
Mit gleich zwei Motorrädern im Laderaum ging’s hoch auf 1700 Meter
Mit gleich zwei Motorrädern im Laderaum ging’s hoch auf 1700 Meter
Veröffentlicht unter Endurowandern_2010, Istrien 2010
Viel zu schnell ist die Endurowoche zu Ende gegangen. Sechs Tage lang waren wir auf kleinen kurvenreichen Straßen und herrlichen, teilweise Docht recht anspruchsvollen Schotterwegen unterwegs gewesen. Christian, von Hotel Solaria, hatte so manches Schmankerl für uns herausgesucht, so dass jede der Touren, die uns zumeist hoch in die Berge führten, immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis waren.
Zufrieden fuhren die meisten Teilnehmer schon früh am Samstagmorgen nach Hause, während sich Franz-Josef und ich sich von Obertauern aus auf den Weg nach Oberdrauburg machten. Hier, im Gasthaus zur Post, wollten wir uns am Abend mit 20 weiteren Motorradfahrern treffen: Start zu einer einwöchigen Rundreise nach Istrien.
Für den altersschwachen Ford Transit und mich gab es nur zwei Möglichkeiten dorthin zu kommen. Entweder „durch“ den Katschberg fahren – die langanhaltende 15-prozentige Steigung über den Pass wäre zu schwierig geworden – oder aber eine Schleife über Innerkrens. Da schraubt sich die schmale Asphalttrasse zwar auch auf über 1700 Meter hinauf, aber die Steigunggstrecken sind recht moderat. Will heißen: 40 km/h im Zweiten gehen immer.
Gegen Mittag war das Ziel – ohne Tunnelfahrt- erreicht, es blieb genügend Zeit, die in den nächsten Tagen zu fahrenden Strecken noch etwas „feinzuplanen“.
Gegen 19:30 Uhr war der letzte Teilnehmer da und die erste Reparatur schon fast abgeschlossen: ein Reifen musste geflickt werden, in dem ein kleiner Nagel steckte. Na, das fängt ja gut an …
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Gut 5 Kilometer Spaß auf losem Untergrund
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Der letzte Tag unserer Endurowanderung. Die Dreiwiesenhütte sollte das Ziel sein. Als wir des morgens um halb zehn aufbrachen, hingen dichte Wolken über dem Tauernpass. Doch schon in Tweng schien die Sonne.
Auf Nebenwegen fuhren wir zum Prebersee und gönnten uns die Zeit für einen Fotostopp. Kurz vor Murau legten wir noch eine Kaffeepause ein, bevor es über den ersten Schotterweg in ein idyllisch gelegenes Hochtal ging.
Zur Mittagszeit war dann die Dreiwiesenhütte erreicht, die in gut 1700 Metern Höhe liegt. Ein gut 5 Kilometer langer Schotterpfad führt direkt hinauf aufs Hochplateau. Auf der Terrasse sitzend gönnten wir uns eine Kleinigkeit – und vor allem endlich einen Becher Buttermilch, der auf den Almen zuvor steht’s ausverkauft war.
Auf dem Weg nach Flatniz entdeckten wir noch eine Bachdurchfahrt, die natürlich sofort in Bild und Video festgehalten werden musste.
Zur Kaffeepause gab’s heißen Schokokuchen mit Schlag und Vanillieeis – natürlich in der Sonne sitzend! Jetzt noch einmal durchs Thomatal fahren, vorbei an Schloß Mosham, und hinter Mauterndorf den Tauernpass hoch. Dann war unsere abwechslungsreich Woche Endurowandern leider schon viel zu früh zu Ende.
Spaß gemacht hat es allen, nicht zuletzt dank der hervorragenden Vorbereitung von Christian vom Hotel Solaria in Obertauern. Im nächsten Jahr könnten wir vielleicht ein paar Tage länger in Slowenien bleiben oder in Kärnten oder dem Salzburger Land ein paar Hochalmen abfahren? Klingt alles sehr verlockend. Mal sehen, wohin uns die nächste Endurowanderung führen wird.
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Von Allem ein bisschen hatte auf der Karte gestanden
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Eigentlich hatten wir heute zur Dreiwiesenhütte fahren wollen. Doch als wir von Obertauern nach Mauterndorf aufbrachen, brauten sich im Süden dichte, dunkle Wolken zusammen. Das sah nicht wirklich gut aus. Also beschlossen wir, die Tagesplanung spontan über den Haufen zu werfen und erst einmal (wieder) Richtung Norden abzubiegen.
