Archiv der Kategorie: Thüringer Wald 2011

Impressionen vom Thüringen-Wochenende

Draußen ist es bitterkalt. Motorrad fahren macht da nicht unbedingt Spaß. Morgens sind die Straßen rutschig – und die Sonne traut sich auch nicht so recht hervor. Erinnerungen an die letzten Touren des vergangenen Jahres werden wach. Beim Abschlusswochenende in Thüringen, da hatten wir so richtig Glück mit dem Wetter. Drei Tage lang nur blauer Himmel und Sonnenschein. Wir haben mal ein paar Fotos von diesem Kurz-Tripp rausgesucht:

P.S. Der eigentliche Sinn dieses Blog-Eintrags ist, herauszufinden, ob die von „picturetrail“ angebotene Bilderschau noch funktioniert. Sie tut es – ganz offensichtlich 😉

Abschluss im Biergarten

Das wunderbare Thüringenwochenende ging mit einem gemeinsamen Mittagessen unter alten Kastanien zu Ende.

Ein toller Tag zum Abschluss der Saison

TOURBERICHT THÜRINGER WALD
Montag, 3. Oktober 2011 | 3. Tag

Es geht wieder nach Hause. Viel zu kurz war das verlängerte Wochenende, mit dessen Abschluss sich auch die Motorradsaison zu Ende neigt. Wir fahren auf Nebenstrecken zunächst nach Eisenach. Kurz bevor wir die Stadt erreichen, taucht linker Hand – weithin sichtbar auf der Göpelskuppe – das Burschenschaftsdenkmal auf. Der massive Rundbau aus Muschelkalk ist all jenen gewidmet, die an der deutschen Einheit mitgewirkt haben – allerdings nicht der aktuellen, sondern der, die durch Gründung des Kaiserreichs vollzogen wurde. Erbaut wurde es eigentlich, um den im Krieg von 1870/1871 gefallenen Burschenschaftern ein Denkmal zu setzen.

Unterhalb der Wartburg legen wir wenig später einen kurzen Fotostopp ein und fahren dann weiter Richtung Herleshausen und Wommen. Immer wieder kreuzen wir dabei die ehemalige Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland, die zwischenzeitlich mit großen Hinweistafel markiert ist. Natürlich muss auch eine solche im Bild festgehalten werden. Den letzten Halt legen wir in Vacha an der so genannten Friedensbrücke ein. Das aufwändig restaurierte Bauwerk steht unmittelbar an den Resten der alten Grenzbefestigung und eine Wachturms. In der historischen Altstadt von Vacha trinken wir noch einen Kaffee, bevor wir in Geisa – nahe „Point Aspha“ – unter alten Kastanien zu Mittag essen.

Geisa war einst die am weitesten westlich gelegen Stadt des Ostblocks. „Point Alpha“ war bis zum Fall des Eisernen Vorhangs ein wichtiger Beobachtungsposten im Verteidigungskonzept der NATO. Russen und Amerikaner standen sich hier Auge in Auge gegenüber. Hier, in der so genannten Fuldaer Lücke (Fulda Gap), erwartete das westliche Verteidigungsbündnis im Ernstfall eine Invasion der Truppen des Warschauer Pakts.

Das alles scheint weint entfernt und reichlich unwirklich. Wir genießen den herrlich sonnigen „Tag der Deutschen Einheit“ an historischer Stelle und lassen es uns noch einmal so richtig gut gehen. Dann ist Aufbruch angesagt. Es geht nach Hause, das lange Wochenende im Thüringern Wald neigt sich dem Ende zu.

Schön war es gewesen, wieder einmal. Wir freuen uns schon jetzt auf die vielen Touren, die wir für die kommende Saison im Programm haben werden. Und auf unser Nachtreffen, dass vom 18. bis 20. November 2011 in Bad Breisig stattfinden wird.

