Monatsarchiv: Oktober 2008

Jede Sekunde zählt

Mehr als zwei Stunden Film passen nicht auf eine DVD. Länger dürfte das Video von unserer Reise nach Norwegen auch nicht sein. Und doch: Zwei erlebnisreiche Woche in 120 Minuten zusammenzufassen ist gar nicht so einfach. Da war die herrliche Fährfahrt von Kiel nach Oslo, der Abstecher ins Fjordland bei Snasa und der kurzweilige Stopp am Polarkreis mit „Notbetankung“ von Charlys GS. Hinzu kommt die abwechslungsreiche Bootstour in den Trollfjord, der kurvenreiche Ausflug nach A auf den Lofoten, die zweitägige Schiffspassage auf der Hurtigroute oder die Fahrt hinauf auf die 1500 Meter hohe Dalsnibba …

Jetzt muss um jede Sekunde Film gefeilscht werden. Bei 2:10 Stunden steht der Zähler des Timecodes derzeit. Da werden wir wohl noch etwas an den Details feilen müssen.

Mehr als eine halbe Stunde Elsass-Rückblick

Das erste Video zum Nachtreffen ist fast fertig! Obwohl wir „nur“ ein Wochenende lang unterwegs waren, ist deutlich mehr als eine halbe Stunde Film zusammengekommen. Herbert hat ein paar tolle Aufnahmen von der abenteuerlichen Fahrt durch den Schnee Richtung „Route des Cretes“ beigesteuert, Dieter filmte am Sonntag, als wir bei strahlendem Sonnenschein durch die Weinberge fuhren. Und dann gibt es natürlich noch viele Sequenzen von den kleinen Pausen unterwegs, dem leckeren Abendessen, dem Besuch in der Patisserie und …

Zu sehen gibt es das Video, neben vielen anderen, auf dem Nachtreffen in Bad Breisig. Das findet in diesem Jahr vom 14. bis 16. November 2008 statt. Bei Rückfragen hierzu, schick einfach eine Mail: kurvenfieber@mac.com

Geschafft

Gestern Abend – oder besser gesagt heute Morgen um 0:45 Uhr – war der letzte Videoclip konvertiert. Jetzt kann ich endlich anfangen die Videos zu schneiden. Wird ja auch Zeit: am 14. November findet das Nachtreffen statt.

Gedenkfahrt und Abschied

Am Sonntag, den 12. Oktober, lädt der „Verband Christlicher Motorradfahrer“ wieder zur alljährlichen Gedenkfahrt nach Frankfurt ein. (Der VCM organisiert gemeinsam mit dem ADAC Hessen-Thüringen im Frühjahr das „Anlassen“). Der Corso durch die Frankfurter Innenstadt startet um 13 Uhr am Rebstockgelände, nahe der Messe. Der Gedenkgottesdienst beginnt um 14:30 Uhr in der Katharinenkirche in der Innenstadt. Während des Gottesdienstes werden die Namen von in diesem Jahr tödlich verunglückten Motorradfahrern verlesen.

Mitte September ist Joachim Burkhard bei einem unverschuldeten Motorradunfall ums Leben gekommen. Ein entgegenkommender Motorradfahrer, der wohl zu schnell in eine Kurve gefahren war, kam auf die Gegenfahrbahn und stieß frontal mit Joachim zusammen. Der Unfallverursacher starb noch an der Unfallstelle, Joachim wurde ins Klinikum nach Fulda geflogen, erlag dort aber seinen schweren Verletzungen. Wir haben den VCM gebeten, auch seinen Namen während des Gedenkgottesdienstes zu verlesen.

Die letzte große Tour, bei der Joachim dabei war, war unsere Reise in den Süden Frankreichs. Unterwegs hatten wir einen Stopp an einem Aussichtsplateau eingelegt, an dem knorrige Wanderstöcke aus alten Wurzeln verkauft wurden. Die hatten es Joachim angetan. Flugs wurde einer der Wanderstöcke gekauft und anschließend kunstvoll an der GS verstaut. Sah lustig aus, wie das runzelige Stück Holz aus dem Motorrad herausragte.

