Monatsarchiv: Mai 2012

Foto-Impressionen von der Bretagne-Tour

Es war einfach nur schön. Mit ein wenig Wehmut, aber der Gewissheit, bald schon wiederzukommen, haben wir die Bretagne verlassen. Die Küste, aber auch der Hinterland, haben uns begeistert. Auch wenn es kaum wirklich richtig kurvenreichen Straßen gibt, machte das Motorradfahren im Land der Bretonen richtig Spaß.

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Rückblick auf eine tolle Woche

Wir sind wieder zu Hause. Eine lange Woche waren wir in der Bretagne unterwegs; von Samstag bis Sonntag – neun Tage lang. Gut 3400 Kilometer sind so zusammen gekommen. 2000 Kilometer von Orleans bis Orleans, der Rest für die Ab- und Abreise.

Was wird bleiben von dieser tollen Reise? Herrliche Eindrücke vom Meer und den eindrucksvolle Felsformationen an der Côte de granit rose. Der atemberaubende Sonnenaufgang an der Sarthe nebst Nebelschaden über dem Fluss. Gewaltige Menhire und Steingräber; der Küstenabschnitt, an dem sich das Dorf von Asterix und Obelix befunden haben soll. Hochmoore im Hinterland, winzig kleine Straßen an der Küste und auch „in den Bergen“. Fruits de mer in allen Variationen und …

Es war einfach toll. Wir werden sicher wiederkommen. Und dann werden wir die ganze Westküste abfahren. Bei unsere ersten Tour in die Bretagne haben wir „nur“ den Norden entdecken können. Also: ein Grund zum wiederkommen.

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Der Begleitbus ist leergeräumt, die Motorräder sind verladen. Jetzt ist die Tour zu Ende. Irgendwie schade.

Gut 2000 Kilometer später

Wir sind zurück in Orleans. Heute lag mit gut 340 Kilometern noch mal ein ordentliches Stück Strecke vor uns. Eigentlich hatten wir auf dem Weg zum Ausgangshotel einen Abstecher nach Le Mans unternehmen wollen. Doch leider wurde auf dem Straßenkurs ein Motorradrennen gefahren, so dass es sinnvoller schien, die Stadt weiträumig zu umfahren. So waren wir dann wieder vornehmlich auf kleinen Straßen unterwegs.

Das Wetter schlug am letzten Tag der Reise Kapriolen: eigentlich sollte es vormittags trocken bleiben und gegen Nachmittag regnen – das genaue Gegenteil war der Fall. Glücklicherweise nieselte es nur leicht und das auch kaum länger als eine halbe Stunde, so dass der Regenkombi kaum gebraucht wurde.

Eine erste, kurze Kaffepause legten wir in einer kleinen Bar in Bazourgers ein. Zur Mittagszeit hatten wir bereits La Grand-Lucé erreicht. Eine Brasserie am Marktplatz weckte unser Interesse. Die vielen Einheimischen, die hier ihr Bier tranken oder etwas aßen, schienen und ein gutes Zeichen zu sein. In der Tat, dass war wieder Mal eine gute Wahl.

Vor allem Bruno – gesprochen Brüno – wird uns in angenehmer Erinnerung bleiben. Er half uns beim Übersetzen der Speisekarte. Fisch war die Empfehlung des Hauses – nur welchen gab es? Als alle Erklärungen nicht halfen, malte Brüno die Umrisse auf die Platzdecke, doch noch immer wußten wir nicht, was es gab.

„Flügel von Strich“ lautete die google-Übersetzung von Aile de Raie, was sich letztlich als ein Stück von Rochen entpuppte. Lecker war’s allemal.

150 Kilometer hatten wir am Nachmittag noch vor der Brust. Ein letzter Kaffesstopp bei strahlendem Sonnenschein in Ouzer-le-Marché, eine kleine „Stadtrundfahrt“ am Ufer der Loire in Orleans, dann hatten wir unser Hotel erreicht. Eine erlebnisreiche Woche, die uns bei strahlendem Sonnenschein in die Bretagne führte, ging zu Ende. Schön war’s, wir werden sicher wiederkommen.

