Monatsarchiv: Juli 2009

Auftrag erledigt – Anlasser funktioniert

Welch ein beruhigendes Gefühl, auf den Anlasserknopf drücken zu können und zu hören, dass der Motor kurz darauf läuft – ohne Kreischen, Surren oder sonstige merkwürdige Geräusche. Die Reparatur scheint erfolgreich gewesen zu sein, jetzt kann die Reise nach Masuren, Kaliningrad und Litauen starten. Nächsten Donnerstag geht´s los.

Leider musste durch den unvorhergesehenen Ausfall der Termin bei Touratech abgesagt werden. Dort wollte ich mir eigentlich noch in dieser Woche passgenau neue Koffer anbringen lassen. Jetzt werde ich die Reise in den Osten mit wasserdichten „Ortlieb-Bags“ an der G/S antreten. Wird auch irgendwie gehen – und sieht urig aus!

Der Anlasser streikt

Das hat mir gerade noch gefehlt. In gut einer Woche starten wir zu unserer abenteuerlichen Motorradreise nach Masuren, Kaliningrad und Litauen und jetzt streikt der Anlasser – nicht immer, aber immer öfter. Beim Enduro-Training am Wochenende zeichnete sich ab, dass irgendwas nicht stimmt. Beim Druck auf den Anlasser gab dieser manchmal nur leicht kreischende oder wimmernde Laute von sich, drehte aber den Motor nicht durch. Erst beim zweiten oder dritten Versuch lief die BMW wieder.

Zunächst hatte ich auf eine schwache Batterie und damit auf eine „angeschlagene“ Lichtmaschine oder einen Regler getippt, der nicht richtig funktioniert. Dann aber hätte ich beim Starten eigentlich ein Klacken hören müssen. Nachdem der Fehler jedoch auch in der heimischen Garage auftrat, nachdem der alte Boxer 24 Stunden am Ladegerät hing, schied fehlender Strom als Ursache eigentlich aus.

Also Anlasser oder Magnetschalter. Die Werkstatt um die Ecke bestätigte die Diagnose, sah aber keine Möglichkeit zur kurzfristigen Reparatur. Ob die BMW-Niederlassung mir helfen würde? Die ist in der Regel zwei Wochen im Voraus ausgebucht.

Doch oh Wunder, der Werkstattmeister machte mir Hoffnung. Lass die Maschine bei uns stehen. Vielleicht haben wir das schon bis zum Wochenende im Griff. Das wäre toll. Nichts wäre ärgerlicher, als im fernen Russland das Motorrad nicht mehr anzukriegen. Gut, anschieben ginge sicher. Aber das muss ja nicht sein.

Also: Daumen drücken, damit der alte Boxer sich bei unserer bislang spannendsten Tour von seiner besten Seite zeigt.

Toll, was man in zwei Tagen alles lernen kann

Am Nachmittag des zweiten Tages unseres Endurotrainings waren wir alle doch ziemlich platt. Sieben Stunden lang auf losem Untergrund Motorrad fahren, ist reichlich anstrengend.

Früh am Morgen hing noch dichter Nebel an den steilen Moselhängen. Doch schon bald schob sich die Sonne über die Gipfel, so dass wir bereits bei der Anfahrt zum Trainingsgelände auf einen (wiederum) tollen Tag hoffen konnten.

Zunächst frischten wir das am Vortag Gelernte noch einmal auf. So mancher stellte dabei fest: Das hat gestern irgendwie alles besser geklappt. Doch mit den neuen Übungen kamen auch die Erfolgserlebnisse wieder. Zunächst galt es die Grundlagen für einen kleinen Drift zu legen. Dann drehten wir wieder eine Runde über den Parcour und „erfuhren“, dass sich die Spurrillen und matschigen Passagen von mal zu mal besser durchqueren ließen. Gegen Mittag wurde wieder der Grill angeworfen und ordentlich Steaks verdrückt.

Dann kam die „hohe Schule“ des Endurofahrens: Was tun, wenn man hangaufwärts stecken bleibt? Wie bergab richtig bremsen? Und wieviel Mut braucht es, einen kleinen Berg rauf und wieder runter zu fahren? Unter Guidos fachkundiger Anleitung klappte alles wunderbar. Nur ganz selten erwies sich ein Bein als zu kurz oder geriet das Gleichgewicht etwas außer Kontrolle. Passiert ist nichts und der eine oder andere leichte Umfaller gehört zu einem Endurotraining einfach dazu.

