahr los. Noch ist es angenehm kühl und die Straßen leer. Wenn Du unterwegs müde wirst, kannst Du eine Stunde Schlaf auch auf dem Parkplatz nachholen“, denke ich mir – und so nagelt der Ducato Punkt 3:30 Uhr vom Hof.

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Noch ganz schön finster, um halb vier

Draußen zieht ein Gewitter auf. Es ist arg windig und am Himmel zucken immer wieder kräftige Blitze. Am Kreisel vor Nago schiebt sich ein 40 Tonner vor mich, der die vor uns liegende Steigungsstrecke nur mühsam bewältigt. Glücklicherweise findet sich schon bald eine Gelegenheit, um vorbei zu ziehen. Jetzt habe ich freie Bahn bis zur Autobahnzufahrt in Rovereto Süd. Da lässt auch der kräftige Regen nach, der ab Nago niederprasselt.

Gut 200 Kilometer sind es bis zum Brenner. Die Autobahn ist frei und ich komme gut voran. Auch die Mautstelle bei Sterzing ist zügig passiert. Es ist noch keine sieben Uhr, so dass ich jetzt noch legal auf die alte Brennerstraße abzweigen dürfte. Doch diesmal nehme ich die Europabrücke – und weiß schon bald, warum ich diese ansonsten meide: mit ordentlich Gefälle und eingequetscht zwischen Lastwagen geht es Richtung Innsbruck. Spaß macht das Fahren hier nicht.

Die weiteren Kilometer verlaufen wieder reibungslos, ebenso die Fahrt über den Irschenberg und die Umfahrung von München. Erst als alle neuralgischen Punkte hinter mir liegen mache ich um 8:44 Uhr nahe Schweitenkirchen, nach fünf Stunden Fahrt, eine erste Pause. Der Ducato braucht frischen Diesel und ich erst einmal einen großen Becher Kaffee. Sicher sitzen meine Teilnehmer um diese Uhrzeit auch am Frühstückstisch – gut 445 Kilometer entfernt von mir.

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Endlich Pause …

Die Fahrt über die A9 und die A3 in Richtung Frankfurt vergeht wie im Flug. Um 11:41 Uhr lege ich bei Sailauf eine weitere Pause ein – noch 62 Kilometer und ich bin zu Hause. Gut 9 Stunden Fahrt für mehr als 800 Kilometer sind ein guter Schnitt von denen ich mich anschließend auf der heimischen Couch ausruhen, während ich noch einmal an die herrlichen Tage rund um den Lago di Ledro erinnere.

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Noch 62 Kilometer und ich bin zu Hause

Schön war sie die Woche am Ledrosee. Wir haben viel gelacht, sind ausgiebig Motorrad gefahren, haben gut gegessen und so einiges erlebt. Wieder eine dieser Touren, an die wir uns noch lange und gerne erinnern werden.

 

Ein paar Highlights haben wir in einer kleinen Diaschau zusammengefasst:

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Mehr Infos zu den von uns organisierten Motorradtouren gerne per Mail unter kurvenfieber@mac.com

In den Garten Italiens

LAGO DI LEDRO: 5. Tourtag – Freitag, 21.6.2019 – Das Ziel ist einzigartig und damit genau das Richtige für unseren letzten Tourtag. Heute wollen wir zum Monte Baldo, um das mächtige Gebirgsmassiv einmal von Nord nach Süd zu durchqueren. 65 Meter über dem Meeresspiegel liegt der Gardasee, der höchste Gipfel hat eine Höhe von 2218 Metern – wie eine gewaltige Wand wird sich der imposante Berg vor uns auftürmen.

Der Himmel ist blau, mit kleinen Wattewölkchen. Wir lassen es entspannt angehen, bevor wir zu unserer letzten Tagestour in dieser Woche aufbrechen.

Noch einmal führt uns der Weg am Lago di Ledro Richtung Pregasina. Wir fahren am Ufer entlang, genießen die Aussicht und bummeln gemächlich durch die engen Ortsdurchfahrten, die vor uns liegen.

Zum Warmfahren „gönnen“ wir uns einen kleinen Schlenker über den Passo Creina ein. Die Zufahrt zur schmalen, kurvenreiche Passstraße findet sich bei Bolognano, nahe Arco. Die meiste Zeit windet sich das gerade einmal autobreite Asphaltband durch dichten Wald und bietet wenig Aussicht – was nicht weiter schlimm ist, da die Wegeführung unsere volle Konzentration erfordert.

Am Weiler „San Giacomo“ findet sich ein kleiner Parkplatz; von hier führt ein Fußweg in gut 20 Minuten zur Einsiedelei San Giacomo, die den Heiligen Giacomo und Silvestro al Monte geweiht ist. Die kleine Kirche öffnet in den Sommermonaten jeweils sonntags ihre Pforten.

Der Pass an sich ist relativ unscheinbar; wir huschen mehr oder weniger darüber und stürzen uns gleich im Anschluss wieder ins Tal. Bei Loppio erreichen wir wieder die nach Rovereto führende Staatsstraße und fädeln uns am Kreisel in den dichten Verkehr ein. Weil wir lieber auf Nebenstraßen unterwegs sind, setzen wir am nächsten Abzweig den Blinker rechts, um auf schmaler Trasse nach Sano zu gelangen.

Leider entpuppt sich der gewählte Streckenabschnitt als „Pista Ciclabile“ – als ein Stück des Radwegs der von Mori nach Torbole führt. Also muss die ganze Gruppe wenden und zurück auf die SS240.

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Einmal wenden bitte – üben wir heute gleich öfter

Im zweiten Anlauf passt es dann und wir erklimmen „den Garten Italiens“. So wird der Monte Baldo schon seit dem 16. Jahrhundert auch genannt, denn die besonderen klimatischen Bedingungen, die hier herrschen, sorgen für eine einzigartige Flora und Fauna. Für Botaniker stellt der Monte Baldo eine wahre Fundgrube von Arten dar; auf relativ kurzer Distanz finden sich gleich mehrere Vegetationsstufen, die von submediterranen Flora mit Olivenhainen und Steineichenwäldern bis hin zu alpinen Arten in den Gipfelregionen reichen.

1566 veröffentlichte der aus Verona stammende Apotheker und Botaniker Francesco Calzolari eine erste Liste von Pflanzen, die er auf dem Baldo gefunden hatte. Seine Sammlung wird heute im Naturkundemuseum in Verona aufbewahrt. 1617 erschien ein erstes mit Holzstichen illustriertes Buch von Giovanni Pona – seitdem genießt der Monte Baldo das besondere Interesse der Botaniker.