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Mit dieser Zeichnung versuchte uns Bruno zu erläutern, dass es Rochen zu essen gab. Hat lecker geschmeckt.

So hätte es die ganze Woche sein können

So langsam treten wir die Heimreise an. Nach Fougeres geht es heute, mit einem Zwischenstopp am Mont Saint Michel. Um ausreichend Zeit für eine Besichtigung zu haben, wollen wir bis zum Mittag möglichst viel Schnellstraße fahren. Eigentlich eine gute Entscheidung, denn das Wetter will heute Morgen nicht so recht. Dunkle Wolken ziehen am Himmel vorbei, aus denen es immer wieder mal nieselt. Zudem ist es recht windig. Ungemütlich also – so hätte es die ganze Woche in der Bretagne sein können!

Wir klemmen uns auf die N 12 und fahren mit den erlaubten 110 km/h immer Richtung Westen. Nach gut eineinhalb Stunden haben wir ordentlich Kilometer gemacht; Zeit für einen Kaffeestopp. Also runter von der Schnellstraße. In Jugon-les-Lacs finden wir ein kleines Logis des France und machen Pause.

Da wir gut in der Zeit liegen, können wir die Strecke bis Cancale auf möglichst kleinen Straßen zurücklegen. Am „Point du Grouin“ finden wir ein kleines Restaurant mit Blick aufs Meer und bestellen noch einmal Meeresfrüchte. Der Mont Saint Michel ist am Horizont schon schemenhaft zu erkennen. Da wollen wir am Nachmittag hin.

Die Zufahrt lässt Schlimmes befürchten! Überall Wohnmobile am Straßenrand, wild geparkte Autos und jede Menge Fußgänger. Schon jetzt, in der Vorsaison, reichlich Chaos. Auf einen der Großparkplätze wollen wir nicht, nur um ein Foto zu machen. Da die Sonne nicht scheint, liegt der Heilige Berg grau in grau im Wasser. Kein wirklich schönes Motiv.

Von der D 275 gelingt ein schöner Schnappschuss und auch von Le Val-St-Pere haben wir eine beeindruckende Sicht. Wenn doch nur die Sonne scheinen würde.

Das tut sie nach der Kaffeepause in Avranches. Gut eine Stunde später sind wir im Hotel. Morgen Abend werden wir wieder in Orleans sein. Schade irgendwie, dass diese tollte Tour schon bald zu Ende ist.

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Gut, wenn wenigstens der Tourguide den Weg kennt. Eine Karte ist trotz GPS hilfreich. Wir haben sie immer wieder mal gebraucht.

Auf den Spuren von Asterix und Obelix

Der Himmel ist bedeckt am frühen Morgen und die Sonne blitzt nur vereinzelt durch die dichten Wolken. Heute werden wir mal einen Pullover mehr anziehen, denn es ist reichlich frisch. Petrus erinnert uns daran, dass das Wetter in der Bretagne auch anders als warm und sonnig sein kann.

Von Tregastel aus folgen wir der Küstenstraße und legen schon recht bald an Menhir von Kerguntull einen ersten Fotostopps ein. Der mächtige Stein trägt als einer der wenigen ein Kreuz auf der Spitze und gilt deshalb als etwas ganz Besonderes.

Um dem Wasser, das gerade Reisaus von uns nimmt – es ist gerade Ebbe – möglichst nah zu kommen, suchen wir die kleinsten Küstensträßchen. So mancher Abzweig scheint ein wenig verwirrend, so dass wir ein und andere Mal um atemberaubende Wendemanöver nicht umhin kommen.

Im Hafen von Locquemeau finden wir eine kleine Bar, die zur Kaffeepause einlädt. Kaum wollen wir weiter, fängt es ganz leicht an zu nieseln. Dabei war uns doch ein stabiles Hoch versprochen worden! Doch so schnell, wie der Schauer gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Und von nun an schien den ganzen Tag die Sonne.

Nahe der kleinen Ortschaft „Moulin de la rive“ legen wir erneut einen Fotostopps ein. Hier soll sich einst das Dorf von Asterix und Obelix befunden haben. Wer die Lageskizze in den Comics mit dem realen Küstenverlauf vergleicht, wird große Ähnlichkeiten feststellen.

