Monatsarchiv: September 2018

Heimreise mit Chauffeur

Heute heißt es früh aufstehen. Ich will den üblichen Stau vor dem Gotthard-Tunnel vermeiden und deshalb spätestens um 6 Uhr losfahren. Die Moppeds sind verladen, die Koffer gepackt, es kann also zu nachtschlafender Zeit los gehen.

Punkt fünf werde ich wach, 20 Minuten starte ich den Ducato. Kaum rolle ich vom Hof, leuchtet die gelbe Warnlampe fürs Motormanagement auf. Das gleiche Problem hatte ich schon bei der Hinfahrt, es konnte von der Werkstatt aber provisorisch behoben werden – ein Ventil zur Abgasführung hatte geklemmt; die Folge: deutliche Leistungsverluste.

Und nun? Ich beschließe, erst einmal weiterzufahren. Abschleppenlassen kann ich mich auch von der Autobahn, zumal der Ducato erstaunlich gut läuft. Der Motor ruckelt nur im unteren Drehzahlbereich, ab 2000 Umdrehungen scheint ausreichend Leistung vorhanden.

Mit ein wenig Herzklopfen fahre ich Richtung Airolo. Es ist dunkel, die Autobahn steigt stetig an, es gibt keinen Pannenstreifen und viele hohe Brücken, auf denen ich nicht unbedingt liegenbleiben möchte. Kurz bevor die Autobahn einspurig wird, quetsche ich mich noch an einem langsam fahrenden 40 Tonner vorbei. Auch die Ampel an der Tunnel-Zufahrt springt rechtzeitig von rot auf grün. Es läuft …

Die 17 Kilometer lange Röhre bringe ich problemlos hinter mich, jetzt geht es Richtung Grenze. Ich beschließe, besser nicht durch Frankreich zu fahren; falls der Ducato doch noch „mucken“ sollte, bin ich zumindest in Deutschland. Das würde die Pannenhilfe deutlich erleichtern.

Bei Herbolzheim beginnt sich der Verkehr auf der A5 zu stauen. Ich weiche auf die B3 aus und fahre bis Achern auf der Bundesstraße. Ob die zahlreichen Ortsdurchfahrten dem schwächelnden Ducato etwas zugesetzt haben? Mir fällt auf, dass beim Beschleunigen schwarze Rußwolken aus dem Auspuff kommen. Ok, wenn das Ventil klemmt, wird das Abgas nicht rückgeführt – aber so dunkle Wolken?

Wieder auf der Autobahn steuere ich den nächsten Parkplatz an und frage beim ADAC nach. Der schickt einen gelben Engel, der mich zunächst beruhigt. So lange der Motor läuft, seien die dunklen Rußwolken nur lästig. „Wenn Sie weiterfahren wollen, hätte ich keine Bedenken“, meint der Pannenhelfer und gibt mir noch den Tipp, alle 50 Kilometer mal anzuhalten und nach dem Öl zu schauen. „Falls Sie deutliche Verluste feststellen, zieht der Lader Öl, dann sollten Sie wieder anrufen – ansonsten gute Fahrt“, sagt der Mann in gelb – also los.

Weit komme ich nicht ;-( An der nächsten Steigungsstrecke kämpfe ich mit deutlichen Leistungsverlusten und quäle mich mit gerade mal 60 km/h im dritten Gang zum Rasthof Bühl. So komme ich nicht bis Frankfurt.

Also wieder den ADAC angerufen, der erneut einen Pannenhelfer schickt. Der kommt mit einem Auto, das den Ducato nicht abschleppen kann. Einen Leihwagen könne man mir anbieten, wenn man den Duc in die nächste Werkstatt schleppen würde. Die hätten dann zehn Tage Zeit zur Reparatur, das Leihauto müsse ich aber nach sieben Tagen wieder zurückbringen.

Klingt kompliziert und relativ zeitaufwändig, meine ich. Ob es nicht möglich sei, den Ducato in meine Werkstatt zu schleppen, frage ich? Das müsse der ADAC entscheiden, meint der Pannenhelfer und greift zum Telefon. Fünf Minuten später gibt es grünes Licht für den „Plan B“ – ich schraube schon mal den Abschlepphaken dran.

Dann heißt es warten. Gut 90 Minuten dauert es, dann ist der Schlepper da. Ein freundlichem Schwab im Ruhestand, der froh ist, daheim nicht den Buchsbaum schneiden zu müssen, sondern mir helfen zu können, wie er mir verschmitzt lächelnd erzählt.

Wir laden den Havaristen auf und machen uns auf den Weg. Gut 180 Kilometer sind es bis zur Werkstatt – gegen 17:30 Uhr sind wir da. Jetzt bin ich gespannt, was als Fehler diagnostiziert werden wird.

