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Zum Mittelpunkt Europas

VHS-TOUR: ZUM MITTELPUNKT EUROPAS / Samstag, 1.6.2019 – Diesmal hat alles geklappt. Vor sechs Wochen, da standen vier Unerschrockene, bei Temperaturen knapp über Null und leichtem Schneegriesel, erstmals an der Autobahnraststätte Weiskirchen und überlegten, ob sie bei diesem Wetter ernsthaft eine Motorradtour über die Höhen des Spessarts unternehmen sollten. (Hier ist der Bericht dazu).

Wir wollten nicht und haben lieber einen neuen Termin gesucht. Im zweiten Anlauf passt dann alles. Mit neun Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern machten wir uns am Samstag, den 1. Juni 2019, bei bestem Wetter von Weiskirchen aus auf den Weg.

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Über Hörstein, Schimborn und Krombach hangelten wir uns auf möglichst kleinen Straßen Richtung Westerngrund.

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Dort, an einer kleinen Nebenstraße, befindet sich der augenblickliche Mittelpunkt Europas. Auf einem schmalen, unbefestigten Waldparkplatz werden die Motorräder wagemutig abgestellt und schon werden die Handys gezückt, um diesen denkwürdigen Ort im Bild festzuhalten.

 

 

 

 

 

Die erste Kaffeepause legen wir in Schöllkippen im „Gasthof Post“ ein, der zu den ältesten Gasthäusern im Kahlgrund zählt. 1446 soll der ehemalige Wirtschaftshof auf den Schlosswiesen entstanden sein; in der Schankstube machten einst die Boten Rast, die zwischen Aschaffenburg und Gelnhausen unterwegs waren – und berichteten beispielsweise am 5. Mai 1525 von den Geschehnissen, die sie vom Bauernkrieg erfahren hatten. Wir sitzen heute entspannt im Biergarten und genießen diesen herrlichen Tag.

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Veitshöchheim, nahe Würzburg, ist unser nächstes Ziel, Da läge, auf einem Acker am Wegesrand, der neue Mittelpunkt Europas, sollte Großbritannien die Europäische Gemeinschaft tatsächlich verlassen. Gut eineinhalb Stunden sind wir auf kleinen kurvenreichen Spessartstraße unterwegs und genießen jeden Kilometer. Immer wieder kommen uns größere oder kleine Gruppen an Motorradfahrern entgegen, die herzlich gegrüßt worden.

 

 

 

 

 

Bevor wir aber einen Blick auf die mögliche Zukunft werfen, ist erst einmal Mittagessen angesagt. Es war gar nicht so einfach ein entsprechendes Lokal zu finden. So manche Gaststätte, die wir bei der Vorbereitung der Tour „gegoogelt“ hatten, ist zwischenzeitlich „dauerhaft geschlossen“. Das „mandino“ am Schenkenturm aber hat geöffnet und so genießen wir hier – in traumhafter Lage und mit Blick auf die mächtige Festung im nahgelegenen Würzburg – Pizza und Pasta.

 

 

 

 

 

Gut gestärkt fahren wir, ein Stück auf der breiten, parallel zum Main verlaufenden B27, nach Veitshöchheim bzw. Gadheim. Hierhin, auf einen kleinen Acker am Straßenrand, würde sich der Mittelpunkt Europas verschieben, würden die Briten ihrer Ankündigung umsetzen und aus der EU austreten.

Das Fremdenverkehrsamt in Veitshöchheim wäre darauf vorbereitet. Die Stelle ist bereits mit einem Schlagbaum markiert, eine kleine Sitzgruppe lädt zum Verweilen ein, die Zufahrt erfolgt über einen eigens geschotterten Weg. Das nenne ich vorausschauendes Marketing – Kompliment!

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Weil aller guten Dinge drei sind, wollen wir zum Abschluss dieses herrlichen Tourtages auch dem ehemaligen Mittelpunkt Europas noch einen Besuch abstatten. Der lag bis 2013 nahe Gelnhausen und verschob sich mit dem Beitritt Kroatiens nach Westerngrund – dem ersten Ziel unserer heutigen Reise. Also „hoppeln“ wir über einen Feldweg zurück auf den Asphalt und freuen uns über eine weitere gute Stunde Fahrt auf kurvenreichen Strecken.