Uns interessieren mehr die tollen Straßen am Monte Baldo-Massiv. Eine führt uns durch abenteuerliche Felsdurchbrüche vom Passo di San Valentino zum Rifugio Graziani, an der „Bocca del Creer“. Kurz vor dem Rifugio hält Stefan für einen Fotostopp, war der Blick in die Tiefe an der Engstelle doch gewaltig.

Ich denke mir noch, wie gut es ist, dass wir auf diesen abenteuerlichen Straßen mit dem Motorrad unterwegs sind und dass ich diese mit meinem Auto freiwillig wohl kaum befahren würde – geschweige denn mit meinem sechs Meter langen und zwei Meter breiten Ducato. Wenig später rumpelt ein ebensolcher als Kleinbus mit Anhänger an uns vorbei, um Biker und deren Fahrräder den Berg hinauf zu transportieren. Unglaublich.

Wir legen am Rifugio Graziani eine Kaffeepause ein und genießen die Aussicht – und die nette Bedienung.


Bei der Weiterfahrt passiert dann ein kleines Malheur. Kurz hinter der „Bocca di Navene“ gibt es einen kleinen Abzweig, der im weiteren Verlauf zu einem fantastischen Aussichtspunkt auf den Gardasee führen soll. Der Weg dorthin ist allerdings offiziell gesperrt. Gleichwohl hatte ich am Parkplatz einen Wegpunkt gesetzt, um vielleicht bei einer meiner Vortouren zu schauen, ob sich der Abstecher lohnt.

Dieser Wegpunkt war nun dummerweise noch in der Route gesetzt, worauf Stefan den Blinker rechts setzte und beherzt abbog. Vier enge Kehren später standen neun Motorräder am Steilhang und mussten irgendwie wenden. Adrenalin pur war angesagt.

Wenig später erreichen wir die Grenze zum Veneto und lassen das Trento-Alto Adige hinter uns. Immer noch auf der Höhenstraße fahrend – auf der der Motorradverkehr nun deutlich zunimmt – geht es vom 1433 Meter hoch gelegenen Pass „Cavallo di Novezza“ Richtung Caprino Veronese und San Zeno di Montagna; hier haben wir schon des Öfteren im empfehlenswerten Hotel Diana übernachtet.

Kurven- und kehrenreich windet sich die Straße hinunter nach Torri del Benaco. Fast könnte man sagen, der Name ist Programm: denn „Benaco“ ist der ursprüngliche Name für den Lago di Garda. Der wurde von 200 vor bis 800 nach Christus „Lacus benacus“ genannt wurde – nach einer keltischen Lokalgottheit Oberitaliens, dessen Weihinschrift einst am Ufer des Sees gefunden worden war. Benacus gilt in der Mythologie übrigens als Vater des Minicus, jenem Fluss, der durch den Gardasee fließt.

Unser Ziel ist jetzt die Panoramabar, von der sich beim Mittagessen ein prachtvoller Blick auf den Lago di Garda ergibt. Wir nehmen die nahe gelegene südliche Zufahrt und kämpfen uns durch enge Gassen wieder bergan – rechtzeitig vor dem Eismann und dem Getränkelaster. Kaum haben wir die Motorräder abgestellt, kommen die beiden Kleinlaster angefahren und parken die Zufahrt zum Parkplatz gnadenlos zu. Heißt für uns: wie können in Ruhe zu Mittag essen, denn bevor nicht entladen wurden, kommen wir hier sowieso nicht weg.

Und so genießen wir erst einmal den fantastische Blick auf den weit unter uns liegenden Lago, um anschließend einen Blick in die Speisekarte zu werfen. Während Lutz sich mit vier mageren Sardellen bescheiden, gönne ich mir nach all der Pasta der vergangenen Tage heute ein ordentliches Stück Filet.

Kaum haben wir bezahlt, setzen sich auch der Eismann und der Getränkelaster wieder in Bewegung, wobei es schon interessant ist, zu sehen, wie das reichlich verbeulte Gefährt auf engstem Raum gewendet wird.

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Interessantes Schauspiel, wie sich der Kleinlaster zurück auf die Straße manövriert

Eigentlich hatten wir für den Nachmittag noch einen kleinen Leckerbissen eingeplant: die „Punta Veleno“, die besser bekannt ist unter dem Namen „Passo Telégrafo“. Das reizvolle an dieser Strecke: kommt man von Norden, warnen nicht zu übersehende Hinweisschilder Camper, Fahrer von Autos mit Automatik-Getriebe oder sonstige Unbedarfte eindringlich vor der Weiterfahrt.

Denn die folgenden 20 Kehren haben es in sich, sind ekelig eng und bis zu 20 Prozent steil. Trotzdem haben wir hier schon holländische Wohnmobilfahrer getroffen, die das Fahrverbot trotz bereits rauchender Kupplung ignorieren wollten. Wir wären entspannt von Süden angereist und hätten uns bergab ins Kehrengetümmel gestürzt. Doch das Interesse unsere ansonsten unerschrockenen Biker galt zum Ausklang dieser kurzweiligen Woche eher dem gemütlichen Cruisen auf der Uferstraße. Also gut, warum nicht?

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Immer am Seeufer entlang

Bis Malcesine läuft alles erfreulich flüssig. Mit maximal 80 km/h fahren wir das Ostufer entlang, schauen Menschen in Badehosen beim Sonnenbaden zu und bewundern die Surfer, die die nachmittäglichen Fallwinde zu einem spektakulären Ritt auf ihren Boards nutzen. Alles ganz entspannt.

In Torbole gerät der Verkehr kurz ins Stocken, mit einer Schleife über Arco umgehen wir die oft zeitraubende Fahrt durch Garda. Noch einmal donnern wir durch den fast sieben Kilometer langen Tunnel vor Pregasina. Noch einmal genießen wir die drei Serpentinengruppen, die uns dem Lago di Ledro näher bringen und mogeln uns durch die engen Ortsdurchfahrten, bevor wir einen letzten Blick auf den malerisch in der Sonne liegenden Ledrosee werfen. Ein letztes Mal biegen wir dann auf den Parkplatz des „Hotel Garden“ ab und genießen ein kleines Feierabendbier 😉

Noch einmal sitzen wir wenig später auf der kleinen Terrasse zusammen und genießen das gemeinsame Abendessen. Heute kredenzt der Küchenchef: Süß-saures Forellensteak mit gegrillter Polenta, Spaghetti mit Rucola-Pesto, Forelle und rosa Pfeffer sowie Forelle nach Müllerinen-Art mit lila Kartoffeln und Kabeljau-Mayonnaise.

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Und natürlich einen Nachtisch.

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Die Koffer sind gepackt, die Motorräder verstaut, so können wir den Abend noch gemütlich zusammensitzen und die erlebnisreiche Woche Revue passieren lassen. Morgen früh gehts zurück nach Hause. Für den einen oder anderen wird es eine kurze Nacht werden.


