Die ganze Nacht über hatte es geregnet. Und auch während des Frühstücks gingen kräftige Schauer nieder. Dem optimistischen Hinweis, dass es pünktlich um 9 Uhr – zum Tourstart – aufhören würde zu regnen, mochte niemand glauben. Gleichwohl war dem so.
Die Sonne strengte sich mächtig an, die dunklen Wolken zu durchbrechen, was ihr nur ansatzweise gelang. Damit waren wir schon zufrieden, denn jetzt war es trocken. Und mehr musste nicht sein.
Die gewählte Route führte uns auf kleinen Nebenstrecken zunächst Richtung Norden. Kurz hinter Schladen überquerten wir zum ersten Mal die ehemalige Grenze, die Deutschland einst in West und Ost teilte. Hätte am Straßenrand nicht großes Hinweisschild gestanden, wir wären wohl achtlos an dieser imaginären Grenze vorbeigefahren. Und dass, obwohl wir doch heute ganz bewußt immer wieder zwischen „den beiden Staaten“ hin und her fahren wollten.
Spätestens in Wülperode wäre uns jedoch aufgefallen, nun im „Osten“ zu sein: Wir rumpeln über grobes Kopfsteinpflaster, links und rechts der Dorfstraße ducken sich kleine Häuser. Bei Wennerode sind wir wieder im Westen, bei Abbenrode im Osten und bei Bad Harzburg wieder im Westen. So geht es fortwährend – bis zum Mitttag.
Bei Bad Harzburg klemmen wir uns auf die kurvenreiche B 4, die uns über Torfhaus nach Braunlage bringt. Vom Brocken, der sich bei der Anfahrt eindrucksvoll in dichte Wolken gehüllt hatte, ist hier nichts mehr zu sehen.
In Braunlage legen wir eine Kaffeepause ein, rechtzeitig vor dem ersten kräftigen Regenschauer. Kaum ist der vorübergezogen, setzten wur die Fahrt fort. Auf kurvenreicher Strecke geht es ins 640 Meter hoch gelegene Hohegeiß und von dort nach Walkenried und weiter Richtung Duderstadt. Immer wieder queren wir dabei die alte „Zonengrenze“ und sogar einen alten Wachturm
Rechtzeitig vor dem nächsten Regenschauer legen wir unsere Mittagsrast ein; als die Straßen wieder trocken sind, nehmen wir wieder Kurs gen Norden. Ein kurzer Fotostopp an der mystisch blau schimmernden Quelle der Ruhme, dann ist bald darauf Bad Grund erreicht. Und weil die Wolken immer dunkler werden, legen wir hier in einem netter Cafe noch eine Pause ein. Kaum haben wir die Stachelbeertorte bestellt, fängt es an zu regnen – perfektes Timing.
Gut 25 Kilometer sind es jetzt noch bis zum Hotel. In der Bergstadt Wildemann erwischt uns dann doch noch ein kleiner Schauer; ganz so, als wollte der Himmel uns zeigen, wie es den Tag über auch hätte sein können. Am Hotel selbst waren die Straßen schon wieder trocken, so dass wir diesen Tag zufrieden abschließen können.
Morgen wollen wie zum Kyffhäuser fahren. Mal sehen, wie da so das Wetter ist.
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Veröffentlicht unter Harzreise 2011