Zur Mittagszeit wollen wir die „Ile Calot“ erreichen. Die schmale Straße, die dort hinführt, ist nur bei Ebbe passierbar. Wir haben Glück, zwar steigt das Wasser wieder, aber noch ist die „Überfahrt“ möglich, wenn auch die Flut links und rechts schon bedrohlich nahe kommt.

Darum kehren wir auch gleich wieder um, kaum dass wir die Insel erreicht haben. Auf der Rückfahrt halten wir noch einmal kurz auf der Asphalttrasse, die quasi mitten durchs Meer führt. Keine fünf Minuten dauert der Stopp und schon ist das erste Stück Straße, das eben noch trocken lag, am tiefsten Punkt bereits um mehrere Zentimeter überflutet. Jetzt aber nichts wie weg!

Zum Mittag gönnen wir uns wieder Fisch, in allen Variationen. Lutz, der gestern zum ersten Mal Austern probiert hat, findet Gefallen an dem Meeresgetier und bestellt sich gleich acht „huitres“ als Vorspeise. Solchermaßen gestärkt, machen wir uns auf den Rückweg und fahren in einem weiten Bogen durchs „Hinterland“ nach Commana. Die einst bewaldete Hochebene ist heute in weiten Teilen von ein Moor und mutet ungewöhnlich an.

Dann wird’s spannend. So langsam braucht die Cagiva Sprit. Gut 30 Kilometer sollten noch drin sein. Nach 18 Kilometern Fahrt erreichen wir Plourin-les-Morlaix. Doch die 24 Stunden-Tanke mag weder EC- noch Kreditkarte. Die nächste Tankstelle soll laut Navi in Plougonvan sein – plus 7 Kilometer. Dort angekommen, müssen wir feststellen, dass aus der Zapfsäule schon lange kein Sprit mehr kommt. Das Ding ist außer Betrieb.

Jetzt gehts nach Lanneanou. Noch mal sieben Kilometer. Jetzt wird es langsam eng. Kaum angekommen, müssen wir feststellen, dass die Hauptstraße wegen eines großen Festes gesperrt ist. Wir werden weiträumig umgeleitet. Die Tankstelle im Ort: unerreichbar! Glücklicherweise war hier irgendwo noch ein „Super U“ ausgeschildert. Den finden wir mehr durch Zufall auf der Suche nach einem Weg zurück zur Hauptstraße und müssen so die Cagiva doch nicht schieben. Lange hätte das aber nicht mehr gedauert. Etwas mehr als 14 Liter passen in den Tank; bei 14,03 Liter bleibt die Zapfuhr stehen.

Noch einmal genießen wir am Abend das Essen mit Blick aufs Meer. Morgen geht es über den Mont Saint Michelle so langsam wieder Richtung Heimat.

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So lässt es sich leben in der Bretagne. Acht Austern als Vorspeise zum Mittagessen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

9 Stunden und 7 Minuten für 218 Kilometer

Immerhin: mit 4 Stunden 57 Minuten war die Zeit, in der wir auf dem Motorrad saßen doch noch länger, als die 4 Stunden 10 Minuten, in denen wir nicht unterwegs waren. Aber genau das hatten wir heute gewollt.

Von Tregastel aus ging es heute Richtung Osten. Immer auf möglichst kleinen Küstenstraßen. Oft waren die Wege nur Handtuchbreit und manchmal schon in „Re-Naturierung“ begriffen – immer aber fand sich am Ende ein beeindruckender Blick auf die bizzaren Felsen der Cote de Granit Rose und das offene Meer.

Bis zum Mittag ging es nur recht langsam vorwärts; häufige Fotostopps und das eine oder andere Wendemanöver, weil die Straße plötzlich in den Küstenwanderweg überging oder ein im Navi angegebener Abzweig nicht vorhanden war, forderten ihren zeitlichen Tribut. Aber Zeit hatten wir ja.

Eine späte Kaffepause legten wir in Kengerc ein. Unverhofft fanden wir dort wieder einmal einen „Salon de The“, dessen Kuchentheke uns begeisterte. Und während wir uns es bei strahlendem Sonnenschein und mehr als angenehmen Temperaturen so richtig gut gehen ließen, fiel in Deutschland noch einmal Schnee: gut 10 Zentimeter auf der Schwarzwaldhochstraße.