So manchen unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden wir in vier Wochen schon wiedersehen. Dann fahren wir gemeinsam in die Karawanken. Wir freuen uns schon …

Video

Rund um den Monte Baldo

LAGO DI LEDRO: 5. TOURTAG / Freitag, 21.6.2019 – Der letzte Tourtag, noch einmal wollen wir gemeinsam Motorrad fahren. Ziel ist das Gebirgsmassiv des Monte Baldo, das wir einmal durchqueren wollen. Gegen Mittag haben wir dann das Ufer des Gardasees wieder erreicht, um in einem tollen Lokal mit prachtvoller Aussicht unsere Mittagsrast einzulegen. Dann geht es so langsam zurück ins Hotel – leider …

Das kleine Video zeigt die gefahrene Strecke und ein paar Bilder von der Tour. Den ausführlichen Reisebericht findet Ihr jetzt oberhalb dieses Blog-Eintrags.

Der Original-Link wäre:
https://www.relive.cc/view/r10006013456

Du kannst den Tourverlauf auch auf der Landkarte nachverfolgen:

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Heute wird es „ruppig“

LAGO DI LEDRO: 4. TOURTAG / Donnerstag, 20.6.2019 – Ich höre schon das Wehklagen, wenn unsere Motorräder am Gipfelplateau des Maniva ausrollen werden. Die schmale Straße, die bis auf 1664 Meter ansteigt, ist übersäht mit Frostaufbrüchen. Klein, schmal, meist gerade einmal autobreit und reichlich unübersichtlich geht es stetig bergan. Immerhin: zwischenzeitlich ist die Strecke durchweg asphaltiert.

Kurz vor neun sitzt Lutz noch ganz entspannt vor dem Hotel und genießt die sieben Minuten, die ihm noch bis zum Start bleiben. Unterdessen „kämpfen“ Felix und Charly mit ihren Navi.


Bei strahlendem Sonnenschein starten wir Richtung Storo. Die Route führt über den kaum wahrnehmbaren Passo dell‘ Ampola in gut ausgebauten Kehren talwärts. Kurz hinter dem kleinen Bergdorf Bagolino findet sich linker Hand der Einstieg zum Maniva.


In Bagolino gab es wahrscheinlich bereits schon zur Römerzeit eine strategisch wichtige Pferdewechselstation. 1440 geriet das „kleine Dorf“ unter die Herrschaft Venedigs, dass es nur ein Jahr später seinen hilfreichen Verbündeten, den Grafen von Lodrone als Lehen überließ. Rund 30 Jahre mussten sich die Bewohner fortan gegen die Willkür der neuen Herrscher wehren, bis Venedig das Lehen wieder aufhob und Bagolini in die Unabhängigkeit entließ.

1815 fiel die Gemeinde mit der Lombardei und Venetien an Österreich. Bald darauf wurde die Straße von Anfo nach Bagolino gebaut. Angesichts der damaligen katastrophalen wirtschaftlichen Lage trägt diese bis heute den Namen „Hungerstraße“. Doch es gab auch andere, viel bessere Zeiten. Der Reichtum an Buchenwälder und das Wasser des Caffaro ermöglichten den Bau eines Schmelzofens. Dieser, sowie die namhafte Herstellung von Bergkäse, sorgten über viele Jahre für Wohlstand.

Die überwiegend mittelalterlichen Gebäude in Bagolino gruppieren sich malerisch um die barocke römisch-katholische Pfarrkirche San Giorgio, auf die wir bei der Fahrt hoch auf den Maniva immer wieder einen Blick erhaschen.

Für meine alte G/S liegt eine tolle Wegstrecke vor uns. Die Federelement werden ordentlich gefordert, es rumpelt und schüttelt in einem fort. Die größten Löcher im Asphalt nehme ich mit viel Schwung und quasi im Flug, ansonsten gilt es die „Ideallinie“ zwischen all dem Split und den Frostaufbrüchen zu finden.

An meinem Nummernschild kleben Lutz und Felix. Die beiden 1200 RS-Fahrer lassen es – trotz des mehr als schlechten Belags – einfach nicht abreißen. Wir fliegen der Passhöhe förmlich entgegen, dort angekommen ist nur ein leichtes Grummeln zu vernehmen. Die GS-Fahrer aber, die mit deutlichem zeitlichen Verzug am Maniva eintreffen, schimpfen – trotz ordentlicher Federwege – wie die Rohrspatzen. Ich hatte es geahnt …

Die nächsten Kilometer durchs „Valle Maniva“ verkaufen deutlich entspannter. Die Straße ist gut ausgebaut und in einem wesentlich besseren Zustand; sie folgt dem mäandernder Lauf des Flusses Mella, der schon im ersten Jahrhundert vor Christus vom römischen Dichter Gaius Valerius Catullus erwähnt wurde.

Links und rechts tauchen immer wieder die Ruinen alter Minengebäude auf. Im Valletrompia durfte, laut einem Dekret aus dem Jahr 1576, „jede Person, die ein Medolo zum Zeichnen des Eisens herstellen möchte, es dort beginnen, wo es ihr gefällt, und an jedem Ort und in jedem Gebiet, das sie mag.“ (Schlechte Google-Übersetzung eines italienischen Textes, sorry)

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Eine der vielen verfallenen Minenanlagen im Valletrompia

Zwischen Pezzaze, Bovegno und Collio entwickelt sich so im Laufe der Jahrhunderte ein ganzes Netz von Wegen und Tunneln, die oft miteinander verbunden waren. Entlang der so genannten „Via del Ferro“ entstanden Anlagen zur Aufbereitung der abgebauten Mineralien sowie Schmelzöfen und Hämmer; eine bis dahin einzigartige Produktionskette zur Herstellung von Waren für den Handel. Seit einiger Zeit wird überlegt, die Zeugnisse der Geschichte touristisch zu nutzen.

In Tavernole sul Mella halten wir für eine kurze Pause. Eine kleine Bar, direkt am Abzweig zum Passo Marmentino gelegen, lädt zum Verweilen ein. Wir ordern Kaffee und Wasser, versagen uns aber all der Leckereien, die hier sonst noch angeboten werden.

Die nächsten Kilometer sind ein wahres Fest. Dank zumeist gut ausgebauter Kurven und Kehren kommen wir zügig voran. Jetzt bräuchte ich den Bordcomputer der neuen BMWs, der auch die Schaltvorgänge registriert. Denn das Getriebe wird bis zum nächsten Stopp ordentlich strapaziert: vor jeder Kurve runterschalten und die Bremswirkung des Motors nutzen, einlenken, am Kurvenausgang rausbeschleunigen, ein zwei Gänge durchs Getriebe steppen und vor der nächsten Kehre wieder runterschauten – so geht das ohne Unterlass.

