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Ganz alte Schule

Mein Motorrad hat noch eine mechanische Tachowelle – zumindest die rote G/S. Die treibt einen analogen Tacho an und der bereitet mir nun ein wenig Kummer. Nicht der Tacho selbst, sondern das kleine Köpfchen, mit dem sich der Tageskilometerzähler zurück auf Null drehen lässt. Ich mache das meist nach dem  Tanken und weiß so immer, wann ich so viel gefahren bin, dass ich wieder Benzin nachfassen muss.

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Der Knopf zur Tageskilometerzähler-Rückstellung fehlt ;-(

Dieser kleine Knopf ist verloren gegangen. Nun ragt nur noch ein kleiner Stahlstift aus dem Tacho und es ist verdammt fummelig, den so zu fassen zu kriegen, dass eine Nullstellung möglich ist. Also muss ein neuer Knopf her. Leichter gesagt als getan.

Meine Werkstatt meint, dazu müsse der Tacho geöffnet werden. Nur so ließe sich der neue Knopf – so sich denn einer findet – sicher befestigten. Eine Idee, die mir nicht so gut gefällt. Also versuche ich es direkt beim Hersteller – und werde angenehm überrascht.

VDO gehört heute zu Continental, erfahre ich als erstes. Der erste Anruf beim Kundenservice ist wenig hilfreich: ich lande beim Werksschutz. Auch beim zweiten Versuch drücke ich wohl die falsche Ziffer und habe nun einen netten Menschen am Apparat, der eigentlich auch nicht für „technische Fragen“ zuständig ist. Der aber sehr hilfsbereit ist und mir in Frankfurt und in Kassel jeweils eine Werkstatt nennt, die noch analoge Tachos repariert. „Wir haben ja heute nur noch elektronische Tachos“, meint er am Ende des Gesprächs.

Ich versuche es zunächst bei BBG Automotive in Frankfurt. Freundlich werde ich an Meister Eggert verwiesen, der mir Hoffnung macht. „Hier in der Werkstatt habe ich nichts, aber nächste Woche, da bin ich im Lager, da schaue ich mal. Da wird sich bestimmt noch ein Köpfchen finden lassen“, meint er. Und wohl auch ein Tülle, denn das große Loch im Tachoglas lässt den Fachmann vermuten, dass in der kleinen Cockpit-Verkleidung kein Motorradtacho verbaut wurde.

Angesichts so eines tollen Service macht es doch direkt Spaß, so ein altes Motorrad zu fahren. Schade nur, dass es immer weniger Fachleute der „alten Schule“ gibt, die ihr Handwerk noch beherrschen.

Ob die Reparatur gelingt und am Ende wieder ein Köpfchen die problemlose Rückstellung des Tageskilometerzähler möglich macht? Ich werde berichten …

 

 

Aus Schaden wird man klug?

Ich ganz offensichtlich nicht. Denn wieder macht ein elektronischer Tacho Probleme. Das hatten wir doch schon mal …

Tacho

Mäusekino – manchmal leuchtet einfach alles auf

An der gelben G/S habe ich vor zwei Jahren einen schönen Tacho von Acewell verbauen lassen. Die klassische große rote Nadel zeigt dabei nicht die Geschwindigkeit, sondern die Drehzahl an, der Impuls wird über ein Kabel direkt von der Tachowelle abgenommen – damit entfällt der störanfällige Sensor am Vorderrad – und der Tacho selbst zeigt mit Öltemperatur, Außentemperatur, gefahrene Strecke, Spannung und, und, und noch so manche technische Spielerei. Alles ganz toll, finde ich.

Jedenfalls so lange, bis ich in Norwegen liegengeblieben bin. Damit die Batterie geladen wird, braucht es einer „Erregerspannung“ – und die wird über einen Inverter erzeugt – oder irgendwie so; mir fehlt da leider das technische Verständnis.  Jedenfalls ist das Ding an meinem Motorrad unterhalb von Jotunheimen durchgebrannt, so dass ich irgendwann mit leerer Batterie liegengeblieben bin. Zwar fand sich ein kundiger Mechaniker, der die BMW wieder zum Laufen brachte, doch das „Lehrgeld“ war angesichts der norwegischen Werkstattpreise gesalzen.