Am Nachmittag dann führte uns Guido zu einer „Sektion“ an den Waldesrand, in der wir alles, was wir zuvor gelernt hatten, noch einmal ausgiebig praktizieren konnten: Slalom um eine mächtige Tanne fahren, bergab bremsen, Spurrillen durchqueren …

Nassgeschwitzt aber mächtig stolz beendeten wir das Training. Und belohnten uns mit einem großen Stück Kuchen und einem Pott Kaffee im Gasthof um die Ecke. Schön war´s gewesen; sicher werden wir so ein Enduro-Training auch im nächsten Jahr wieder anbieten. Interesse? Mehr Infos demnächst auf unserer Homepage: www.kurvenfieber.de

Endurotraining in der Eifel

Das war doch wieder mal Klasse! Eigentlich sah der „Acker“, auf dem wir unser Endurotraining absolvieren sollten, ganz harmlos aus. Doch schon der erste Tag sollte es in sich haben.

Freitagnachmittag um vier hatten wir uns in der „Schmause Mühle“ bei Burgen getroffen. Zunächst stand eine kleine Tour auf der Straße auf dem Programm. Gut 80 Kilometer lang ging es auf kleinen kurvenreichen Straßen die engen Moseltàler hinauf und wieder herunter. Kurz nach sechs waren wir zurück im Hotel. Ein leckeres Bierchen auf der Terrasse, dann zum duschen und Abendessen. Der Auftakt war schon mal gelungen.

Am Samstagmorgen dann, nach einem geruhsamen Frühstück, fuhren wir ein Stück die Mosel entlang und dann, bei Müden, den steilen Müllerberg hinauf. Kurz darauf war das „Trainingsgelànde“ erreicht. Guido und Mathilde, von „dirt4fun“ begrüßten uns herzlich – und dann ging es auch schon los.

Der Vormittag stand ganz im Zeichen zahlreicher Grundfahrübungen: Fahren im Stehen und Slalom im Stehen erwiesen sich als äußerst schweisstreibend. Noch fehlte uns die nötige Lockerheit und das Zutrauen, wurde viel zu oft mit Kraft und nicht mit Köpfchen gefahren. Auch die richtige Blickführung erwies sich wieder einmal als hilfreich; je lànger wir fuhren umso besser wurden wir. Guido gab immer wieder Tipps und wies auf kleine Fehler hin; das Ganze machte riesigen Spaß.

Vor dem Mittagessen drehten wir noch eine etwas größere Runde über den Gesamtparcour, mit einer steilen Auf- und Abfaht sowie einer ordentlich verschlammten und mir Spurrillen versehenen Passage. Die hatte es in sich! Als wir zurückkamen, war die Glut des zuvor angeworfenen Schwenkgrills soweit heruntergebrannt, dass wir ordentlich Steaks auf den Rost legen und schon bald darauf essen konnten. Herrlich!

Dann wartete die nächste Herausforderung auf uns: Verschlammte Spurrillen sollten locker und entspannt, mit richtiger Blickführung und dosiertem Dreh am Gas durchfahren werden. Das klappte eigentlich ganz gut, bis eines unsere Motorräder sich eigenwillig seinen eigenen Weg suchte und in der Böschung landete. Das Vorderrad war aus der Spur gerutscht und der Blick unweigerlich hangabwärts gewandert. Da lag die Maschine jetzt – mehr war glücklicherweise nicht passiert. Mit vereinten wurde das Motorrad wieder auf den Weg bugsiert und als der Schreck sich etwas gelegt hatte, konnte es weitergehen. Jetzt sollten wir das Bremsen auf losem Untergrund üben – ob da ein Zusammenhang bestand?

Gegen 17 Uhr war Schluß und wir mit der Kondition auch ziemlich am Ende. Gemütlich ging es wieder Richtung Mosel und dann zum Hotel. Das erste Bier schmeckte köstlich und als wir so entspannt in den Gartenstühlen saßen mochte niemand mehr so recht aufstehen, um vor dem Essen noch zu duschen.

Morgen, am Sonntag, wartet der zweite Teil des Endurotrainings auf uns. Mal sehen, was da so auf uns zukommen wird. Und ob wir noch mal so lecker grillen werden.

Endlich: Garmin-Karten für Russland!