In diesem „Kurvenrausch“ gilt es aufzupassen, den Abzweig zur kleinen Kirche „Chiesa della Madonna delle Cornelle“ nicht zu verpassen, die direkt an der Straße zwischen Teglie und Cornelle liegt – besser gesagt führt die Straße direkt durch den Portikus des kleinen Gotteshauses. Wer aus der Kirche kommt und nicht aufpasst, läuft Gefahr unter die Räder zu kommen …

Wir legen einen Fotostopp ein und genießen die Aussicht aufs Valle Sabbia. Die Marienkirche selbst wurde im 16. Jahrhundert errichtet und hat einen achteckigen Grundriss. Im Inneren befindet sich ein Fresko, das einen dramatischen Moment des spanischen Erbfolgekrieges zeigt, bei dem die Provinz Brescia von kaiserlichen Truppen angegriffen wurde.

Nachdem wir die Fahrt fortgesetzt haben, erreichen wir bald darauf Vobarno. Hier zweigen wir in ein langes Seitental ab, das uns auf einer zumeist schmalen und stellenweise sehr abenteuerlichen Straße zur Wallfahrtskirche „Madonna di Rio Secco“ nahe Capovalle führt.

Die prächtige Kirche „Madonna di Rio Secco“ steht auf einem kleinen Plateau und soll den Schutzheiligen der Holzfäller und Köhler geweiht sein. Erbaut wurde sie 1715 nach einer Marienerscheinung. Leider ist das Gotteshaus nur Sonntags und Dienstags geöffnet, so dass wir vor einer verschlossenen Kirchenpforte stehen. Nicht weiter schlimm, ein Besuch ist auch so lohnend. Denn: Hier wurde ein Tunnel direkt neben dem Gotteshaus gebaut – ein weiteres Kuriosum dieser Tagestour.

Nach dem obligatorischen Fotostopp ist der Monte Stino unser nächstes Ziel. Hier wartet Lucia schon mit dem Mittagessen. Bis hinauf auf 1467 windet sich das kleines Sträßchen, das von Capovalle direkt auf den Gipfel führt und auf einer Distanz von gut vier Kilometern einen Höhenunterschied von fast 500 Metern überwindet.

Einige Infotafeln weisen darauf hin, dass auch hier oben im Ersten Weltkrieg heftig gekämpft wurde – bis 1918/1919 grenzte das österreichische Kaiserreich südlich von Riva und quer durch die westlichen Gardaseeberge an das italienische Königreich. Neben einer Gedächtniskapelle findet sich auf der Hochfläche des Monte Stino deshalb auch ein kleines Museum (Museo reperti storici guerra) mit Schützengräben und Verteidigungsstellungen. Der Blick hinunter auf den Lago d’Idro verdrängt jedoch schnell die Gedanken an die Gräuel jener Jahre.

Auf der Sonnenterrasse des Rifugio Monte Stino kümmert sich Lucia fürsorglich um uns. Wie so oft, entscheiden wir uns „nur“ für die Vorspeise und genießen fantastische Pasta in unterschiedlichster Zubereitung. Und weil uns der leckere Kuchen auf der Theke so unwiderstehlich anlacht, darf der es heute auch als Nachtisch sein.

Wären wir mit dem Mountainbike da, würden wir jetzt vielleicht die 136 Kehren unter die Räder nehmen, die hinunter zum Idrosee führen. Im Internet heißt es dazu: „Einerseits ist die Weganlage sensationell, und bietet der Trail immer wieder traumhafte Ausblicke. Andererseits sind gefühlt 100 der 136 Kehren nur mit Versetzen des Hinterrades fahrbar. Wer diese Technik nicht beherrscht, wird also sehr häufig absetzen müssen, was den Flow etwas bremst. Immerhin sind die Geraden zwischen den Kehren nie problematisch. Die letzte Querung der Tour von Vesta nach Baitoni bietet nochmals einige heikle Abschnitte. Hier herrscht stellenweise klar Absturzgefahr, größte Vorsicht ist angebracht!“ Dafür soll die Aussicht aber grandios sein.

Unser Ziel ist nun der Gardasee. Vorbei an knatternden Vespafahrern führt die Strecke führt vorbei am malerischen Stausee „Lago di Valvestino“, dann ist das Westufer des Lago erreicht. Hier fahren wir durch zahlreiche Tunnels, die Ende der 30er Jahre in den Fels geschlagen wurden, um die kleinen Ortschaften auch auf dem Landweg erreichen zu können.

Schon 1845 war die Notwendigkeit einer Straßenverbindung in Erwägung gezogen worden. Streitigkeiten zwischen Italien und der Donaumonarchie über die Grenze bei Limone verhinderten jedoch zunächst den Bau.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hatten sich die Verhältnisse geändert und der italienischen Staat war allein schon aus militärischen Gründen an der Erschließung des Gardaseeufers interessiert. Im Jahre 1928 wurde deshalb das „Consorzio Interprovinciale per la Strada Gargnano-Riva“ gegründet und noch im gleichen Jahr mit dem Bau begonnen. Trotz schwieriger Geländeverhältnisse konnten die Arbeiten schon im September 1931 abgeschlossen und die „Gardesana Occidentale“ am 18. Oktober 1931 eingeweiht werden.

Im Zweiten Weltkrieges wurden einige der Tunnel- und Galeriebauwerke zu Rüstungsfabriken umfunktioniert. So wurden dort – unter dem Decknamen Condor – ab dem Herbst 1943 bis zum Kriegsende 1945 unter anderem Waffen und Flugzeugmotoren für die deutsche Kriegsmaschinerie gebaut.

Zwischenzeitlich wurde die Streckenführung mehrfach geändert und viele kurze Tunnel durch einige wenige lange ersetzt. Die alten Verbindungsstraßen können noch mit dem Fahrrad befahren werden. Trotzdem treffen wir auf der westlichen Uferstraße immer wieder Biker, die – nur schlecht oder gar nicht beleuchtet – durch die neuen Tunnel fahren und dabei den ganzen Verkehr aufhalten, weil sie von Autos und Bussen nicht überholt werden können.

Wir schwimmen im Verkehr mit, der heute ein einigermaßen zügiges Fortkommen erlaubt. Jetzt wollen wir zur Brasa-Schlucht, die Winston Churchill einmal als „das achte Weltwunder“ bezeichnet haben soll. Die schmale Straße, die stellenweise dem Lauf des kleinen Flüsschens Brasa von Tremosine hinunter zum Gardasee folgt, ist angesichts ihrer Streckenführung atemberaubend.

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Bald haben wir den Abzweig zur Brasa-Schlucht erreicht

Bis zum Jahr 1913 mussten die Bewohner der Tremosine-Hochebene alles, was sie zum Leben brauchten, auf den Schultern und über steile Pfade vom See hinauf in die Berge tragen. Ein mehr als mühsames und auch gefährliches Unterfangen.