Ein ruhiger Ausklang

Heute wollen wir es etwas ruhiger angehen lassen – zumindest ein Teil der Gruppe. Den ursprünglichen Plan, zum Abschluss der Woche noch einmal ordentlich Pässe zu fahren – und zumindest Lukmanier, Grimsel, Furka und die alte Tremola unter die Räder zu nehmen – haben wir verworfen. Das gestrige Verkehrschaos auf der Zufahrt nach Ascona war einer der Gründe. Das brauche wir nicht noch einmal – und schon gar nicht an einem Freitagnachmittag.

Erwartungsvoll stehen wir um 9 Uhr am Hotel und machen uns statt dessen auf den Weg ins Verzasca-Tal.

Statt wie so oft durch den Tunnel zu fahren, wählen wir diesmal die Tour durch Locarno und genießen den prachtvollen Blick auf den Lago Maggiore. Kurz darauf biegen wir ins Verzasca-Tal ab und legen nahe der gewaltigen Staumauer des „Lago di Vogorno“ einen kurzen Fotostopp ein.

Irgendwie hat der Blick auf die gewaltigen Mengen Beton auch was bedrohliches. Wenn da mal was reißt …

Kurz darauf stehen wir an der alten „Römerbrücke“, die wir zu dieser frühen Stunde ganz für uns alleine haben. Wir machen reichlich Fotos, vor allem, als die Sonne das alte Bauwerk so richtig in Szene setzt.

Die erste Kaffeepause legen wir wenig später in Sonogno, ganz am Ende des Tals ein. Wir genießen die Ruhe des „autofreien“ Dorfes und entdecken bei einem kleinen Spaziergang malerische Winkel.

Zum Mittagessen geht’s noch einmal ordentlich bergab. Wir wollen auf den Monte Motti – ein hartes Stück Arbeit 😉 „Belohnt“ werden wir mit einem herrlichen Mittagessen in der Osteria auf dem Gipfelplateau.

An einem langen Holz-Tisch sitzen wir im Schatten eines alten Baumes und genießen die gemeinsame Zeit.

Auf dem Rückweg erhaschen wir noch einen prachtvollen Blick auf den Lago Maggiore, den wir so in Erinnerung behalten wollen.

Während wir uns auf den Rückweg machen, „fräst“ Dieter mit seiner Gruppe noch durchs Centovalli. Punkt 18 Uhr sind alle wieder im Hotel. Viel zu schnell ist die Woche vergangen. Morgen geht es schon wieder nach Hause.

Satt und zufrieden

Heute stehen die Oberitalienischen Seen auf dem Programm. Und das heißt: wir müssen durch Lugano, was zumindest auf dem Rückweg kein Spaß werden dürfte. Auch die Fahrt entlang des Comer Sees wird wieder mal eine Herausforderung sein. Aber der Rest: die pure Lust 😉

Strahlender Sonnenschein schon am frühen Morgen. Besser könnte der Tag nicht beginnen.

Da stört es auch nicht, dass die Kaffeemaschine ihren Geist aufgegeben hat, bringt die fleißige Bedienung doch den Wachmacher tassenweise an den Tisch.

Kurz nach neun starten wir dann. Zuerst macht sich Dieter mit seiner Gruppe auf den Weg. Wir folgen im Minutenabstand.

Es geht zunächst über die Schnellstraße Richtung Bellinzona. Bei Gudo zweigen wir scharf recht ab und erreichen bald darauf Cadenazzo. Auf der Nationalstraße 2 fahrend, erklimmen wir den Monte Ceneri und fahren weiter nach Lugano. Noch hält sich der Verkehr in Grenzen.

Bei Maroggia schlägt es uns dann in die Berge. Eine ganz schmale und kurvenreiche Straße führt stetig bergan und fordert volle Konzentration. In Arogno dürfen wir den Abzweig zur Grenze nicht verpassen. Eine enge Serpentinengruppe nötigt uns noch einmal Respekt ab, dann stehen wir mitten im Nirgendwo vor zwei Zöllnern, die uns mit ernster Miene fragen, ob wir Waren mitführen würden?

Kaum haben wir die Grenze zu Italien überquert, stellen wir fest, dass die letzten vier Motorräder fehlen. Jeder beteuert, seinen Hintermann noch gesehen zu haben – doch irgendwie ist die Gruppe nicht mehr komplett.

Da schauen wir jetzt irgendwie angestrengt aus der Wäsche. Also rumdrehen und suchen. Schnell klärt sich, was passiert war: der Hintermann musste in die Büsche, der Vordermann hat nicht aufgepasst und schon war es passiert. Irgendwie bei jeder Tour einmal ;-(

Wenig später haben wir den „Balkon Italiens“ erreicht und genießen die phänomenale Aussicht von den Fundamenten einer Seilbahnstation, die nie fertig gebaut wurde.

Trotz des kleinen Missgeschicks, das uns gut eine halbe Stunde Zeit gekostet hat, gönnen wir uns noch eine Kaffeepause im „La Baito“.