Fast alles ohne Mittelstreifen

TOURBERICHT THÜRINGER WALD
Sonntag, 2. Oktober 2011 | 2. Tag

Einmal quer durch den Thüringer Wald, bis an den Rand des Schiefergebirges – und das auf möglichst kleinen Straßen. Das hatten wir uns für den heutigen Sonntag vorgenommen. Die Sorge, dass der angekündigte, morgendliche, lang anhaltende Nebel unsere Fahrfreude ein wenig trüben könnte, erwies sich glücklicherweise als unbegründet. Punkt neun Uhr liefen die Motoren.

Zunächst ging es auf einer Nebenstrecke nach Georgenthal und dann über den Nesselberg immer Richtung Norden. Die Sonne schien, wann immer wir durch den dichten Wald in Thüringen fuhren, kroch ein wenig Kälte durch die Motorradkombi, die feuchten Wiesen glänzten und wir waren fast ganz alleine unterwegs – es war einfach herrlich. Viele der Straßen, die wir an diesem Tag unter die Räder nahmen, waren ohne Mittelstreifen und schlängelten sich schmal und kurvenreich durch eine herrliche Herbstlandschaft.

Kilometer lang windet sich das schmale Asphaltband zwischen Christes und Schwarze am Fuße des Dolmar entlang – heute Morgen haben wir den Thüringer Wald nur für uns. In Rohr bietet sich am Kloster die Gelegenheit für eine erste Kaffeepause. Doch dafür ist es eigentlich noch zu früh. Also fahren wir weiter – und befürchten, dass sich auf den nächsten Kilometern nichts Passendes wird finden lassen. Genau so ist es. Dafür finden wir in Schleusingen, direkt am Markt, eine nette Gaststätte in der historischen Altstadt.

Weiter geht es auf möglichst kleinen Straßen, nunmehr Richtung Osten fahrend. Nahe Cursdorf geraten wir in die „Startaufstellung“ eines Festumzugs, der das 109-jährige Bestehen der örtlichen Feuerwehr feiert, können aber gerade noch passieren. Auch ein Stück aufgerissene Straße mit einer kniffligen Schotterpassage kann uns nicht aufhalten. In Unterweißbach haben wir uns im Hirschen zum Mittagessen angekündigt und wollen pünktlich da sein.

Der viel zu kleine Tank einer KTM zwingt uns anschließend schon nach 160 Kilometern zu einem außerplanmäßigen Stopp bevor es über den Rennsteig so langsam wieder Richtung Hotel geht. Die Straßen werden breiter, damit nimmt auch der Verkehr wieder zu, für ein Feiertagswochenende aber ist erstaunlich wenig los.

Kurz vor Oberhof entdecken wir am Wegesrand ein Hinweisschild zu einem Forsthaus. Ein unbefestigter Weg führt uns mitten in den Wald. Auf einer kleinen Lichtung steht, umgeben von alten Skiern als Zaun, die „Baude“, die zur Einkehr einlädt. Richtig romantisch ist es hier. Ein altes Ehepaar kommt mit einem Korb, voll mit Steinpilzen vorbei, am Waldesrand tauchen zwei Rehe auf und die Abendsonne taucht den Wald in mildes Licht. Fast schon ein wenig kitschig das Ganze.

Nach einem kurzen Fotostopp an der Sprungschanze von Oberhof treten wir den Heimweg an und erreichen Punkt 18 Uhr das Hotel. Ein kühles Bier auf der Terrasse beschließt diesen herrlichen Tag, dann gibt es Abendessen. Morgen müssen wir leider schon wieder nach Hause fahren.

Was für ein herrlicher Tag

TOURBERICHT THÜRINGER WALD
Samstag, 1. Oktober 2011 | 1. Tag

Ein langes Wochenende im Thüringer Wald soll die diesjährige Saison beschließen. Und weil wir diesmal am Samstag starten, haben wir den Teilnehmern angeboten, gemeinsam anzureisen. Ansonsten treffen wir uns immer gegen 16 Uhr im Hotel.