Zur Mittagszeit war Fisch gewünscht. Ein nettes Lokal, direkt am Hafen, das wäre doch was. In Logiivy de la mer fanden wir, was wir suchten. Im Redtaurant „Au Grand Large“ gib es alles, was das Herz begehrte: Muscheln, Austern, Krebse und sonst noch allerlei Getier, für das jede Menge Werkzeug benötigt wurden, um die genießbaren Teile aus dem jeweiligen Meerestier zu pulen.

Ab der „Côte de Goelo“ ging es wieder ins Landesinnere, Richtung Belle-Isle-en-Terre. So langsam brauchte die Cagiva wieder Sprit. Glücklicherweise fand sich rechtzeitig eine Tanke: diesmal lag die Restmenge bei 0,3 Liter. Morgen fahren wir den rasselnden Zweizylinder trocken!

Nachdem wir bei Ploumanach noch einmal einen tollen Blick aufs offene Meer genießen konnten, ging es zurück ins Hotel. Das Feierabendbier im Garten wartete auf uns. Am Ende des Tages standen „nur“ 218 Kilometer auf dem Tacho. Die aber waren unheimlich erlebnisreich und eindrucksvoll.

Morgen wollen wir die Küste Richtung „Westen“ abfahren und dann geht es auch so langsam schon wieder nach Hause. Aber daran sollten wir jetzt noch garnicht denken.

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Solche kleinen Leckereien gibt es als „Zwischenmahlzeit“ auch in der Bretagne – wenn man sie findet. Wir hatten dreimal das „Glück“.

Mitten durchs Herz der Bretagne

Heute wollen wir in den Norden der Bretagne fahren, von Küste zu Küste sozusagen. Unser erstes Ziel ist am Vormittag Carnac. Hier finden sich unzählige Menhire, die wild durcheinander oder ordentlich in langen Reihen, einfach so in der Landschaft stehen.

Leider ist der direkte Zutritt zwischenzeitlich untersagt, so dass nur „hinterm Zaun“ fotografiert werden darf, was immer noch sehr beeindruckend ist.

Obwohl der Wetterbericht heute Sonnenschein vorhergesagt hat, ziehen plötzlich dunkle Wolken auf. Es wird kalt und mächtig stürmisch. Sogar ein paar Regentropfen fallen. Nach ein paar Minuten ist alles vorbei – typisch Bretagne eben. Glücklicherweise hatten wir gerade im Hafen von Etel eine Kaffeepause eingelegt, so dass uns diese Kapriolen nichts ausmachten.

In Port-Louis, in deren Festung einst Napoleon Bonaparte einsaß, verlassen wir die Küste und fahren ins Landesinnere. Winzige Straßen, die sich durch idyllische Flusstäler winden, wechseln sich ab mit schmalen Wegen, die zumeist der Landwirtschaft vorbehalten sind, aber befahren werden dürfen. Immer wieder führt uns die Route durch dunkle Wâlder, in denen knorrige Bäume stehen, an deren Stämme sich Moose und Efeu ranken. Irgendwo hier muss Merlin zu Hause sein, so scheint es zumindest.

In den „Schwarzen Bergen“ erreichen wir mit 280 Metern den höchsten Punkt der heutigen Etappe. Der Wind pfeift ordentlich und die Temperaturen lassen einen, trotz Sonne, ein wenig frösteln. Zum Motorrad fahren aber ist das Wetter ideal!

Am Marktplatz von Huelgoat, inmitten des „Parc naturel d’armorique“, finden wir einen „Salon de Thee“, in dem es auch kleine Leckereien gibt. Frisch gestärkt müssen wir jetzt nur noch eine Tankstelle finden, weil die Cagiva „Durst“ hat. In Guerlesquin werden wir fündig – da waren noch 0,6 Liter im Tank.

Kurz vor 18 Uhr erreichen wir unser Hotel in Tregastel. Das Abendessen nehmen wir in einer schönen Brasserie direkt am Meer ein. Mit Blick auf die unter gehende Sonne lassen wir es uns schmecken. Was für ein herrlicher Ausklang dieses tollen Tages.