Weiter geht’s auf abenteuerlichen Straßen. An der kleinen Kirche von San Carlo legen wir noch einen Fotostopp ein, fasziniert uns das sakrale Bauwerk barocken Ursprungs und der dahin führende „Kreuzweg“ (?) doch immer wieder.

Dann wird es Zeit für die Mittagspause. Die wollen wir im Hotel „La Torre“ in Castiglione einlegen. Eine äußerst gute Wahl! Annalisa erwartet uns schon und umsorgt uns liebevoll. Eine kalte Platte mit Wurst, Schinken aber auch einer Fischauswahl würde sie als Vorspeise vorschlagen und dann Risotto mit Steinpilzen oder Pasta mit Speck. Wir können uns nicht entscheiden und sagen zu allem Ja.

Kaum zu glauben, was uns im Anschluss aufgetischt wird. Schon die „prima piatti“ weiß uns zu begeistern. Sowohl der Fisch …

wie auch die Schinkenplatte. Und alles schmeckt soooo lecker 😉 –

Auch die Hauptspeise ist ein Genuß. Risotto und Pasta vom Feinsten.

So mancher fragt sich nach dem Essen, ob er jetzt noch in die Jacke passt.

Kurz darauf erreichen wir den malerischen Comer See, genießen auf den ersten Kilometern erstaunlich freie Fahrt auf der Uferstraße, um dann doch irgendwann im Stau zu stecken. Die engen Ortsdurchfahrten sind einfach nicht für zwei sich begegnende Busse gemacht.

Bei Menaggio halten wir uns Richtung Schweiz und schlagen uns bald wieder in die Berge, um dem starken Verkehr zu entgehen. Der Plan funktioniert, erst kurz vor Porlezza erreichen wir wieder die SS340.

Es ist Zeit für eine Kaffeepause, die wir in einer Gelateria mit Seeblick einnehmen. Das Spaghetthi-Eis ist obligatorisch …

… der Blick auf den Luganer See sensationell.

Dann wird es bitter! Denn auf den nächsten 45 Kilometern herrscht ununterbrochener Stopp-and-go-Verkehr. Wobei wir noch Glück haben, geht in der Gegenrichtung schon lange gar nichts mehr. Eine echte Katastrophe. Wir kämpfen uns durch – im wahrsten Sinne des Wortes – und erreichen mit deutlicher Verspätung unsere Unterkunft, das wunderbare Hotel Mulino in Ascona.

Nach der Dusche wartet wieder ein leckeres Abendessen auf uns – und heute auch ein Grappa.

Morgen wollen wir dann ins Versasca-Tal fahren. Die letzte Tour für diese Woche.

Wir brauchen Plan B

Eigentlich wollten wir heute morgen durchs Centovalli fahren, dann ins Valle Canobio abbiegen, um anschließend mit der Fähre über den Lago zu schippern. So hätte wir viel Zeit für die Besichtigung des Kloster Santa Caterina gehabt, das malerisch am Seeufer liegt und über viele, viele Treppenstufen zu erreichen ist.

Es sollte anders kommen. Denn das Centovalli ist derzeit wegen Hangsicherungsarbeiten von 8 bis 17 Uhr gesperrt. Ein Felsbrocken hatte sich hier vor Tagen gelöst – bei dem Unglück waren zwei Menschen ums Leben gekommen.

Den Gedanken, die Tour rumzudrehen, um das „Tal der hundert Täler“ vielleicht am Abend – dann in Gegenrichtung – passieren zu können, verwerfen wir schnell. Dann lieber Plan B 😉

Und so rollen wir nach dem Frühstück gemütlich über die Uferstraße, die uns von Ascona Richtung Cannobio auf der italienischen Seite führt. Immer wieder bieten sich dabei prachtvolle Ausblicke auf den See. In Cannobio zweigen wir ins gleichnamige Tal ab und bewältigen die erste von ungezählten Kurvenorgien des heutigen Tages. Auf äußerst schmaler Trasse werfen wir die Moppeds ums Eck, dass es nur so eine Pracht ist. In Santa Maria Maggiore ist dann Zeit für die erste Kaffeepause. Endlich wieder zivile Preise: ein Euro für den Espresso – das ist doch ein Wort 😉

Weiter geht es in Richtung Domodossola. Bei Masera zweigen wir auf die „via terazza“ ab, die uns durch Weinberge führt, um so auf die „via provinziale alta“ zu gelangen. In Mergozzo angekommen, überlegen wir kurz, eine frühe Mittagsrast am gleichnamigen See einzulegen. Doch es ist gerade mal zwölf Uhr und die Kaffeepause liegt erst eine Stunde zurück. Also: weiterfahren, auch wenn ich darauf wetten könnte, dass wir gleich „in den Bergen“ nichts Passendes finden werden.

Wenig später geht es auf kurvenreicher Strecke die „Alpe Segletta“ hinauf. Auf den nächste Kilometern brauchen wir wieder mal nur die ersten beiden Gänge, maximal den dritten Gang, so eng und kurvenreich schmiegt sich das schmale Asphaltband an den Fels. Auf über 1.000 Höhenmetern angekommen, halten wir für einen Fotostopp – mit Blick auf den Lago Maggiore.