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Dabei genießen wir die Aussicht auf hügelige Weinberge, fahren in Thüngersheim im Schritttempo durch die malerische Altstadt, staunen über beeindruckende Felsformationen, folgen wieder einmal die Flusslauf des Mains, werfen bei Karlstadt einen Blick auf die alte Burgruine und laufen kurz vor Ruppertshütten auf eine Hochzeitsgesellschaft auf, deren Autocorso uns über einige Kilometer deutlich ausbremst.

 

 

 

 

 

Noch wenige Kilometer durchs Flörsbachtal fahrend, haben wir unser nachmittägliches Etappenziel erreicht und genießen auf der Sonnenterrasse des „Flörsbacher Hof“ mächtige Eisbecher mit Erdbeeren oder leckeren Kuchen.

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Bis Meerholz ist es nicht mehr weit. Dort liegt, ein wenige versteckt am Waldesrand, der einstige Mittelpunkt Europas: vom 3. Januar 2007 bis zu. 1.7.2017 symbolisierte eine drei Tonnen schwere Skulptur aus rotem Sandstein den damaligen geographischen Mittelpunkt der Europäischen Union. Sieben Künstler aus der Region hatten das Objekt gemeinsam entworfen. Nach und nach wurde in die Skulptur Sand und Erde aus den 27 Mitgliedstaaten der EU eingefüllt, deren Lage eingravierte Linien zweigen.

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Heute liegt dieser geschichtsträchtige Flecken ein wenig vergessen in der Abendsonne. Durch eine alte Parkbank wachsen malerisch Margeriten, die Vögel zwitschern – ansonsten herrscht himmlische Ruhe. So könnte es doch auch in Europa sein …

 

 

 

 

 

Wir treten den Heimweg an. Noch ein paar Kilometern fahren wir auf herrlichen Landstraßen, dann biegen die meisten ab auf die Autobahn. Es ist schon nach 18 Uhr.

 

 

 

 

 

 

Das nächste Ziel: die Wetterau

Die nächste Tagestour mit der vhs führt am Samstag, den 6. Juli 2019 in die Wetterau, einer der ältesten Kulturlandschaften Deutschlands, Weiträumige Auenlandschaft durchziehen malerische Tal-Landschaften und laden zu einer ausgedehnten Motorradtour geradezu ein. Für Abwechslung wird ein kurzer Stopp an einer GoKart-Bahn sorgen, auf der wir mit allen, die dazu Lust haben, ein paar Runden drehen wollen.

Anmeldung und weitere Informationen direkt über die Volkshochschule des Main-Taunus-Kreises.  Hier ist der Link zur vhs-Seite.

Rückblick:

Von unserer Motorradtour zum Mittelpunkt Europas gibt es wieder ein kleine Video, das den Routenverlauf und ein paar Bilder zeigt.

Original-Link

Den Streckenverlauf kannst Du auch auf unserer GPSies-Seite nachverfolgen. Einfach auf das Bild oder den Original-Link klicken

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Original-Link

Das Höhenprofil zeigt Dir, welche Steigung- und Gefällstrecken wir zurückgelegt haben:

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Unsere Unterwegs-Stopps:

Kaffeepause am Vormittag

Gasthaus Post
Lindenstraße 6
63825 Schöllkrippen
Tel. 06024 630950
www.gasthaus-post-schoellkrippen.de

 

Mittagspause

mandino
Am Schenkenturm
97080 Würzburg (Dürrbachau)
Tel. 0931 960899
www.mandoniowuerzburg.de

 

Kuchenpause am Nachmittag

Flörsbacher Hof
Vockeweg 1
63639 Flörsbachtal-Flörsbach
Tel.: 06057 790
www.floersbacher-hof.de

Mehr Infos über unsere Motorradtouren erhältst Du am einfachsten per Link unter kurvenfieber@mac.com Wir freuen uns darauf, mit Dir auf zwei Rädern unterwegs sein zu können.