1908 wollte der damalige Pfarrer von Vesio, Giacomo Zanini, einen „einfachen Zugang zum See“ schaffen und vergab an Signiore Arturo Cozzaglio einen entsprechenden Auftrag, der daraufhin die halsbrecherische Route durch die Brasaschlucht entwarf. Nach nur vier Jahren Bauzeit konnte die Strecke am 8. Mai 1913 bereits offiziell eingeweiht werden.

„Leider“ wurden zwischenzeitlich einige besondere Engstellen der „Strada della Forra“ entschärft und neue Tunnel gebaut. Zudem regelt am Wochenende eine Ampel die Zufahrt. Wir müssen uns gleich zu Beginn an zwei sich gegenüber stehenden Autos vorbeikämpfen, deren Fahrer nicht so genau zu wissen scheinen, wer jetzt Platz für den anderen machen sollte – und vor allem wie?

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Durch diese Lücke sollten unsere Motorräder doch passen, oder?

Gelegentlich laden kleine Parkplätze dazu ein, die einmalige Aussicht auf den See zu genießen. Genau diese Haltebuchten sind auch der Grund, auf eine Grünphase nicht zu vertrauen. So mancher fährt hier einfach weiter, wenn er genug gesehen hat.

Nach ein paar Engestellen, die es wirklich in sich haben, erreichen wir die „Schlüsselstelle“, die eigentliche Schlucht. Die schmale Straße schmiegt sich dicht in den Fels, der sich über uns öffnet – fantastisch.

James Bond-Fans sollte die „Strada della Forra“ aus „Ein Quantum Trost“ bekannt sein. Einige der Schlüsselszenen wurden hier gedreht.

Es wird Zeit für eine Kaffeepause – und auch die soll heute für erhöhten Puls sorgen. Wir fahren zum Hotel Paradiso in Pieve di Tremosine, das für seine „Schauderterrasse“ berühmt ist. 400 Meter hoch über dem Gardasee gelegen, bietet sie allen Mutigen und Schwindelfreien einen einmaligen Blick auf den See.

Eine halbe Stunde später sind wir wieder im Hotel. Ich nutze noch die Gelegenheit, beim angeblich besten Metzger im Ledrotal eine leckere italienische Salami zu kaufen.

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Eine davon wird gleich mir gehören …

Ein erlebnisreicher Tag liegt hinter uns, den wir beim Feierabendbier noch mal Revue passieren lassen. Nach dem Duschen wartet dann wieder ein leckeres Abendessen auf uns. Heute gibt es eine feine Kartoffelsuppe mit Schnittlauch und Würstchen, Buchweizen-Cremes mit Käse und Wurst sowie gebratenes Kaninchen, mit Kartoffelpüree und einer Bratensoße aus Most. Und natürlich einen Nachtisch. Jeder Gang muss natürlich im Bild festgehalten werden.

So langsam wird es Nacht in Piere di Pedro. Morgen wollen wir ins Monte-Baldo-Massiv fahren.

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Video

Stoßdämpfer-Test-Tag …

LAGO DI LEDRO: 4. TOURTAG / Donnerstag, 20.6.2019 – Heute standen meine Lieblingsstraßen auf dem Programm: klein, schmal, kurvig, unübersichtlich und meist mit schlechtem Belag versehen – genau das richtige für meine alte G/S. Schon die Fahrt den Maniva hinauf war eine Herausforderung. Wenngleich es die beiden R 1250 RS hinter mir nicht abreißen ließen. Lutz und Felix hielten tapfer mit – danach kam erst mal lange nichts. Dafür beklagten sich die GS-Fahrer oben auf dem Pass über die schlechte Wegstrecke. Verkehrte Welt …

Die Straße hinunter ins Tal war wieder gut aufgebaut und auch der Abschnitt über den Marmentino ließ ich genussvoll fahren. Dafür waren die beiden „Karrenwege“, die zur „Chiesa della Madonna delle Corne“ und zur „Santuario di Rio Secco“ führten, wieder geeignet, die Stoßdämpfer auf eine harte Prüfung zu stellen.

Ein herrliches Mittagessen am Monte Stino, die abenteuerliche Fahrt durch die Brasa-Schlucht und ein Blick von der „Schauderterrasse“ rundeten den Tag ab.

Das kleine Video zeigt den Routenverlauf. Den ausführlichen Reisebericht findet Ihr jetzt oberhalb dieses Blog-Eintrags.

Der Original-Link wäre:
https://www.relive.cc/view/r10006009902

Du kannst den Tourverlauf auch auf der Landkarte nachverfolgen:

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Rund um den Lago di Ledro

LAGO DI LEDRO: 3. TOURTAG / Mittwoch, 19.6.2019 – Drei Tage sind wir schon unterwegs, zwei weitere folgen noch, bevor es am Samstag wieder nach Hause geht. Spätestens dann werden auch die Reiseberichte ins Netz gestellt. Bis dahin müsst Ihr Euch leider noch ein wenig in Geduld üben.

Wir sind auf vielen tollen Strecken unterwegs gewesen – unter anderem auf der Weinstraße Richtung Mendelpass. Dabei ist unter anderem dieses Bild entstanden.

Nachtrag, 23.6.2019 sowie 5.7.2019: Wir haben zwischenzeitlich von jedem Tag ein kleines Video erstellt, das den jeweiligen Routenverlauf und ein paar Bilder zeigt.

Die eigentlichen Reiseberichte sind nun auch in unserem Internet-Tagebuch eingestellt. Du findest die Gesamtübersicht jetzt hier.

Es gibt auch breitere Straßen

LAGO DI LEDRO: 3. TOURTAG / Mittwoch, 19.6.2019 – Nach zwei Tagen Gewusel auf möglichst kleinen Straßen wollen wir heute mal die etwas breiteren unter die Räder nehmen. Insofern soll heute der Mendelpass das Ziel sein. Sprichwörtlich auf der Strecke bleiben dabei die Tour zum legendären Kaiserjägersteig und die zur Hochebene von Asagio. Bei fünf Fahrtagen und sieben geplanten Routen gilt es eine Auswahl zu treffen. Damit gibt es schon mindestens zwei Gründe – die beiden nicht gefahrenen Touren – , möglichst bald wiederzukommen …

Kurz vor neun stehen wir auf dem Parkplatz. Heute werden wir nur in einer Gruppe fahren, da zwei Teilnehmer pausieren und zwei in die Werkstatt wollen.

Wir „sammeln“ uns auf der Zufahrt zum Hotel und fahren dann am Lago di Ledro vorbei, über drei Serpentinengruppen und einen langen Tunnel, runter uns Tal.