Der nächst größere Ort ist Premeno – direkt an der Straße liegt die Bar „al solo“. Dass die Autos der örtlichen Bauarbeiter vor dem Eingang parken, scheint uns ein gutes Zeichen. Also fragen wir, ob wir etwas zu Essen bekommen können? Können wir. Doch der Patrone hat ganz eigene Vorstellungen von unserer Sitzordnung.

Auf der Terrasse essen, ist ok. Aber bitte nicht an den kleinen Tischen, direkt vor der Bar. Wir sollen die langen nehmen, die unter der Pergola stehen. Da ist es uns zu schattig. Wir würden gern in die Sonne. Also doch an die kleinen Tische?

Auf keinen Fall. Gnade findet allenfalls der Plan, die großen Tische in die Sonne zu stellen. Etwas umständlich, aber der Patrone ist zufrieden. Bis Dieter mit seiner Gruppe eintrifft. Noch einmal acht Personen zu verköstigen, das übersteigt seine organisatorischen Möglichkeiten. Also muss sich Dieter im nächsten Ort was suchen – was auch gelingt – während wir einmal Pasta für alle bestellen.

Nach dem Essen ist der Hafen von Verbania das Ziel. Wir wollen nach Laveno übersetzen, um am Nordufer des Sees zurück nach Ascona zu fahren.

An der Fähre ist es noch wie früher 😉 Das Ticket kann nicht an Bord, sondern muss an einem separaten Schalter gekauft werden. Zwischenzeitlich ist die Fähre, die abfahrtbereit im Hafen lag, natürlich weg. Also auf die nächste warten, die 20 Minuten später kommt. Zur Fahrkartenkontrolle an der Rampe stehen dann acht Mitarbeiter in tollen Uniformen rum, wovon einer die Karte abknipst, während alle anderen zumindest ein wichtiges Gesicht machen. Es sei ihnen gegönnt 😉

Mit fast 20 km/h schippern wir anschließend über den Lago und schlagen uns bei Cittiglio wieder in die Berge, um über viele Kilometer der SP8 zu folgen. Wieder zahlt es sich aus, heute die kleine rote G/S unter dem Hintern zu haben, die sich entspannt ums Eck werfen lässt.

Immer wieder müssen wir auf der schmalen Trasse mit Gegenverkehr rechnen. Einmal zwingt uns ein mit riesigen Baumstämmen beladener Holzlaster bis dicht an die Felswand – aber eigentlich läuft alles ganz entspannt.

Kurven- und kehrenreich geht es dann viele Kilometer später wieder runter an den See, wo wir uns in Luino ein Kaffeepäusen direkt am Ufer der Lago Maggiore gönnen.

Leckeres Eis gab es übrigens auch 😉

Die „Alpe di Negia“ ist das letzte Etappenziel des heutigen Tages. Noch einmal schrauben wir uns auf kurvenreicher Strecke auf gut 1.200 Meter hinauf und treffen am „Pass“ auf Dieter mit seiner Gruppe.

Die tief stehende Abendsonne wirft schon lange Schatten. Noch gut 30 Kilometer liegen vor uns. Heute wird es wohl halb sieben werden, bis wir im Hotel sind.

Gerade als wir die Helme aufsetzen, startet der Postbus. Wir grüßen den Fahrer freundlich, der grüßt zurück – und lässt uns fünf Kehren weiter unten problemlos passieren. Danke 😉

Gut 250 Kilometer haben wir heute zurückgelegt, von denen ich keinen einzigen missen möchte. Die Tour war genial und die Teilnehmer sind zufrieden. So soll es sein.

Nach dem Essen lasse ich den Tag an der Promenade von Ascona ausklingen und freue mich auf morgen. Da wollen wir von Lago Maggiore zum Luganer See und weiter zum Comer See fahren – natürlich auf möglichst kleinen Straßen 😉

Vorteilhaftes Missgeschick

So manches Mal erweist es sich als Vorteil, auch mal Pech zu haben 😉 Als ich gestern Abend meine gelbe G/S als Letzter in die Garage gefahren habe, war alles voll. Nur neben Willis BMW fand sich noch ein freies Plätzen. Doch mit den Alukoffern war meine G/S so breit, dass Willi zugeparkt war. Alle Versuche, mein Mopped ein wenig anders zu rangieren, schlugen fehl. Zugeparkt blieb zugeparkt.

Mit dieser Erkenntnis begann dann die Suche nach dem Zündschlüssel. Der war vor den vergeblichen Versuchen, die G/S anders hinzustellen, noch da. Und nun nicht mehr. Weder auf der Sitzbank, noch in der Hosentasche. Klar, er steckte bereits im Lenkradschloss – und war nun ordentlich verbogen; so ein Mist!