Zwei Grad plus und leichter Schneefall

VHS-TOUR: ZUM MITTELPUNKT EUROPAS / Samstag, 13.4.2019 – Der Winter ist zurück – das sagen zumindest die Meteorologen. Der für das Wochenende vorhergesagte Kälteeinbruch hat sich tatsächlich auch auf den Weg ins Rhein-Main-Gebiet gemacht und präsentiert sich mit verhangenem Himmel und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Mühsam versucht die Sonne sich einen Weg durch die dichte Wolkendecke zu bahnen, als ich gegen 8 Uhr zur Garage gehen. „Hauptsache trocken“, denke ich mir. Gegen die Kälte kann man sich warm anziehen.

Sonne

Zum „Mittelpunkt Europas“ soll es heute gehen. Eine entsprechende Tagestour haben wir für die vhs Main-Taunus ausgearbeitet. Ob die, angesichts der nicht so erbaulichen Prognose denn stattfinden würde, fragte der Erste schon am Donnerstag. Der Zweite meldete am späten Freitagabend Zweifel an, weil „kalt und nass zusammen gar nicht geht“. Glücklicherweise blieben die angekündigten Regenschauer bis Samstagmorgen aus. Aber das Wetter war weiterhin unbeständig und was noch kommen würde, konnte keiner wissen. (Wäre ich nicht Tourguides, ich wäre wahrscheinlich auch nicht gefahren).

Beim Dritten war am frühen Morgen „glücklicherweise“ die Batterie platt, weswegen er nicht kommen konnte und der Vierte meldete am Samstag, um 7:11 Uhr, per WhatsApp: bei uns schneit´s. Na prima. Als ich mich kurz nach acht auf den Weg zum Treffpunkt in Weisskirchen machte, fallen auch bei uns die ersten Flocken. Ganz leicht nur, dafür aber kontinuierlich. Und so blieb der Kreis der „Wagemutigen“, die sich ungeachtet aller Wetterunbilden zur Autobahnraststätte aufgemacht hatten, überschaubar.

Helden

Drei Teilnehmer, Stefan als zweiter Tourguides und ich, standen letztlich in einer der Parkbuchten und warteten vergeblich auf die, die noch kommen könnten. Es kam aber keiner mehr …

Blieb die Frage: sollen wir es wagen? Das Thermometer zeigte leichte Plus-Grade, der Schnee blieb nicht liegen und so langsam wurde es sogar ein wenig sonnig. Warm angezogen waren wir, der erste Kaffeestopp lag nur gut 45 Minuten Fahrzeit entfernt – also los?

Die Bedenken überwogen: wir müssen durch den Spessart, da werden die Straßen Höhen von mehr als 400 Metern erreichen. Wenn es auch da schneit – und das sagten gleich mehrere Wetter-Apps voraus – was dann?

Route

Wir waren hin und her gerissen. Wenn alles klappen würde, würden wir einen ganz besonderen Tourtag erleben. Und wenn nicht? Was, wenn der leichte Schneefall in Regen umschlägt? Die Straßen rutschig werden? Vor „überfrierender Nässe“ war am Morgen im Radio gewarnt worden. Ein Blick aufs Regenradar machte zudem deutlich, dass Richtung Würzburg kein „schönes Wetter“ auf uns warten würde. Genau da wollten wir aber hin.

Regen

Am Ende siegte die Vernunft. Wir einigten uns (dann doch relativ schnell) darauf, die Tour „zum Mittelpunkt Europas“ zu verschieben. Mal sehen, ob der Terminkalender in diesem Jahr dafür noch einen freien Samstag her gibt.

Dass das Wetter solche Kapriolen schlägt, konnte niemand wissen. Vor sechs Jahren waren wir beispielsweise zur gleichen Zeit an der Mosel unterwegs und genossen die nachmittägliche Kaffeepause bei strahlendem Sonnenschein. Heute hätten wir wahrscheinlich Eiszapfen von der Nase geschlagen 😉

Klotten

Die nächste vhs-Tour führt am Samstag, den 11.5.2019 – bei hoffentlich strahlendem Sonnenschein – in den Vogelsberg. Da wollen wir uns in einer kleinen Manufaktur anschauen, wie Schokoküsse hergestellt werden und die natürlich auch probieren. Mehr Infos und die Möglichkeit, Dich direkt bei der Volkshochschule des Main-Taunus-Kreises anzumelden – findest Du hier.

Rückfragen beantworten wir gerne per Mail unter kurvenfieber@mac.com