Diesmal müssen wir uns nicht über die vielbefahrene Uferstraße von Garda quälen, dafür ist der Verkehr in Arco auch nicht ohne. Im steten Stop-and-Go bleibt immer wieder Zeit, einen Blick auf die Ruine der mittelalterlichen Burg Arco zu werfen, die malerisch auf dem Burgfelsen in der Altstadt steht. Um diese haben sich in den vergangenen Jahrhunderten Verona, Tirol, Frankreich, Bayern und Mailand gestritten.

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Blick auf die Ruine der mittelalterlichen Burg Arco

Unser erstes Ziel ist der Monte Bondone. Vom Süden kommend, führt eine gut ausgebaute Straße kurvenreich bergan.  Wie an einer Perlenkette aufgereiht stürmen zehn Boxer-Motorräder Meter um Meter voran – neun BMWs und eine neue Wing mit Sechszylinder-Boxer.

Damit hält Wolfgang uns den Rücken frei. Seit wir auf die Zufahrt zum Bondone abgebogen sind, drängelt von hinten eine Handvoll weiterer Motorradfahrer. Die sind nur auf der Geraden schnell und lassen es in den Kurven immer wieder abreißen. Am Kurvenausgang schiebt Wolfgang deshalb seine rollende Schrankwand ein Stück nach links, lässt den 126 PS im Doppelkupplungsgetriebe der Wing freien Lauf – und schon ist Ruhe im Karton.

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An der Wing von Wolfgang ist kein Vorbeikommen 😉

Eine erste Rast legen wir im Rifugio Viote hoch oben auf dem Pass ein. Ein kleiner Espresso im Schatten und bei Vogelgezwitscher – herrlich.

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Pause im Rifugio Viote

Dann kämpfen wir uns auf ungezählten Kehren runter nach Trento. Einmal im Jahr wird auf dieser Strecke ein spannendes Bergrennen ausgetragen: von Trento hoch auf den Monte Bondone – auf einer Distanz von rund 20 Kilometern, mit mehr als 40 Kehren; ein Kurvenkarussell, das seinesgleichen sucht.

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Fahrspaß ohne Ende

In Trento angekommen, tangiert unsere Route glücklicherweise nur den Außenbezirk der Stadt; sobald wir die Weinstraße erreicht haben, wird es deutlich ruhiger.

Hinter San Michele all‘Adige steuern wir direkt auf den gewaltigen Mendelkamm und die Hochebene des „Altopiano della Predaia“ zu. Wie eine mächtige Wand türmt sich der graue Fels vor uns auf, die schmale Straße verläuft scheinbar direkt unterhalb der zerklüfteten Gipfellinie – ein beeindruckendes Schauspiel.

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Unterwegs auf der Weinstraße: Motorrad fahren vor imposanter Kulisse

Wir cruisen entspannt über kleine Straßen und legen nahe des Kalterer Sees einen kurzen Fotostopp ein.

Dann geht es kurvenreich den gut ausgebauten Mendelpass hinauf. Der 1363 Meter hohe Mendel ist seit jeher die Grenze zwischen dem deutschsprachigen und dem italienischsprachigen Teil Tirols. Wieder haben wir eine Gruppe „Tiefflieger“ im Nacken. Und wieder bietet sich das gleiche Schauspiel wie heute Morgen am Bondone: auf der Geraden schiebt die Truppe Wolfgang so lange sich her, bis der seinem mächtigen Sechszylinder mit dumpfem Grollen freien Lauf lässt, vor den Kurven aber bremst sich der Pulk der „Verfolger“ zusammen und kommt irgendwie nicht aus dem Quark. Ein lustiges Schauspiel, das sich da im Rückspiegel bietet.

Damit wir uns nicht missverstehen: wir wollen Niemanden ausbremsen und auch kein Spielverderber sein. Aber Platz machen, damit uns die Jungs anschließend in den Kurven im Weg stehen, darauf haben wir auch keine Lust, weil schon viel zu oft erlebt.

Ruhe haben wir erst wieder, als wir am Mendelpass angekommen, den Blinker rechts setzen – nicht um die andere Gruppe passieren zu lassen, sondern weil wir noch höher hinaus wollen. Unser Ziel ist der Aussichtsberg Penegal, von dem aus sich nicht nur eine prachtvolle Aussicht bietet, sondern auf dem auch ein nettes Hotel steht, auf dessen Terrasse wir zu Mittag essen wollen.

385 weitere Höhenmeter windet sich das schmale Sträßchen den Berg hinauf, dann ist der Gipfel erreicht. Der Blick auf die Brenta-Gruppe im Südwesten, die Ortler-Alpen im Westen, die Dolomiten im Osten sowie auf Bozen und den Kalterer See ist beeindruckend – der Jausenteller lecker.

Zur Kaffeepause steuern wir am Nachmittag den malerischen Lago di Tovel an. Also geht es auf der anderen Seite des Mendel wieder runter ins Tal und weiter auf Straßen, auf denen nur wir unterwegs zu sein scheinen. Die letzten Kilometer legen wir auf einer kleinen mautpflichtigen Straße zurück. Es sei denn, man ist Gast bei Franco …

Dass der auf 1177 Metern gelegen See das zweitgrößte Gewässer in den „Dolomiten von Brenta“ ist, sieht man ihm kaum an, liegt er doch ein wenig versteckt hinter Bäumen und Büschen. Der Kalorienverbrauch des dafür notwendigen Fußmarsches durchs Gestrüpp wird anschließend mit einem leckeren Stück Apfelstrudel im „Chalet Tovel“ kompensiert. Glücklicherweise durften wir bis ganz dicht an den See heranfahren …

Vorbei am Lago di Molveno und dem winzigen Lago di Tenno geht es zurück zum Hotel. Gut 100 Kilometer misst die Strecke, so dass wir noch einen kurzen Unterwegshalt einlegen. Zwei Stunden am Stück Motorrad fahren, dass muss nicht unbedingt sein.

Noch einmal durch den Tunnel, noch einmal tanken, noch einmal am Lago di Ledro  vorbei und wir sind kurz nach 18 Uhr wieder im Hotel. Schön war es – auch heute wieder.

Das Abendessen im Hotel Garden war wieder gut und lecker. Heute gab es Quinoa mit Obst und Buchweizenbrot, Sautierte Pasta mit frischen Tomaten, Zwiebeln, Oliven und  Flocken von Grana-Käse sowie“Goldene Stücke“ vom Tosella-Käse mit Apfel- und Himbeeressig.

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Natürlich durfte ein leckerer Nachtisch nicht fehlen.

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Morgen wartet wieder eine etwas „ruppigere Tour“ auf uns. Wir wollen über den Maniva ins Cappovalle. Deshalb: gute Nacht.