Ich habe ihn wieder einigermaßen gerade bekommen. Aber vertrauenserweckend sah das Bart nicht mehr aus. Es schien, als könnte er jeden Moment abbrechen.

Als lieber das Ersatzmotorrad aus dem Ducato geholt: die kleine rote G/S, die eigentlich fürs Endurowandern gedacht war.

Für den heutigen Tag aber genau die richtige Wahl. Gerademal 180 Kilo „Kampfgewicht“, handlich und wendig – genau das Richtige für die vielen engen Kurven, die heute vor uns liegen würden. Eine glückliche Fügung?

Zumal der Ersatzschlüssel auch wieder da ist. Die Internetrecherche hatte ergeben, dass es ganz in der Nähe des Hotels einen Schlüsseldienst gibt. Bei dem stand ich um viertel vor neun vor der Tür. Leider noch verschlossen. „Am besten rufen Sie an“, meinte der Schlosser von neben an. Und so entspann sich der folgende Dialog:

Pronto?

Parlare tedesco?

Un poco

Aperto?

Cinque minuti

Grazie

Geht doch. Und ich kann von Glück sagen, das Telefonat in der Schweiz und nicht in Italien geführt zu haben. Denn nach fünf Minuten war der Mann vom Schlüsseldienst wirklich da – und konnte mir helfen. Alles gut 😉

Rauf auf fast 2.400 Meter

So ganz weiß der Morgen heute morgen noch nicht, was er will. Dunkle Wolken hängen am Himmel, als ich um kurz nach halb sieben das erste Mal wach werde.

Erst einmal frühstücken, mit einem heißen Latte Macchiato, der die Lebensgeister wieder weckt.

Um kurz nach 9 Uhr macht sich dann Dieter mit seiner Gruppe als erster auf den Weg. Wir wollen ins Maggiatal und dann weiter nach Mogno – zur Marmorkirche.

Die Straße liegt über weite Teile noch im Schatten, so dass es gut ist, heute noch einen Pullover angezogen zu haben. Meter um Meter gewinnen wir an Höhe, bis wir den kleinen Parkplatz erreichen. Noch ein paar Meter zu Fuß und wir sind da.

Die alte Kapelle, die aus dem Jahr 1636 stammt, wurde am 25. April 1986 um 7:15 Uhr von einer Lawine weggerissen. Gerade einmal zwölf Monate später präsentierte man den Entwurf für den „Neubau“, der dann zehn Jahr später, am 25. Juni 1996 eingeweiht wurde und seither für viel Gesprächsstoff sorgt. Uns hat die neue Kirche gefallen.

Wenig später sitzen wir in Fusio, im gleichnamigen Hotel auf der Sonnenterrasse und lassen es uns gut gehen. Die Besitzer verwöhnen uns nach allen Regeln der Kunst und hätten für uns sogar noch einen Kuchen gebacken, wenn wir gewollt hätten … Vielen lieben Dank noch mal.

Es dauert nicht lang, dann trifft Charly ein. Er war am Morgen nach Bellinzona gefahren, um sich ein Leihmotorrad zu besorgen. Die alte 1200er GS hatte gestern Abend ganz merkwürdige, kreischende Geräusche gemacht.

Wir nutzen die Gelegenheit zu einem kleinen Abstecher zum „Lago Sambuco“ und „Lago Naret“. Letzterer liegt auf fast 2.400 Meter – erreichbar über eine kleine, schmale und sehr kurvenreiche Straße.

Das nächste Ziel ist Frodo. Ein kleines Grotti am gleichnamigen Wasserfall. Dazu fahren wir ein Stück zurück, um bald darauf in „Val Bavona“ abzubiegen.

Was für ein idyllischer Plätzchen. Wir sitzen an grob behauenen Granit-Tischen und genießen während des Mittagessens die fantastische Aussicht ins Tal …

… oder die Aussicht auf den Wasserfall, der tosend von der Bergkante herunterstürzt.

Ein kleiner Fußmarsch nach dem Essen bringt uns nah an den Wasserfall heran – ein tolles Erlebnis.

Dieter macht sich mit seiner Gruppe schon mal auf den Weg ins alte Walserdorf Bosco Gurin, während wir bis ins Talende fahren, um Presa zu suchen – ein altes verlassenes Dorf in den Bergen, dessen Ruinen freigelegt und würde instandgesetzt wurden. Mit ein wenig Pfadfindergeist finden wir den Einstieg und „wandern“ gut fünf Minuten auf einem holprigen Waldweg – aber der Abstecher lohnt sich.

Die Kaffeepause legen wir in Bosco Gurin und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit.

Bevor der Postbus seine Fahrt ins Tal startet, schwingen wir uns auf die Motorräder und fahren zurück ins Hotel. Viel gefahren sind wir heute nicht, gerade einmal knapp 180 Kilometer, aber viel erlebt haben wir – es war ein toller Tag,

Morgen wollten wir eigentlich durchs Centovalli fahren. Ein Felssturz mit tödlichen Folgen zwingt uns, die Route alternativ zu planen. Wegen Hangsicherungsarbeiten ist die kurvenreiche Strecke von 8 bis 17 Uhr gesperrt.