Letztmals trafen wir Joachim beim Sommerfest in Heimbuchenthal. Am Samstagabend kam er aus Aschaffenburg vorbeigefahren, aß mit uns zu Abend und unterhielt sich mit allen, die er kannte oder an diesem Abend kennenlernen konnte. Im nächsten Frühjahr wollte er seine schwarze BMW Adventure verkaufen; für die neue 1200 GS war schon gespart. „Dann fahr ich auch mal wieder länger mit Euch“, hatte er gesagt.

Ich habe vom Joachims Tod gleich nach unserer Norwegenreise erfahren. Seine Schwester hatte in den Unterlagen die Anmeldung zu unserem Abschlusswochenende im Elsass gefunden. Da konnte er schon nicht mehr dabei sein. Jetzt, nachdem all unsere Touren beendet sind, möchte ich Euch informieren. Darum hatte seine Familie gebeten.

Videos schneiden

So schön die kleine Videokamera von Panasonic auch ist, so lästig ist die Weiterverarbeitung der Clips. Weil das Schnittprogramm „iMovie“ die offensichtlich spezielle mpg4-Kodierung nicht versteht, muß jeder Clipp einzeln konvertiert werden. Allein für die Norwegenreise waren das vier lange Abende eintönige Arbeit: Clipp aufrufen, in „ffmpg“ ziehen, konvertieren, umbenennen, abspeichern …

Nachtrag

In den Schweizer Bergen liegt immer noch Schnee, zahlreiche Paß-Straßen sind weiterhin gesperrt. Im Nordosten Frankreichs regnet es ohne Unterbrechung, vom sonnigen Spätherbst keine Spur. Da hatten wir bei unsere Tour am Wochenende doch noch richtig Glück.

Perfekter Saisonabschluss

Was könnte es schöneres geben, als an einem sonnigen Sonntagmorgen auf kleinen kurvenreichen Straßen durch die gold-schimmernden Weinberge im Elsaß zu fahren? Nur wenig, oder? Genau dieses Glück war am am letzten Tag unserer Saisonabschluss-Tour vergönnt. Dafür hatten wir am Tag zuvor ordentlich gefroren. In der Nacht war der erste Schnee gefallen, die „Route des Cretes“ zunächst unpassierbar. „Der Schneeflug“ ist noch nicht durch“, ließ man uns in der „Ferme-auberge du Kastelberg“ wissen. Dort, in gut 1200 Metern Höhe, wollten wir eigentlich zu Mittag essen. Noch waren wir zuversichtlich, dass das auch klappen würde.

Bei leichtem Nieselregen ging es zunächst in den Norden. Bis „Saint Marie aux Mines“ wollten wir fahren und dann über den „Col du Bonhomme“ zur „Route des Cretes“ stoßen. Da die Schneefallgrenze bei gut 1000 Metern liegen sollte, ließen wir uns zunächst ein wenig Zeit und legten nach gut eineinhalb Stunden Fahrt ein ausgiebiges Kaffeepäuschen an der „route de vin“ ein. Irgendwann, so die Hoffnung, würde die Sonne schon rauskommen.

Manchmal ist es doch von Vorteil, mit der „Genießer-Truppe“ unterwegs zu sein, und nicht nur Kilometer machen zu wollen: Während wir im Warmen saßen, steckten Dieter und Uwe mit ihren Teilnehmern kurz hinter dem „Col de Bagenelles“ im Schnee fest. Weiterkommen? Unmöglich! Zentimeterhoch lag die weiße Pracht auf der Straße. Matschig zwar – aber was würde hinter der nächsten Kehre kommen?

Speedy war da ein wenig „mutiger“ – oder hatte eine andere Strecke gewählt. Kurz vor „Col de la Schlucht“ passierte er unsere Gruppe und schraubte sich als erster die Passhöhe hinauf. Oben, auf der „Route des Cretes“ lag tatsächlich Schnee! Der war zwar zwischenzeitlich von der Fahrbahn geschoben, aber weiße Flocken vielen noch immer vom Himmel. Glücklicherweise blieben die (noch) nicht liegen. 

Kurz vor dem Abzweig zur „Ferme-auberge“ stoppten wir. Die Wege, die links und rechts von der asphaltierten Straße abzweigten, waren alle tief verschneit und sahen reichlich matschig aus. Genau so ein Weg würde auch zur „Ferme-auberge du Kastelberg“ führen. Sollten wir das wagen?