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Video

Einmal hoch in den Norden

LAGO DI LEDRO: 3. TOURTAG / Mittwoch, 19.6.2019 – Nachdem wir die ersten beiden Tage auf relativ kleinen, zum Teil auch recht schlechten Straßen unterwegs waren, gönnten wir uns am Mittwoch – zur Entspannung – eine erholsame Tour zum Mendelpass. Der „Monte Bondone“ war dabei die erste Herausforderung, dann fuhren wir über die Weinstraße Richtung Kalterer See. Am Mendelpass angekommen, zweigten wir auf die kleine Straße zum Penegal ab und genossen vom Panoramarestaurant die herrliche Aussicht.

Die Kaffeepause war dann am romantischen Lago di Tovel geplant, bevor es langsam wieder zurück zum „Hotel Garden“ am Lago di Ledro ging.

Das kleine Video zeigt den Verlauf der Strecke, die wir gefahren sind. Den ausführlichen Reisebericht findet Ihr jetzt oberhalb dieses Blog-Eintrags.

Der Original-Link wäre: https://www.relive.cc/view/r10006007669

Du kannst den Tourverlauf auch auf der Landkarte nachverfolgen:

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Endlich ist der „Mortirolo“ das Ziel

LAGO DI LEDRO: 2. TOURTAG / Dienstag, 18.6.2019 – Ob ich den Mortirolo schon gefahren bin? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Im vergangenen Jahr wollte ich von Imst aus zum Stilfser Joch und dann weiter zum Gavia. Leider, so hatte ich es auf Facebook beklagt, müsste ich den Rückweg über den gut ausgebauten Tonale planen, wollte ich keinen zeitraubenden Umweg über Edolo fahren.

Keineswegs, hieß es kurz darauf in einer Nachricht im Messenger. Such mal nach dem kaum bekannten Mortirolo. Über den kommst Du wieder gut zurück und kannst anschließend den Umbrail für die Rückfahrt einplanen. Genial!

Hat am Ende alles aus zeitlichen Gründen nicht geklappt, aber der Mortirolo steckte mir in der Nase. Und als klar war, dass dieser kleine Pass vom Gardasee aus in einer Tagestour erreichbar ist, stand der als eines der Ziele für 2019 quasi schon fest. Heute also Mortirolo. Erwartungsvoll starten wir um kurz nach 9:00 Uhr vom Hotel Garden.

 

Eigentlich wollten wir, wenn wir schon „in den Norden fahren“, auch den Gavia noch mitnehmen. Der blieb aber länger als sonst unter dicken Schneemassen verborgen. Noch nicht einmal zum Giro Anfang Juni konnte der legendäre Pass frei gegeben werden, so dass wir uns auf keine Experimente einlassen wollten.

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Mit Bedienung kostet der Liter mindestens 10 Cent mehr

Erst einmal war tanken angesagt. Gleich hinter Storo fand sich dazu Gelegenheit. Doch Vorsicht: an unterschiedlichen Zapfsäulen gelten unterschiedliche Preise! An einer Reihe ist Selbstbedienung und damit ein „günstigerer“ Preis angesagt, an der anderen wird bedient. Der oft saftige Aufschlag – bis zu 20 Cent pro Liter – wird auch dann fällig, wenn man selbst zur Zapfpistole greift.

In Tione di Trento wollte ich eigentlich auf den Passo Daone abzweigen. Das kurvenreiche Sträßchen, das eine Höhe von 1295 Metern erreicht, soll insbesondere auf der Nordrampe recht steil und schmal sein – und stellenweise unbefestigt, wie Stefan feststellt. Er hat im Navi einige gestrichelte Abschnitte entdeckt, die in der Regel auf fehlenden Asphalt hinweisen. Also bleiben wir (schweren Herzens) auf der gut ausgebauten Staatsstraße und legen die erste Kaffeepause unbeschadet am „Campo Carlo Magno“ vor prachtvoller Kulisse ein.

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Bei so einer Aussicht schmeckt der Kaffee noch mal so gut 😉

Die oft vielbefahrene SS42, die zum Passo Tonale führt, ist an diesem Dienstagmorgen erfreulich leer, so dass wir zügig vorankommen. Stefan legt mit seiner Gruppe noch einen kurzen Fotostopp am Fort Strino ein, während wir einen GS-Fahrer aus Rosenheim vor uns hertreiben.

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Fotostopp an einem Überbleibsel des österreichisch-ungarischen Festungsriegel am Tonalepass

Das Werk Strino war eines von insgesamt vier Sperrwerken des österreichisch-ungarischen Festungsriegel am Tonalepass. Nachdem der einstige Karrenweg über den Pass 1859 zu einer leistungsfähigen Verbindung ausgebaut worden war, wurden sich die Akteure der Gefahr bewusst, dass man damit durchaus auch ein Einfallstor für die gegnerischen, italienischen Truppen geschaffen hatte. Die im Anschluss errichte Sperrgruppe, zu dem neben dem Werk Strino auch das Werk Presanella (im Süden) und die Werke Merlo und Tonale (im Norden) gehörten, hatte folglich die Aufgabe, das Val di Vermiglio und damit auch das Val di Sole abzuriegeln.

Bald darauf ist der Tonalepass erreicht. Es wird merklich frisch auf 1884 Metern. Vielleicht hat es ja sein Gutes, dass wir von hier aus nicht zum Gavia fahren – der wäre 2618 Meter hoch. Der Tonale trennt das lombardische Valcamonica vom bereits im Trentino gelegenen Val di Sole, auch Sulztal genannt. Auf der Passhöhe steht eine mächtige Gedenkstätte mit Beinhaus (Ossario) für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten.

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Die Gedenkstätte am Tonale für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Jetzt ist es nicht mehr weit zum Mortirolo, dem eigentlichen Ziel der heutigen Tagestour. Ein kleines kurvenreiches Sträßchen windet sich nahe Monno den Berg hinauf und lässt die breite Staatsstraße schnell hinter sich.

Nur noch wenige Kilometer und die ausladende Terrasse des Hotel Belvedere, die hinter einer Kehre auftaucht, signalisiert: wir haben unser Etappenziel erreicht.

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Die letzten Kehren vor der Mittagspause

Zeit für eine ausgiebige Mittagspause, in der sich der eine oder andere erst einmal orientiert, wo wir denn jetzt sind. Erika, unsere Gastgeberin, empfiehlt, neben dem Klassiker Spagetti Bolognese auch eine lokale Spezialität aus dem lombardischen Veltin: Pizzocheri – das sind Nudeln aus Buchweizenmehl, die typischerweise mit Wirsing und Kartoffeln sowie Käse vermischt werden. Sieht vielleicht nicht besonders lecker aus, schmeckt aber hervorragend.