Über den Sölkpass ging es – grobe Richtung – zum Dachsteinmassiv. So langsam machte sich Hunger bemerkbar. Christian meinte, lasst uns doch mal im „Schloss Thannegg“ in Moosheim einkehren. Kurz vor halb eins standen wir vor dem alten Gemäuer, dass uns aber irgendwie viel zu wenig nach historischem Bauwerk aussah. Der Funke, der zum Essen zu halten, wollte nicht überspringen.
Also beschlossen wir spontan, den „Michaelerberg“ hinauf zu fahren, hatten wir doch bei der Suche nach dem Schloss ein handgeschriebenes Hinweisschild auf ein Gasthaus gesehen. „Täglich geöffnet“ hatte es da geheißen – also los!
Oben auf dem „Michaelerberg“ angekommen begeisterte uns erst einmal ein sagenhaftes Panorama und dann das Gasthaus selbst. Daniela, die Wirtin, tischte auf, was die Speisekarte aufzubieten wusste, von der delikaten Knoblauchcremesuppe bis hin zur deftigen Bretteljause. Herrlich!
Und während wir satt und zufrieden unter alten Bäumen saßen, fragten wir ganz spontan, wohin denn der unbefestigte Weg führen würde, den wir da sehen. „Der geht zur Stiegleralm, wenn Ihr wollt, könnt Ihr den ausnahmsweise fahren, heute ist ja nicht so viel los“, meine Daniela. Na, wenn das keine Einladung war.
Auch die Stiegleralm war ihren Abstecher wert. Obwohl wir gerade erst zu Mittag gegessen hatten, konnten wir der Einladung der netten Sennerin, den selbstgebackenen Kuchen zu probieren, nicht wiederstehen. Auch eine gute „spontane“ Entscheidung.
Auf dem Rückweg nach Obertauern kehrten wir dann noch einmal in der Trinkeralm ein, zu der ein gut fünf Kilometer langer, geschotterter Forstweg führt. „Wollen wir ein schönes Hinterherfahr-Video drehen“, fragte Christian, wohl wissen, dass ich für solche Späßchen zu haben bin. „Na klar, so lange der Akku der Video-Kamera hält, gerne“, meinte ich.
Es wurde ein ungleicher Wettbewerb: Christian auf der 950er KTM, der den knapp 100 PS-starken Zweizylinder oftmals im Powerslide durch die unbefestigte Kehren scheuchte und ich auf der kleinen 350er Suzuki, der den kleinen Einzylinder fast durchweg in den roten Bereich drehen musste, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben, dranzubleiben. Spaß gemacht hat es trotzdem.
Zum Schluß ging´s zügig hoch auf den Tauernpass, diesmal von Radstatt kommen. Alle waren zufrieden, es war – wieder einmal – ein toller Tag, noch dazu ohne Regen. (Vom leichten Nieseln auf dem Tauernpass mal abgesehen).
Morgen wollen wir dann zur Dreiwiesenhütte fahren und so einen schönen Schlusspunkt unter unsere Endurowanderung setzen.
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An der Auffahrt zum Stol
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Kurz vor halb acht war es, als sich die Sonne langsam über den Bergrücken vor unserer kleinen Pension schob. Dichte Wolken schoben sich entlang der Hänge und es sah alles danach aus, dass es (wieder) ein schöner Tag werden würde. Wurde es auch – nur anders als gedacht.
Nach dem Frühstück hieß es packen, denn heute ging es von Slowenien aus wieder zurück nach Österreich. Und da die Straßen (fast) trocken waren, wollten wir des morgens über den Stol – einen alten, kaum mehr instand gesetzten Militärpass – nach Italien fahren. Schnell war der Einstieg gefunden und über eine üble Piste ging es stetig bergan. Dass es tags zuvor – und auch in der Nacht – heftig geregnet hatte, war nicht zu übersehen. Der stark geschotterte Weg wies immer wieder tiefe Auswaschungen aus, über die das Regenwasser wohl in kleinen Sturzbächen abgeflossen war.