Und jetzt? Habe ich über den Winter an der ehemals roten G/S wieder diesen tollen Acewell-Tacho anbauen lassen. Hatte die Werkstatt doch einen Weg gefunden, den Fehler an der gelben G/S dauerhaft zu beheben. Das stimmte mich zuversichtlich.

Zu früh gefreut. Beim neuerlichen Tachoanbau hat offensichtlich nicht der versierte Meister Hand angelegt sondern irgendwer. Mit dem Ergebnis, dass der Tacho wieder spinnt. Diesmal geht die Batteriekontrollleuchte erst bei 13 V aus, neuerdings hat der Tacho Aussetzer und dann gehen auch die Blinker nicht. Toll, oder?

Mittwoch kommt die BMW erneut in die Werkstatt, bis Freitag soll alles wieder in Ordnung sein, denn am Samstag steht ja die erste Tagestour mit der vhs auf dem Programm. Also: bitte Daumen drücken 😉

Der Übeltäter

Ein durchgeschmortes Plus-Kabel am „Inverter“ war die Fehlerursache. In der Folge lag keine „Erregerspannung“ an und die Batterie konnte von der Lichtmaschine nicht mehr geladen werden. Habe ich das als Laie, dem sich die Geheimnisse der Elektrik nur mühsam erschließen, so richtig wiedergegeben?


Ganz egal, die alte G/S brummt wieder und hat während des Werkstatt-Aufenthalts auch gleich noch ein paar neue, gleißend helle Tagfahrleuchten verpasst bekommen. Die bisher montierten waren zwar schön klein, haben aber leider auch nur wenig Licht produziert.

Die erste Bewährungsprobe wird gleich am Wochenende sein. Wir treffen uns zum Sommerfest, diesmal im Hunsrück. Freitagnachmittag steht eine kleine Runde rund um Kirchberg auf dem Programm, am Samstag nehmen wir uns den ganzen Tag Zeit, um den Südwesten dieses faszinierenden Mittelgebirges auf möglichst kleinen Straßen zu entdecken. Wie schön, dass die G/S wieder läuft …

Im Winter wird gebastelt

Die gelbe G/S kriegt ein neues „Gesicht“. Der langweilige rechteckige Scheinwerfer soll verschwinden, statt dessen eine LED-Einheit (mit Freigabe) verbaut werden. LED auch deshalb, weil diese „Leuchten“ viel weniger Strom verbrauchen, als die bisherige H4-Birne. Schließlich ist die Lichtmaschine meines Boxers nicht gerade die ergiebigste.

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Ein Pizza-Karton dient als Muster für eine Grundplatte, in die die drei Scheinwerfer eingebaut werden sollen – zweimal LED-Abblendlicht, einmal LED-Fernlicht. Dazu am „Rohrgeflecht“, links und rechts neben dem Tank, noch Zusatzscheinwerfer (ohne die heutzutage kein Motorrad mehr auskommt) und die alte BMW dürfte nicht wiederzukennen sein.

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Wenn so auch die Straße hell erleuchtet würde, wäre das optimal.

Die ersten Versuche sehen doch schon ganz vielversprechend aus. Mal sehen, wie sich das „Projekt“ so weiterentwickelt …

 

20 Newtonmeter mehr

Sie läuft wieder – Stefan sei Dank, und am Freitag habe ich es ausprobiert. Jahrelang war ich mit meiner roten G/S in ganz Europa unterwegs. Vor drei Jahren in der Schweiz trat dann ein kapitales Elektrikproblem auf: Das Motorrad ging plötzlich aus, nach zwei Sekunden war der Strom wieder da und der Motor ließ sich erneut starten.