Wenn das keine glückliche Fügung ist: Anfang August starten wir zu unserer Motorradtour nach Polen, Kaliningrad und Litauen. Jetzt bietet Garmin in seinem Shop (endlich) digitale Karten für Russland an. Besser könnte das Timing nicht sein!

Ein wenig in Sorge war ich schon. Wenn auch von der Routenfügung durchs Navi verwöhnt, sind wir doch immer noch in der Lage, unsere Ziele anhand einer Landkarte im Tankrucksack zu finden. Bei unserem Abstecher nach Kaliningrad wird uns aber die kyrillische Schreibweise aller Ortsangaben ein wenig Schwierigkeiten bereiten. Wann welcher Abzweig zu nehmen ist, um den nächsten Ort zu erreichen, würde wohl immer in kleines Ratespiel ausarten.

Ich erinnere mich an eine Tour, bei der wir vor Jahren einen Abstecher nach Tschechien unternommen haben. Hauptrichtung: irgendeine Stadt mit ck und y – das konnte ich mir noch merken. Und das wir rechts abbiegen müssen. Dann eine Baustelle mit Umleitung und am nächsten Kreisel ein Hinweisschild: eigentlich gab es in jeder Himmelsrichtung einen Ort, in dem die Buchstaben ck und y vorkamen. Also spontan rechts abgebogen – und wenig später auf dem Kompass gesehen, dass das die falsche Richtung war.

Angekommen sind wir trotzdem. Wenn es nun aber routingfähige Karten für Russland gibt – auch wenn dort zunächst nur die Hauptstraßen abgebildet sind – erleichtert das die Navigation doch erheblich. Wieder einmal Glück gehabt.

Eingeschneit im August

Gerade lese ich im „Tourenfahrer“ einen schönen Bericht über eine Reise mit dem Motorrad durch Norwegen. Das erinnert mich an unsere Tour im vergangenen Jahr. Zwei Wochen lang waren wir unterwegs, von Oslo bis zu den Lofoten, dann mit dem Postschiff zurück nach Molde und von da aus über den „Trollstigen“ und den Geiranger wieder nach Oslo.

Mal abgesehen, von einem Tag mit leichten Schauern auf den Lofoten hatten wir durchweg gutes Wetter. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein von frühmorgens bis in den späten Abend. Und das Mitte September! Im „Tourenfahrer lese ich, dass die Autoren am Geiranger schon mal ein paar Tage eingeschneit waren – im August! Da hatten wir aber wirklich Glück mit dem Wetter.

Passierschein in Grenznähe erforderlich?

Unser Abstecher nach Kaliningrad wird immer sonderlicher. Jetzt habe ich auf der Internetseite von „Kaliningrad aktuell“ gelesen, dass die Kontrollen im grenznahen Gebiet verschärft worden sein sollen. Alle Bereiche, die bis zu sieben Kilometer von der Grenze entfernt liegen, dürfen nur noch mit einem speziellen Passierschein befahren werden. So will man Schmuggel und illegale Grenzübertritte verhindern. Spontane Abstecher an die Küste oder in grenznahe Städte werden damit unmöglich – sobald man die Hauptroute verlässt. Die ist offensichtlich weiterhin frei befahrbar – hoffentlich.

Dafür war die Entscheidung, die Kurische Nehrung mit dem Motorrad zu entdecken, überfällig. Das gesamte Gebiet soll großflächig erschlossen und mit bis zu 30 Hotels bebaut werden, um den Tourismus anzukurbeln. Schon im nächsten Jahr könnten die ersten Bagger rollen. Wir werden dieses einzigartige Kleinod hoffentlich noch in aller Ruhe genießen können. Ich bin sehr gespannt

Endurotraining in der Eifel

Ein Wochenende zum Verschnaufen, dann geht es wieder los. Ende Juli bieten wir ein zweitägiges Endurotraining in der Eifel an. Hoffentlich macht das Wetter mit. Das ist ja im Augenblick so wechselhaft. Wenngleich wir meistens Glück haben. Warum also nicht auch in der nächsten Woche?

Das Training ist für Einsteiger gedacht, die sich mal auf losem Untergrund versuchen wollen. Eine eigene Enduro muss man nicht unbedingt besitzen; drei Teilnehmer werden sich vor Ort eine „leichte Grobstollige“ ausleihen, um erste Erfahrungen auf Schotter zu sammeln. Das wird bestimmt spaßig. Insgesamt zählt unsere Gruppe derzeit 9 „Wagemutige“; mehr als zehn hätten es nicht sein dürfen.