Für die Rückfahrt zum Hotel gibt es zwei Möglichkeiten: in einem Bogen über ein kleines, kurvenreiches Sträßchen Richtung Mazzo di Valtellina oder über die Höhenstraße Richtung Megno. Als gutes Team teilen wir uns auf: Stefan nimmt die kurvigere Variante unter die Räder, ich die etwas direktere, um schon mal auskundschaften zu können, ob wir über den Croce Domini kommen. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass dieser gesperrt sei, wenngleich im Netz dazu keine Infos zu finden sind.

Auf der Höhenstraße liegt an den Rändern noch Schnee. Vor gut zwei Wochen dürfte hier noch kein Durchkommen gewesen sein.

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Schneereste auf 1.800 Meter – kein Wunder dass der nahegelegene 2.600 Meter hohe Gavia so lange unpassierbar war

Über weite Strecken fahren wir auf parallel zur SS42 verlaufenden Provinzstraßen. In Breno zweigen wir auf die kurvenreiche „Abkürzung“ zum Croce Domini ab – und sind zuversichtlich. Keines der zahlreichen Hinweisschilder deutet auf ein mögliches Fahrverbot hin, zudem kommen uns zahlreiche Motorradfahrer entgegen. Der Pass scheint offen.

Von wegen! Als wir auf die SPB345 abbiegen steht da unmissverständlich in weißer Schrift auf rotem Untergrund: chiuso. Der Pass ist dicht! Nun ist guter Rat teuer. Denn die „Umleitung“ würde uns mindestens zwei Stunden zusätzliche Fahrzeit kosten. Also sollten wir einfach mal schauen, warum die Straße gesperrt ist. Meist gibt es ja doch irgendeine Möglichkeit …

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Der Pass ist geschlossen. Heißt dies, dass ein Passieren unmöglich ist?

15 Kilometer sind noch es bis zum Rifugio oben am Pass. Eine Distanz, die wir zur Not auch zurückfahren könnten, wenn wirklich nichts geht. Von einigen Hinweisschildern abgesehen, die auf irgendwelche Bauarbeiten hinweisen, verläuft die Fahrt zunächst völlig problemlos. Dann erreichen wir eine Passage mit heftigem Windbruch. Entwurzelte Bäume haben den Asphalt beschädigt, mächtige Baumstämme liegen im Hang. Eine gespenstige Szenerie. Sollte das der Grund für die Sperre sein? Ein Haftungsausschluss, falls hier Holz ins Rutschen kommt?

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Irgendwie bedrückend und unheimlich war die Fahrt ja schon

Wenige Kilometer später stehen wir mitten in einer Baustelle. Arbeiter befestigen den Hang mit neuen Steinen, die ein großer Bagger gerade zur Seite räumt. Hier ist erst einmal kein Durchkommen mehr – es gibt aber auch keinen Grund zur Resignation. Das Beste wird sein: wir warten erst einmal geduldig am Straßenrand und stören Niemanden. Der Rest wird sich weisen.

Der Baggerfahrer hat uns zumindest schon bemerkt, baggert aber erst einmal munter weiter. Nach ein paar Minuten fährt er zur Seite, so dass wir freundlich grüßend weiterfahren können. Auch eine zweite Baustelle können wir so passieren. Nun müssen wir uns nur noch an der Betonsperre vorbeiquetschen, die kurz vor dem Pass quer über der Straße liegt, dann sind wir durch! Geschafft, wer hätte das gedacht?

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Noch einmal Luft anhalten – aber der Platz reicht

Wie genießen unseren „Erfolg“ bei einem leckeren Espresso und machen am Croce Domini ein „Heldenfoto“. Da, wo sonst die Motorräder reihenweise parken, stehen heute nur wir und sorgen im Rifugio wenigsten für ein bisschen Umsatz.

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Wir sind tatsächlich durchgekommen

Schnell schreibe ich Stefan eine SMS. „Fahrt vorsichtig, in der Baustelle keine Hektik, dann sollte es auch bei Euch klappen“. Und doch wäre die Fahrt zum Croce Domini bei der zweiten Gruppe fast schief gegangen. Als der Baggerfahrer freundlicherweise wieder Platz macht, wartet Stefan noch auf das „Durchfahrtssignal“. Einem Teilnehmer dauert das zu lange – und er fängt an zu hupen. Das beziehen die Bauarbeiter natürlich auf sich und geben der Gruppe unmissverständlich zu verstehen, dass sie rumdrehen soll. Der Pass sei schließlich offiziell geschlossen. Glücklicherweise winkt genau in diesem Moment der Baggerfahrer Stefan zu – er könne jetzt fahren -, was dieser und alle anderen auch sofort tun. Glück gehabt.

Wenn man nicht drängelt, sind die Italiener in diesen Dingen deutlich entspannter als wir. Ich kann mich an eine Endurowanderung mit Richard Schalber erinnern. Wir waren am Lago di Caldonazzo unterwegs, zu einer der alten Festungen, die nur über unbefestigte Wege zu erreichen ist. Auf dem Weg dorthin mussten wir durch eine Baustelle. Berge von Schotter türmen sich auf der Straße, oben drauf ein Bagger. Natürlich gab es zuvor ein Schild, dass die Straße eigentlich gesperrt sei. Aber Adele, die uns begleitete und gut italienisch sprach, fragte den Baggerfahrer, ob er nicht ein Stück zur Seite fahren könne, dann könnten wir weiterfahren. Und wenn er schon so nett, wäre, könnte er uns auf unserer Seite schnell noch eine Rampe schaufeln, da der vorhandene Absatz doch ganz schön hoch sei.

Was macht der Baggerfahrer? Schaufelt uns die Zufahrt plan, fährt seinen Bagger zur Seite, zündet sich eine Zigarette an und amüsiert sich minutenlang köstlich, wie wir uns mit unseren Enduros über den lockeren Steinhaufen quälen. In Deutschland undenkbar.

Die Straße runter ins Tal haben wir fast für uns alleine. Nur dreimal kommen uns ein paar Motorradfahrer entgehen. Ansonsten sind wir allein unterwegs in den Bergen.

Noch ein abendlicher Tankstopp, dann sind wir zurück im Hotel. Auch heute wartet wieder ein leckeres Abendessen auf uns: Geräucherte Hühnchen-Gelatine mit Balsamico-Essig und Senf-Zwiebel-Sauce, Confit-Forellen-Steak mit Basilikum-Risotto sowie gegrilltes Spanferkelfilet mit geschmorten roten Zwiebeln und Flocken von Trentingrana-Käse

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Natürlich gab es auch einen leckeren Nachtisch.

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Das Abendessen konnten wir wieder zusammen auf der sommerlichen Terrasse genießen – herrlich.

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Morgen wollen wir auf etwas breiteren Straßen über den Bondone zum Mendelpass und über den malerischen Lago di Tovel zurück zum Hotel fahren.