Speedys Gruppe entschied sich eindeutig für ein Ja, meine Gruppe lieber für ein Nein. Belohnt wurden beide: Speedy erreichte sein Ziel (relativ) problemlos und wurde mit einem tollen Mittagessen belohnt, wir drehten um und kehren wenig später in die idyllisch am Berg gelegene „Ferme-auberge du Soultzmatt“ ein, wo wir auf der Terrasse sitzend die warme Mittagssonne genießen konnten.

Am Nachmittag gönnten wir uns dann noch „etwas Süßes“ in einer kleinen Patisserie in Wintzenheim, bevor wir mit den letzten Sonnenstrahlen das Hotel nahe Munster erreichten. Gut, dass wir trotz der mehr als schlechten Wettervorhersage unsere Motorradtour ins Elsass angetreten hatten.

Am Sonntag, auf dem Weg nach Hause, dann „Sonne satt“. Entlang der Elsässischen Weinstraße ging es zur „Haut Koenigsbourg“. Nach einem kurzen Kaffeestopp an der Aussichtsterrasse ging es auf kurvenreicher Strecke weiter zum „Champ du Feu“, dem mit 1100 Metern höchsten Punkt der mittleren Vogesen. Und wiel der „Odilienberg“ auf unserer Route lag, legte wir auch hier – kurz vor dem MIttagessen – noch einen kurzen Halt ein. 

Nach und nach trafen dann alle Gruppen in der „Chevrerie“ ein, um noch einmal gemeinsam zu Mittag zu essen. Kartoffelgratin mit Speck und überbackenem Ziegenkäse gab es. Dazu ein knackiger Salat. Lecker! Ein wenig wehmütig trat jeder dann die Heimreise ein. Das war´s. Die letzte Tour in diesem Jahr war zu Ende.

Jetzt freuen wir uns auf das „Nachtreffen“. Vom 14. bis 16. November 2008 werden wir uns in Bad Breisig treffen, um alle Videos von unseren Touren anzuschauen. Dann wird auch das neue Programm für die Saison 2009 vorgestellt. Für alle, die nicht zum Nachtreffen kommen können, gibt es entsprechende Infos aber auch per Mail: kurvenfieber@mac.com lautet die Adresse. Einfach kurz nachfragen und wir informieren Dich gerne.

Nur nicht verzagen

Von Regen keine Spur, zumindest am Morgen. Knapp über 6 Grad zeigt das Thermometer, als ich zur Garage gehe. Am Himmel zeigen sich erste blaue Lücken, zeitweise scheint sogar die Sonne. Über die Autobahn geht es Richtung Strasbourg. Dann ein kurzer Stopp in „Griesheim pres Molsheim“. Hier wollen wir am Sonntag in einer kleinen Chèvrerie zu Mittag essen. Die ist schnell gefunden. Der Abstecher zur Ferme-auberge an der Routes des Cretes muß aus Zeitgründen leider entfallen. Spätestens um 14:30 Uhr will ich am Hotel sein. Gut 25 Motorradfaher warten schon. Schnell sind drei Gruppen eingeteilt, dann geht es hoch zum Grand Ballon. Der hüllt sich in dichte Wolken, die nichts gutes ahnen lassen. Zunächst nieselt es nur ein wenig, ab 1000 Metern Höhe umgibt uns dichter Nebel. Erste Graupelschauer fallen, je weiter wir an Höhe gewinnen. Doch dann reißt der Himmel auf und wir genießen fantastische Aussichten auf die Rheinebene. Allerdings: es ist doch recht frisch – knapp über null Grad zeigt das Thermometer an der GS von Bettina. Zwei Stunden später sind wir wieder im Hotel, genießen nach einer heißen Dusche ein herrliches Vier-Gänge-Menü – und warten auf Thomas. Der kommt reichlich verfroren, in stockdunkler Nacht, gegen 21 Uhr. Irgendwie habe er sich wohl mit der Zeit verschätzt, meint er. Egal – jetzt sind wir komplett. Mal sehen, was der morgige Tag so bringt.

Der erste Schnee?

Morgen starten wir ins Elsaß. Der Traum von einem sonnigen Saisonausklang scheint sich nicht erfüllen zu wollen. Heftige Regenfälle sind angekündigt, oberhalb von 1000 Metern soll sogar Schnee fallen. Und wir wollen am Samstag in einer kleinen „Ferme auberge“ auf der „Routes des Cretes“ Mittag machen. Noch sind wir optimistisch …