Kaum ist die neue Route fertig, spinnt das Navi. Ein solche Meldung habe ich zum Ende des Tages unbedingt noch gebraucht …

Am Ende konnte die neue Strecke doch noch überspielt werden. Wir fahren jetzt am Lago entlang und hoffen auf nicht allzu viel Verkehr.

Nichts geht mehr …

Der Wind hat kräftig aufgefrischt in der Nacht und lässt die Fenster kräftig klappern. Als um sieben der Wecker klingelt, wirft die aufgehende Sonne ihre ersten Strahlen schon auf die umliegenden Berge – auch wenn sie selbst noch nicht zu sehen ist.

Die ersten sitzen schon um halb acht beim Frühstück, wollen wir doch um 9 Uhr starten. Der Stausee „Lago di Luzzone“ im „Valle di Blenio“ ist unser erstes Ziel.

Auf Nebenstrecken geht es Richtung Bellinzona und dann weiter nach Biasca. Hier verändert sich das Tal, wird wilder und eigentümlicher. Von hohen Bergen umgeben verläuft die gut ausgebaute Straße Richtung Lukmanier über viele Kilometer im Schatten; wie gut, dass ich heute morgen doch noch den Fleece-Pullover abgezogen habe 😉

Es geht stetig bergan. Heftige Windböen packen uns ab und an, als wir den Abzweig hoch zum Stausee hinauf fahren. Hinter dem vor uns liegenden Bergmassiv türmen sich dichte Wolken auf; der kräftige Wind pustet einen leichten Schleier an Feuchtigkeit zu uns herüber. Zeit für eine erste Kaffeepause, die wir am Gasthaus, hoch oben am Stausee, einnehmen. Heiße Schokolade ist der Renner.

Linkerhand der Stausee, den kräftige Winde mächtig aufwühlen …

rechterhand ein sonniger Blick ins Tal.

Das Wetter in den Bergen kann schon verrückt sein.

Während Dieter mit seiner Gruppe noch einen kurzen Abstecher zum Lukmanier unternimmt – um ein Gipfelfoto bei leichtem Schneegestöber zu machen – nehmen wir direkten Kurs zum Lago Ritom. Auf abenteuerlich schmalen Wegen geht es hoch bis auf 1.800 Meter. Wir parken direkt unterhalb der Staumauer und freuen uns auf eine heiße Minestrone im Refugio.

Nach dem Essen gibt es dann noch ein „Gipfelfoto“ auf der Staumauer, dann geht es wieder steil bergab.

Wir unternehmen  einen kurzen Abstecher zum alten Gotthard-Heilanstalt, die seit vielen Jahren dem Verfall preis gegeben ist und deren morbider Charme etwas Unheimliches ausstrahlt.

Auf dem Rückweg zum Hotel rollen wir durch Val Leventina und statten Heidi einen Besuch ab. So heißt einer der rund 9 Meter im Durchmesser messenden Bohrköpfe, mit denen der neue Gotthard-Tunnel gebohrt wurde.

So langsam wird es Zeit für die nachmittägliche Kaffeepause. Wir finden ein kleines Grotti und gönnen uns zum Kaffee noch ein Stück leckeren Kuchen.

Kaum im Hotel angekommen, ereilt mich ein Hilferuf: Charlys Motorrad muckt und macht schreckliche Geräusche. Ob wir ihn nicht mit dem Begleitbus abholen könnten. Fahren ginge irgendwie nicht mehr ;-(

Wenig später nehmen wir den Havarierten in seinem VW-Bus auf und überlegen, was wir machen können. Die Reise abbrechen und nach Hause fahren, ist keine Option. Mal sehen, was uns sonst noch so einfällt …

Auf abenteuerlichen Wegen

Wenn der Tag schon mit einem so herrlichen Sonnenaufgang beginnt, dann kann ja nur alles gut werden – und wurde es dann auch.

Die alte Seilbahnstation Sighignola, die direkt an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz errichtet wurde, ist das erste Etappenziel des heutigen Tages.

Vom Lago Maggiore geht es Richtung Luganer See und kurz vor Maroggia links ab in die Berge. Ein schmales Sträßchen windet sich, teilweise mit 18 Prozent Steigung und oftmals kaum mehr als drei Meter breit, kurvenreich Richtung Landesgrenze. Nach einer abenteuerlichen Serpentinengruppe, bei der einem bergauf fahrend besser kein Auto entgegen kommen sollte (weil es am Platz zum Ausweichen mangelt) geht es von der Schweiz nach Italien – quasi über die grüne Grenze, denn die Zöllner haben heute Ausgang.