Anfangs war das noch lustig: Motor aus, eins, zwei, starten, läuft … Aber wenn einem bei Passfahrten, kurz nachdem vor einer Kehre schnell noch ein Auto überholt wurde, plötzlich die Maschine abstirbt, wird´s brenzlig.

Im Winter sollte der Fehler gesucht werden, doch da war es arg kalt in der Garage und so stand im Frühjahr dann eine zweite G/S – diesmal in gelb – in der Garage. Die fuhr auch nicht schlecht.

Bei der Fehlersuche kristallisierte sich ein defektes Zündschloss oder ein Bruch im Kabelbaum als mögliche Ursache heraus; Stefan war so nett, das „mal eben“ zu tauschen. Danach ging die rote G/S zur Inspektion Richtung Rheinland – weil da mit Dirk ein guter Schrauber zu finden war – und kam im Januar, an einem verschneiten Samstagnachmittag, auf dem Hänger wieder zurück ins Rhein-Main-Gebiet. Letzteres war ein grober Fehler, denn die Autobahn war zuvor kräftig gesalzen worden und nun „blüht“ es überall. Ärgerlich!

Am Freitag wollte ich die rote G/S wenigstens mal kurz „abdampfen“, um die gröbsten „Blüten“ und den immer noch vorhandenen „Salznebel“ zu beseitigen. Auf dem Weg zur Waschstraße dann die große Überraschung: das Maschinchen geht wie Sau, um es mal kraftvoll auszudrücken. Dagegen ist die gelbe G/S eine lahme Gurke.

Der Grund? Bei der gelben G/S sind Motor und Endantrieb original, bei der roten G/S steckt ein 1000er-Motor im Fahrwerk und hinten werkelt ein kurz übersetzter Endantrieb. Der Unterschied ist gewaltig!

Schnell noch mal im HPN-Forum nachgefragt, ob mich mein Eindruck auch nicht täuscht – die kompetente Antwort des dort versammelten Fachwissens: der 1000er-Motor drückt 20 Newtonmeter mehr Drehmoment auf die Kurbelwelle. Das sollte man schon merken.

Jetzt ist guter Rat teuer: Fahre ich wieder mehr mit der roten G/S oder sollte ich mich im nächsten Winter mal intensiv dem Motor und Antrieb der gelben G/S widmen? Einen 1000er-Motor hätte ich noch in der Garage liegen …

Nur ein müdes Klacken

Das hatte ich befürchtet! Die Batterie in der gelben G/S mag nicht mehr. Obwohl noch mit dem Ladegerät bearbeitet, ist nach dem Drücken des Anlasserknopfs nicht mehr als ein müdes Klacken zu hören. Da muss wohl eine neue her.

Wie ärgerlich: Seit heute darf ich – dank Saisonkennzeichen – wieder Motorrad fahren und nun muss erst einmal die Batterie gewechselt werden. Aber das war ja absehbar. Schon bei den letzten Touren im vergangenen Jahr tat sich der „Energiespender“ schwer. Also werden wir demnächst mal wieder das Werkzeug auspacken und ein wenig an der BMW schrauben. Schließlich soll neben der Batterie auch noch der Gepäckträger gewechselt, ein neuer, größerer Hauptscheinwerfer montiert und in diesem Zusammenhang der mechanische gegen einen elektrischen Tacho getauscht werden …

Wann starten wir mit den ersten Touren? Ich fürchte, die Zeit bis dahin wird (wieder einmal) knapp.

Schwarze Felgen

In der Garage wartet immer noch eine alte BMW R 80 G/S darauf, „wiederbelebt“ zu werden. Die nötigen Teile dazu habe ich im Laufe der Zeit zusammengetragen: Schalber-Heck, hochgezogener Sportauspuff, Lenkererhöhung, Einzelsitzbank, kleines Cockpit und was sich sonst noch so in der Garage findet.

Jetzt fehlt nur noch ein Satz schwarzer Felgen, die der G/S eine ganz besondere optische Note verleihen würden.  Ich werde mal bei einem „Einspeicher“ nachfragen, ob sich Felgen nachträglich eloxieren lassen und was so etwas kosten würde.