Im Augenblick überlegen wir, welche Endurotour wir im nächsten Jahr anbieten werden? Ein Wochenende in Belgien? Eine ganze Woche durch Rumänien? Oder mal wieder ins französisch-italienische Grenzgebiet? Für Vorschläge und Anregungen sind wir offen. Schließlich sollen vor allem Dir die Touren Spaß machen.

Frühstück am Waldesrand

Das war doch wieder mal eine tolle Idee: Mit 53 Motorradfahrern bei strahlendem Sonnenschein ein kleines Frühstück auf dem Park&Ride-Parkplatz nahe Bad Camberg einlegen. Nach gut einer Stunde Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht. Nacheinander trafen die vier Gruppen ein. Auf dem Parkplatz warteten schon meine Schwester und meine Mutter – mit drei Blechen selbstgebackenem Kuchen, zahlreichen Kannen Kaffee und etlichen Flaschen Wasser oder Schorle. Da wurde gern zugegriffen; allen schmeckte es prima!

Weiter ging es Richtung Mengerskirchen. Da wollten wir in einem schön am Waldesrand gelegenen Hotel unsere Mittagspause einlegen. Hatte bisher noch die Sonne geschienen, trübte es sich jetzt so langsam ein. Dabei hatte der Wetterbericht doch eigentlich nichts von Schauern gemeldet.

Kaum saßen wir unter Sonnenschirm und hatten unsere Bestellung aufgegeben, fing es an zu tröpfeln. Erst nur ein wenig, dann immer kräftiger. Zum Glück ließ der Regen nach dem Essen ein wenig nach, so dass wir zum letzten Abstecher, an den Wiessee, starten konnten. Den sollten wir später als geplant erreichen: Eine Reifenpanne an der R 1100 S eines Teilnehmers zwang uns zu einem längeren Stopp am Straßenrand.

Der ADAC, den wir schnell verständigt hatten, weil sich das Loch nicht flicken ließ, stellte seine Motorradfahrer-Kompetenz ein weiteres Mal unter Beweis: eine der ersten (Standard-)Fragen, die wohl am Computer abgearbeitet werden müssen, war: „Haben Sie einen Ersatzreifen dabei?“

Wir wollen nicht meckern: die BMW wurde in die nächste Werkstatt geschleppt, kriegt am Montag einen neuen Hinterradreifen; damit kann der Urlaub, der sich dem Sommerfest anschließen sollte, nur einen Tag später als geplant immer noch beginnen.

Zum Abendessen waren wieder alle zusammen; bis tief in die Nacht wurde an den Tischen nett geplaudert und gelacht. Auch in diesem Jahr war das Sommerfest der Motorradfahrer wieder ein voller Erfolg.

Auf kleinen Straßen rund um die Lahn

Unser Optimismus ist wieder einmal belohnt worden. Keine Spur von den heftigen Schauern, die für den Nachmittag angekündigt waren. 14 Motorradfahrer starteten wie geplant um 16 Uhr in zwei Gruppen zu einer kleinen Ausfahrt rund um die Lahn. Besser gesagt: 16. Denn gerade als wir losfahren wollten, bog zunächst Wilfried rechts ums Eck und wenig später Andreas, die sich uns schnell noch anschlossen.

Zunächst führte uns die Strecke ein kleines Stück durchs Gelbbachtal und dann Richtung Balduinstein. Die Straßen konnten garnicht klein und kurvig genug sein. Kaum autobreit schlängelte sich das zumeist schmale Asphaltband so manche Anhöhe hinauf, um sich nur wenig später wieder schwungvoll ins Tal zu stürzen.

Nach einer guten Stunde Fahrt fing es dann leicht an zu nieseln. Schnell noch ein Abstecher zum Kloster Arnstein, bietet sich doch von hier ein herrlicher Blick auf die Lahn. Dann stellte sich die Frage: Fahren wir noch ein Stündchen oder biegen wir gleich ab ins Hotel?

Die Aussicht auf eine heiße Tasse Milchkaffee und ein leckeres Stück Kuchen – so mancher bevorzugte auch ein deftiges Schinkenbrot – war zu verlockend. Also ab ins Hotel. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag. Da warten dann gut 250 kurvenreiche Kilometer auf uns.