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In Carnac stehen unzählige Menhire. Leider ist der direkte Zutritt zwischenzeitlich untersagt.

307 Kilometer Sonnenschein

Kurz vor 7 Uhr klingelt der „Wecker“. Ein wenig verschlafen wanke ich zum Balkon, um zu schauen, wie das Wetter wird. Gerade blinzelt die Sonne über die Bäume, die an Ufer der Sarthe stehen, leichte Nebelschwaden ziehen übers Wasser – ein fantastisches Schauspiel. Schnell den Foto geholt, das muss im Bild festgehalten werden.

Nach dem „kleinen Frühstück“, das seinem Namen alle Ehre macht, brechen wir auf. Unser erstes Ziel ist der Dolmen „La Roche aux Fees“; ein megalithisches Grab, dessen Felsplatten einst von zierlichen Feen im „Nachthemd“ transportiert worden sein sollen.

Auf kleinen Nebenstraßen erreichen wir zur Mittagszeit Guer. Links das Rathaus, rechts die Kirche und direkt an Marktplatz eine kleine Bar. Baguette mit Schinken und Käse lautet die Empfehlung, doch für acht Motorradfahrer reicht das Brot nicht mehr. Schnell wird einer der Stammgäste gebeten, zum Bäcker zu laufen und Nachschub zu ordern. 10 Minuten später hat jeder von uns etwas zu essen. So etwas gibt es nur in Frankreich!

Bald darauf erreichen wir die „Pierres Droites“, zahlreiche „Hinkelsteine“, die vor Jahren durch Zufall gefunden und wieder aufgerichtet wurden. Da wir in der Vorsaison unterwegs sind, ist das Kassenhäuschen noch nicht besetzt; 5 Euro gespart.

Die investieren wir wenig später in teuren Sprit. Ulrichs Honda braucht dringend Nachschub; die nächste Tankstelle findet sich in Rochefort-en-terre. In exklusiver Lage, auf einem Plateau neben der Burg gelegen, ruft der Tankwart freundliche 1,78 Euro für den Liter Superbenzin auf!

Kurz bevor wir am Nachmittag Vannes erreichen, unser heutige Etappenziel, fahren wir noch einmal direkt an den „Golfe du Morbihan“ und trinken in Port-Navalo, mit Blick aufs Meer, noch einen leckeren Kaffee. Immer noch scheint die Sonne und es ist ordentlich warm. Waren es heute morgen um 7 Uhr gerade einmal 4 Grad sind es jetzt deutlich über 20 Grad – so könnte es bleiben 😉

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Schon beeindruckend und irgendwie unerklärlich, wie diese riesigen Steine vor Tausenden von Jahren zu einer Grabstätte aufeinander getürmt worden sind

Sechs Volltreffer am ersten Tag

Die Sonne scheint schon früh am Morgen, auch wenn die Temperaturen noch angenehm frisch sind. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem kurzen „Morgengebet“ auf dem Hotelparkplatz starten wir um 9 Uhr die Motoren.

Aus Orleans herauszufinden, ist gar nicht so einfach. Eine indifferente Verkehrsführung und so mancher unübersichtliche Kreisverkehr verwirren unsere Sinne. Gut 50 Kilometer später stehen wir gleichwohl vorm Schloss Chambord. Direkt vor der Zufahrt zum Schloss legen wir unseren Fotostopp ein und sparen uns so Parkgebühren und lange Fusswege (Treffer 1).

Wenig später sitzen wir in einem winzigen Dörfchen im „Café de la place“ und genießen einen Espresso. Für einen Sonntagmorgen im Mai, abseits der großen Straßen, ist das schon ein besonderes Glück (Treffer 2).

Wenig später folgen wir dem Lauf der Loire und genießen immer wieder herrliche Ausblicke. Die Suche nach einer Möglichkeit Mittag zu essen gestaltet sich im Anschluss erwartungsgemäß schwierig. Auch wenn so mancher Ort auf der Landkarte recht groß ausschaut, ein Restaurant oder eine Bar findet sich in den wenigsten. Und wenn, ist sie geschlossen.

