Würde das Wetter zum Wochenende wieder kippen? So wie vor zwei Wochen? Tagelang herrlichster Sonnenschein und als wir zum Saisonstart in den Odenwald aufbrechen wollten, plötzlich Schnee. Diesmal aber soll es trocken bleiben und so steige ich um kurz nach acht zuversichtlich auf mein Motorrad. Die Sonne blitzet durch die Bäume – ich liege gut in der Zeit.
Stefan wartet mit den ersten Teilnehmenden schon auf mich, als ich am Treffpunkt in Pfungstadt eintreffe. Vor zwei Wochen hatte ich hier allen mit Christiane gestanden, die allen Wetterunbilden zum Trotz tapfer zum Autobahnrastplatz gekommen war. Alle anderen hatten wegen eines plötzlichen Wintereinbruchs abgesagt.
Kurzerhand haben wir die Tour um 14 Tage verschoben. Nun können alle – nur Christiane nicht. Die Welt ist einfach ungerecht. Wir sehen uns aber bei der nächsten Tour, die zur „Schokokuss-Manufakture“ in den Vogelsberg führen wird, wieder. Während wir in der Sonne stehen, treffen nach und nach alle Teilnehmenden ein, so dass wir um 9 Uhr starten können. Unser erstes Ziel ist das Hotel „Lärmfeuer“ nahe Reichelsheim.
Wir starten in zwei Gruppen. Stefan fährt voraus und macht den Weg frei, ich trödele mit meiner Gruppe hinterher. Bis Weiterstadt bleiben wir auf der Autobahn, stürzen uns dann aber ins kleine Kurvengewürm des Odenwaldes.
Die Bäume und Sträucher tragen frisches Grün, die Sonne lacht vom Himmel und die Straßen haben wir ganz für uns. Das Thermometer zeigt gerade einmal zweistellige Werte. Ins Schwitzen werden wir heute nicht kommen, aber zum Fahren sind die Temperaturen ideal.
Gut eineinhalb Stunden später haben wir das „Hotel Lärmfeuer“ erreicht. Isabella, die Chefin, begrüßt uns in kurzen Lederhosen, spätestens jetzt hält der Frühling Einzug. Vor zwei Wochen lagen hier 15 Zentimeter Neuschnee, jetzt zwischen die Vögel.

Kaum sitzen wir auf Terrasse, schiebt sich die Sonne hinter dem Hotel hervor; wir genießen unseren Kaffee bei strahlendem Sonnenschein. Der Name des Hotels erinnert an eine alte „Alarmlinie“, die es früher im Odenwald gab. Auf den Höhenzügen wurden in bestimmten Abständen mächtige Holzscheite aufgetürmt. Drohte Gefahr, wurden diese angezündet und warnten so die umliegenden Dörfer. Auch in der Nähe des Hotels gab es eine solche „Feuerstelle“.
Nach einer guten dreiviertel Stunde machen wir uns wieder auf den Weg. Jetzt gehts ins bayerische, nach Großheubach. Die ersten sitzen schon ganz ungeduldig auf ihrem Maschinen; es dauert immer ein wenig, bis – wie heute – 14 Motorradfahrende „startklar“ sind.
Wir nehmen Kurs aufs Brombachtal und genießen die herrlichen Straßen, mit ihren vielen Kurven; eine jede macht deutlich, was wir in den vergangenen Monaten vermisst haben …
Kurz vor Ober-Kinzig dann eine Baustelle. Rot-weiße Sperrgitter stehen quer über der Straße. Wir entscheiden uns fürs Umdrehen und folgen der Umleitungs-Empfehlung. Mein steinaltes GPSMap 278 von Garmin berechnet auf Knopfdruck brav eine alternative Route, die uns schnell wieder auf die eigentlich geplante Strecke führt. Das neue 278 Cx macht das, wie alle neuen Navis von Garmin, nicht. Das berechnet munter eine ganz neue Strecke zum Zielpunkt. Kann mir einer verraten, warum?
Bei Laudenbach erreichen wir den Main, den wir bei Klingenberg überqueren. Jetzt sind wir im bayerischen Spessart. Die „Krone“ in Großheubach ist unser Ziel. Hier wollen wir die Mittagsrast einlegen. Vorsorglich hat man für unsere Gruppe im Gasthaus selbst und nicht im Biergarten eingedeckt. So sitzen wir schön im warmen und genießen, was die Speisekarte bietet.
Nach einem Gruß aus der Küche beispielsweise ein leckeres Spargelcreme-Süppchen, Tagliatelle mit Steinpilzen, Rahm und Ruccola oder eine schöne Portion Tafelspitz. Der Espresso zum Schluss darf natürlich nicht fehlen …






In einem weiten Bogen geht es anschließend zurück in Richtung Erbach. Zwischenzeitlich ist es ein wenig bewölkt, doch ab und an blinzelnd die Sonne doch noch durch.
Gut 200 Kilometer werden wir heute unterwegs sein – vom Treffpunkt am Morgen bis zur Kaffeepause am Nachmittag. Im Nachhinein war die Entscheidung richtig, die Tour verschoben zu haben. Auf so mancher Anhöhe hätten wir sicher erhebliche Probleme gehabt, wenn wir angesichts des Schneebruchs im Odenwald überhaupt so weit gekommen wären. Heute hingegen können wir jeden Kilometer genießen.
Gegen 16 Uhr erreichen wir unser letztes Ziel, die Bauernstube im Hippolsbach. Neben einem heißen Kaffee wartet auf die Schleckermäuler unter uns auch ein feines Stück Kuchen. Noch ein Blick in die Karte, dann geht es wieder nach Hause.



Schön war er, der Saisonstart im Odenwald. In gute zwei Wochen fahren wir dann in den Vogelsberg. Dort wollen wir uns eine kleine „Manufaktur“ für Schokoküsse anschauen. Mehr Infos dazu auf der Website der vhs. Hier ist der Link zur Tour.
Unser Tagestour zum Saisonstart haben wir in einem „Relieve-Video“ zusammengefasst, damit Du nachvollziehen kannst, wo wir überall unterwegs gewesen sind.
Den Original-Link zum Video findest Du hier: https://www.relive.cc/view/vXOnZnVZYBO
Auf unserer „Alltrail-Seite“ findest Du zudem den Routenverlauf in einer Landkarte dargestellt. Der Kurz-Link zu dieser Seite lautet: https://lmy.de/XfJkY

Unsere Pausen:
Kaffeepause – vormittags
Hotel Lärmfeuer
Im Oberdorf 40
64385 Reichelsheim/Rohrbach
Telefon: 06164 1254
Mittagspause
Hotel Krone
Miltenberger Straße 1
63920 Großheubach
Telefon: 09371 2663
Kaffeepause – nachmittags
Hippelsbacher Bauernstube
Hippelsbach 2
64395 Gross-Bieberau
Tel.: 06161 1488
Mehr Infos zu dieser und allen anderen unserer Touren gerne per Mail unter kurvenfieber@mac.com