Die unbefestigten Wege, die wir bislang unter die Stollenreifen genommen hatten, waren ein Zuckerschlecken gegen die gut 20 Kilometer lange Piste, die es nun zu bewältigen galt. Kaum hatten wir die Baumgrenze überwunden und wollten die herrliche Aussicht ins Tal genießen, zog ein Gewitter auf. Langanhaltendes Donnergrollen hallte durch die Berge und heftiger Regen setze ein. Und wir mitten drin!
Glücklicherweise war die Passhöhe bald erreicht. Bergab war der Weg dann relativ gut befestigt, auch wenn vom Untergrund stellenweise kaum mehr etwas zu erkennen war. Zentimeter hoch schoss das Regenwasser über die steile Piste zu Tal, so dass man manchmal das Gefühl hatte, mitten im Bachbett zu fahren.
Als wir den Asphalt wieder erreicht hatten war klar: wir fahren jetzt auf direktem Weg zurück ins Hotel. Über den Passo di Pedril ging´s von Slowenien nach Italien, gut 20 Minuten hatten wir Österreich erreicht – und es regnete noch immer.
Kurz hinter der Grenze legten wir einen Tank- und Kaffeestopp ein; eine gute Entscheidung, denn plötzlich riss der Himmel auf und die Sonne schien! Nicht zu fassen, aber wahr. Vom direktem Weg zurück ins Hotel war fortan keine Rede mehr
Über die Windische Höhe fuhren wir Richtung Millstädter See und dann hoch zur Kohlmeier-Hütte; einer kleinen, wirklich idyllischen Alm, die nur auf einem unbefestigten Waldweg zu erreichen war. Auf der Terrasse sitzend, gönnten wir uns statt eines Kuchens ein deftiges Brot mit Spiegelei und Wildschweinschinken. Enduro fahren kann doch so schön sein, auch wenn es des vormittags mal regnen sollte.
Über winzig kleine Straßen führte uns Christian schließlich zum Katschberg, von da aus war es nicht mehr weit bis ins Hotel Solaria in Obertauern. Morgen wollen wir noch mal eine Runde Enduro in Österreich fahren. Um halb zehn geht´s los.
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Auch bei Regen hatten wir unseren Spaß
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Ausnahmsweise sollte der Wetterbericht mal recht behalten: Ein Tiefdruckgebiet zieht über Slowenien und hatte in der Nacht auch Idrsko erreicht. Während wir noch genüsslich beim Frühstück saßen, prasselte draußen der Regen – mal mehr, mal weniger heftig – auf die Straße. Aber deswegen nicht Enduro fahren? Kommt garnicht in Frage!
Zumal sich Claudio angekündigt hatte. Ein italienischer KTM-Fahrer, den Christian erst vor kurzem kennengelernt hatte, und der in Slowenien ein kleines Wochenendhäuschen besaß. Als er erfahren hatte, dass wir ganz in der Nähe Enduro fahren wollten, ließ er es sich nicht nehmen, uns seine Lieblingsstrecken zu zeigen.
Ein Glücksgriff! Von unserer Pension aus fuhren wir zunächst auf schönen kleinen Straßen Richtung Tolmin. Kurz hinter Most na Soci dann der erste unbefestigte Weg, der nahezu parallel zur Idrjica, einem Zufluss der Soca, verlief.
Hinter Dolenja Trebusa verließen wir dann endgültig den Asphalt, den wir auf den nächsten 70 Kilometern so gut wie nicht mehr unter die Räder bekommen sollten. Auf durchweg unbefestigten Wegen schraubten wir uns durchs Gebirge und erreichten dabei Höhen von mehr als 1200 Metern.
Wenn die Wolken nicht so tief gehangen hätten, die Aussicht wäre stellenweise sicher fantastisch gewesen. So aber konzentrierten wir uns auf die vor uns liegenden Waldwege und vergaßen darüber, dass es eigentlich permanent am regnen war. Das hatte durchaus auch so seinen Vorteil: es staubte wenigstens nicht so.
In Crni Vrh fanden wir zur Mittagszeit ein nettes Gasthaus, in dem wir uns mit einer riesigen Portion Nudeln stärkten. Dann ging’s auf der Straße zurück in unsere Pension, wo wir uns auf der Terrasse noch einen Cappucino gönnten.
Trotz des Regens war’s eine tolle Tour. Wir müssten unbedingt noch mal wiederkommen, wenn die Sonne scheint, er würde noch viel mehr unbefestigte Wege kennen, meinte Claudio. Machen wir gerne, vielleicht schon im nächsten Jahr …
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