Unverhofft stoßen wir in „La Roche Racan“ auf die „Auberge de l’Escotais“ in dem es neben dem Tagesgericht noch so manch andere Leckerei gibt (Treffer 3).

Mehr zufällig halten wir im Anschluss auch an der „Abbaye de la Clarte Dieu“, die wir am Rande einer winzige, mit C klassifizieren Straße entdecken. Während wir ein paar Fotos machen, kommen wir mit dem Besitzer ins Gespräch, der die Ruine vor einigen Jahren nebst Wohnhaus gekauft hat und seine Zeit jetzt mit Restaurierungsarbeiten verbringt (Treffer 4).

Bald darauf wartet die nächste Herausforderung auf uns: Irgendwo im nirgendwo gilt es am Sonntagnachmittag eine Tankstelle zu finden, an der es auch Sprit gibt. Also einen Blick in die Landkarte geworfen und die nächst größere Stadt gesucht.

La Fleche liegt nahe der Route ; laut Navi soll es da am Supermarkt auch eine Tankstelle geben. Das stimmt hoffnungsvoll. Nachdem wir uns wenig später mehrfach vergeblich und schließlich doch erfolgreich durch das mehrsprachige Menü des Tankautomaten gequält haben, sind die Benzinvorräte wieder aufgefüllt. (Treffer 5).

Jetzt gilt es nur noch ein Café zu finden. Auch das ist in der ländlich geprägten Region, in der wir unterwegs sind, nicht ganz einfach. In der Durtal werden wir schließlich fündig und machen, im Schatten der mächtigen Burg noch einmal Pause (Treffer 6).

Kurz nach 18 Uhr treffen wir in unserem Hotel in Chateuneuf-Sur-Sarthe ein. Das Feierabendbier genießen wir in der Abendsonne am Flussufer und ziehen zufrieden Bilanz: der heutige Tag war klasse, die noch folgenden werden nicht minder abwechslungsreich sein.

Morgen fahren wir nach Vannes und werden damit endlich die Bretagne erreichen. Auf die Atlantikküste sind wir schon sehr gespannt.

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Dem Kampf gegen die französischen Automaten-Tankstellen haben wir letztendlich gewonnen! Zwischenzeitlich werden auch EC-Karten akzeptiert.

Mit Sonnenschein nach Frankreich

Gut 700 Kilometer beträgt die Distanz aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Orleans im Herzen von Frankreich. In einem Tag zurückgelegt, bedeutet dies überwiegend Autobahn zu fahren. Ärgerlich und in Frankreich noch dazu teuer, weil zumeist mautpflichtig – aber zielführend.

Auf geht’s. Und doch wird es wieder 9 Uhr, bis ich loskomme. Über die A 60 geht’s zunächst nach Saarbrücken und dann durch die Champagne und die Ausläufer des Burgund in jene Stadt, in der einst die „Heilige Johanna“ erfolgreich gegen die britischen „Besatzer“ kämpfte und dafür auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Grausame Geschichte.

Wir haben in einem Vorort von Orleans ein Hotel gebucht, mit Schwimmbad und netter Sonnenterrasse, so dass die Zeit, bis auch die letzten eingetroffen sind, wie im Fluge vergeht. Lutz, der sich zu Beginn der Saison eine neue K 1300 S gegönnt hat, war schon am Donnerstag losgefahren. Freitag hatten sich dann Christoph, Roland, Thorald und Wolfgang auf den Weg gemacht, ebenso wie Günter und Bettina. Alle anderen waren erst am Samstag unterwegs.

27 Personen zählt unsere Gruppe: 21 Teilnehmer, 3 Tourguides, 1 Sozia sowie die „Besatzung“ unsers Begleitbusses. Kurz nach 18 Uhr waren die Letzten, bei strahlendem Sonnenschein, am Hotel eingetroffen.

Morgen wollen wir einen Abstecher nach Chambord unternehmen, um einen Blick auf eines der größten Loire-Schlösser zu werfen und dann geht es immer weiter, Richtung Westen.

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Die meisten erfrischen sich lieber innerlich am Pool, als in´s doch reichlich frische Wasser zu springen. Verständlich, oder?