Diesmal ging es schon um 10 Uhr morgens los; Treffpunkt war das ADAC-Trainingsgelände in Gründau-Lieblos. Dort warteten Kaffee und süße Stückchen auf alle – wohlgestärkt konnte es los gehen. Auf kleinen Nebenstraßen ging es durch den Büdinger Wald und das Brachtal hoch zur Wasserkuppe. So manche Baustelle ließ uns ein paar ungeplante Extra-Runden drehen, bevor wir den Berg der Segelflieger erreichen konnten.

Ein kurzer Foto-Stopp an der Fuldaquelle, dann war auch schon Schlitzenhausen nahe Tann erreicht. Im „Lämmchen“ machten wir Mittag und ließen uns auf der sonnigen Terrasse, umgeben von bunten Blumen, lukullisch verwöhnen.

Fast unbemerkt überquerten wir wenig später die ehemalige Grenze zur einstigen DDR, an die nur noch ein großes Hinweisschild erinnerte. In Schmalkalden dann eine Großbaustelle. Kein Durchkommen in der Ortsmitte. Um zur kleinen kurvenreichen Straße nach Trusetal zu kommen, müssen wir einen holperigen Abstecher über den Busbahnhof nehmen. Der Umweg lohnt sich, die nun folgenden acht Kilometer sind einfach die Wucht!

In Botterode nehmen wir noch einmal Anlauf und fahren hoch zum Inselberg. Dann ist Tabarz erreicht. Das Navi lotst uns über holprige Straßen zum
Hotel; gegen 16:30 Uhr sind wir da. Schnell einchecken und die Koffer aufs Zimmer bringen; die meisten wollen noch eine Runde fahren.

Gegen 17 Uhr laufen die Motoren wieder. Friedrichsroda, Kleinschmalkalden, Ruhla und Bad Liebenstein sind die Eckpunkte der nun folgenden 80 kurvenreichen Kilometern.

Die Sonne steht schon sehr tief, so dass wir manchmal sehr verhalten ums Eck fahren müssen. Dann aber gibt es Passagen, die durch dichten Wald führen, in denen einfach alles passt – herrlich!

Unsere Motorräder werfen lange Schatten auf den Asphalt, immer wieder bieten sich endlose Blicke in die Ferne, das Laub an den Bäumen strahlt in allen Farben – wir haben einen tollen Herbsttag erwischt.

So langsam zieht die Dämmerung auf und es wird merklich kühler. Bald schon ist Tabarz erreicht. Schnell noch mal tanken, dann gönnen wir uns ein Feierabendbier auf der Terrasse. Die Küche verwöhnt uns mit einem reichhaltigen Buffett – dieser Tag war einfach toll.

Morgen wollen wir auf kleinen Straßen Richtung Schiefergebirge fahren. Der Wetterbericht verspricht weiterhin Sonnenschein.

Goldener Oktober im Thüringer Wald

Was für eine herrliche Wettervorhersage für das vor uns liegende Wochenende. Sonne satt versprechen die Meteorologen – hoffen wir, dass es auch so wird wie vorhergesagt.

Wir starten am Samstag zu unserem Saison-Abschlusswochenende und fahren in den Thüringer Wald. Los geht´s am Samstagmorgen beim ADAC in Gründau. Noch einem kleinen Kaffee an der Trainingsanlage ist zunächst Tann in der Rhön das Ziel. Da wollen wir zu Mittag essen. Auf Nebenwegen fahren wir dann nach Tabarz und werden dort noch eine kleine Runde drehen.

Am Samstag steht eine Tagestour quer durch den Thüringer Wald auf dem Programm, am Montag wollen wir gemeinsam bis Geisa fahren. Ganz in der Nähe liegt „Point Alpha“ – hier standen sich einst Russen und Amerikaner in Sichtweite gegenüber.

21 Motorradfahrer werden dabei sein, mit den beiden Tourguides und den Sozia zählen wir insgesamt 27 Personen, die mit uns zur Saisonabschlusstour aufbrechen. Wir bestimmt ein ganz tolles, langes Wochenende!