In Lanzo D’Intelvi verwirrt ein Gewirr von Einbahnstraßen, dann aber ist der „Balkon Italiens“ – wie der Aussichtspunkt jetzt heißt – endlich ausgeschildert.

Meter um Meter steigt die schmale Straße an, führt durch dichte Kastanienwälder und endet schließlich an einem kleinen Parkplatz. Motorräder dürfen sogar noch ein paar Meter weiter fahren.

Es hat sich viel verändert, seit ich das letzte Mal hier oben war. Einst verschandelte die großen Stützstreben der Seilbahn, die nie fertig gebaut wurde, das Bild. Heute sind die Ruinen abgerissen; statt dessen gibt es wirklich einen „Balkon“ mit herrlicher Aussicht auf den Luganer See.

Auch das nächste Ziel, die kleine Kirche von San Gallo, ist nur auf abenteuerlichen Wegen zu erreichen. Kurz hinter Laino zweigt ein schmaler, rumpeliger Weg Richtung Ponna Inferiore ab.

In mehreren engen Serpentinen geht es bergab, bis das kleine Kirchlein erreicht ist. Warum es erbaut wurde und was es mit dem Kreuzweg auf sich hat, habe ich noch nicht herausfinden können. Beeindruckend ist das Ensemble allemal.

Auf vorwiegend schmaler Trasse geht es weiter bis Castiglione D’Intelvi, wo ich im Albergo Torre auf der Gartenterrasse eine Pause und einen kleinen Kaffee gönne. Hier wollen wir in den nächsten Tagen mal eine Mittagsrast einlegen …

Nun ist es nicht mehr weiter bis zum Comer See, den ich bei Argegno erreiche.

Gut 15 Kilometer folge ich auf der Uferstraße dem Lago di Como, die einem großen Panoptikum gleicht: große Reisebusse, die nicht ums Eck kommen, Rollerfahrer, die alles todesmutig niederkämpfen, Ortsdurchfahrten, bei denen man sich an den Prachtvillen kaum satt sehen kann, Flaneure jegliche Alters, die Parks und Cafés bevölkern – kurzum, es wird einem nicht langweilig 😉

Bei Menaggio heißt es im Tunnel die richtige Ausfahrt erwischen und schon geht es zurück in die Schweiz. Weil die Landstraße dorthin ziemlich langweilig ist, unternehme ich bei Cardano noch einen Abstecher in die Berge und schlängele mich auf schmalen Wegen Richtung Schweiz.

Unterwegs bieten sich dabei immer wieder beeindruckende, manchmal auch kuriose Ausblicke auf den Luganer See – etwa den, bei dem man sich fragt, ob man lieber im Pool oder im See baden möchte.

Bei Porlezza ist die Hauptroute wieder erreicht und bald darauf auch die Grenze zur Schweiz. Noch einmal geht es bergab, hoch zum 554 Meter hoch gelegenen Monte Ceneri, der die Magadinoebene mit dem Vedeggiotal verbindet.

Kurz nach fünf bin ich wieder im Hotel und kann schon die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Die sind gestern noch frierend durch den Schwarzwald gefahren und freuen sich heute über die sonnigen Temperaturen im Tessin.

Charly befragt denn auch sogleich seine Wetter-App, mit was wir die nächsten Tage zu rechnen haben und kann verkünden: die Vorhersage kündigt Sonnenschein an.

Zum Abendessen sitzen wir an einer langen Tafel und genießen, nach einem Gruß aus der Küche und einen bunten Salat, eine leckere Kalbshaxe und Traubensorbet mit Grappa. Lecker 😉

Morgen wollen wir zum Lago Ritom fahren. Auch dort führt eine schmale Straße hin. Ein guter Test, um zu sehen, was wir unseren Motorradfahrern in den nächsten Tagen so alles zumuten können 😉

Auf zum Gruselhospital

Es ist halb elf, als ich an diesem Samstagmorgen endlich starte. Nach der langen Fahrt am gestrigen Abend, habe ich mir ein spätes Frühstück gegönnt – nachdem noch ein paar Details mit dem Hotelier geklärt waren, brummt die BMW endlich.

Der herrliche Sonnenaufgang am frühen Morgen verspricht einen schönen Tag. Erwartungsvoll starte ich auf Nebenwegen Richtung Locarno.

Den Abstecher ins „Valle di Blenio“ spare ich mir und biege bei Biasca gleich ins „Valle di Leventina“ ab. 80 km/h sind auf den Landstraßen erlaubt, stellenweise auch nur 60 km/h – daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Doch Geschwindigkeitsübertretungen sind teuer, also lieber angepasst fahren.

Nahe Quinto zweigt ein kleines, schmales Sträßchen zum Lago Ritom ab. Da wollen wir die nächste Woche eine Mittagsrast einlegen und auf dem Rückweg am „Geisterhospital Scruengo“ vorbei fahren. Auf der Suche nach dem alten verlassenen Gebäude entdecke ich eher zufällig die Osteria Altanca und entscheide mich spontan zur Mittagsrast.

Die freundliche Bedienung empfiehlt mir die Spezialität des Hauses – Polenta mit Hirschgulasch, was die Reisekasse mit 25 CHF strapaziert. Doch die Portion ist so groß, dass ich satt werde und lecker ist es allemal – also gut investiert 😉

Nach dem Essen mache ich mich auf die Suche nach dem alten Krankenhaus, in dem einst Tuberkulosekranke geheilt wurden. Die dunklen Ecken des fünfstöckigen Gebäudes und der hauseigene Totenkeller sollen nichts für schwache Nerven sein, heißt es im Internet.

Die Google-Maps-Recherche erweist sich als richtig. Der Wegpunkte sitzt an der richtigen Stelle. Schon von weitem ist das imposante Gebäude, das 1905 errichtet wurde, inmitten von Bäumen, erkennbar.

Wie erwartet sind alle Fenster und Türen mit dicken Balken oder schweren Ketten gesichert. Nur in der Eingangshalle, da scheint es einen Zugang zu geben. Von der Terrasse führt ein Weg dorthin. Doch die Treppenstufen sind zerschlagen, ich müsste am Geländer entlangklettern …

Da ich allein bin, verzichte ich auf derartige Experimente, zumal ich nicht weiß, was mich im Inneren erwartet. Einen Vorgeschmack gibt das Video „Geisterjagd“, das an diesem vergessenem Platz – einem so genannten lost place – gedreht wurde.

Hintergrundinformationen und ein Video findest Du hier:

https://likemag.com/de/sanatorio-del-gottardo-die-wohl-unheimlichste-ruine-der-schweiz/185289

Ich mache ein paar Fotos von außen und fahre zurück ins Tal, um nahe Prato auf eine kleine einsame Nebenstrecke abzubiegen, die mir von früheren Tessin-Touren noch in Erinnerung ist. Die schmale Trasse ist immer wieder eine Herausforderung – insbesondere die holprige Fahrt durch den kleine Weiler Gribbio.

Im weiteren Verlauf muss ich mich entscheiden: fahre ich hoch zum Monte Motti und belohne mich für die kehrenreiche Anfahrt mit einer kleinen Kaffeepause? Oder fahre ich noch ins Maggia-Tal und suche nahe San Carlo die Ruinen eines verlassenen Dorfes, das wieder ausgegraben wurde?

Ich entscheide mich – auch aus Zeitgründen – für die Kaffeepause und scheuche den alten Boxer auf schmaler, unübersichtlicher Trasse auf über 1.000 Meter hinauf. Heute, wie vor mehr als zehn Jahren, als ich das letzte Mal hier oben war, gibt es in der Osteria am Ende der Straße eine leckeren Kuchen, der von der Großmutter gebacken wurde – so zumindest der Name: Torta della nonna.

Auf dem Rückweg werfe ich, ein paar Kurven unterhalb des Endpunkt, noch mal einen beeindruckenden Blick auf den Läge Maggiore.

Eine dreiviertel Stunde gibt das Navi vor, für eine Strecke von gut 25 Kilometern – und sollte, weil auf den kleinen kurvigen Straßen nicht schnell gefahren werden kann, am Ende Recht behalten. Kurz nach 18 Uhr rolle ich, mit vollgetanktem Motorrad, auf den Hotelparkplatz. Ein herrlicher Tag liegt hinter mir.

Morgen will ich mir nochmal die Zufahrt zu einem kleinen Kreuzweg auf der italienischen Seite anschauen, bei dem mir die Zufahrt recht abenteuerlich in Erinnerung ist …

Anreise mit Hindernissen

Statt um 11 Uhr erst nach zwölf losgefahren. Kaum unterwegs, zeigt die Warnlampe im Display eine Fehlfunktion im Motormanagement an. Schnell zur Werkstatt – da ist Mittagspause. Also warten.

Dann die erlösende Diagnose: ein Ventil der Abgasrückführung hat geklemmt. „Wir haben es wieder gangbar gemacht, vielleicht haben Sie Glück“, meint der Meister. Habe ich, zumindest fährt der Ducato wieder. Aber nicht lange. Denn entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten fahre ich – weil ich kurz vor der Schweizer Grenze noch mal volltanken will – nicht über die französische Autobahn sondern über die A5. Und da staut es sich immer wieder gewaltig. Also ab auf die Landstraße.

Die erste Tanke mit 1,28 für den Liter Diesel lasse ich rechts liegen. Dafür tanke ich dann für 1,37 voll. Immerhin kriege ich hier auch meine Vignette. In der Schweiz rollt es dann. Bis kurz vor den Gotthard. Da geht es auf den letzten hundert Metern wieder nur um Schritt-Tempo vorwärts.

Kurz nach 23 habe ich mein Hotel in Ascona erreicht. Auspacken, einräumen, sacken lassen. Nach so viel Huddel am Anfang muss die Woche grandios werden, oder?