Der Hunsrück ist das Ziel unseres diesjährigen Sommerfestes. In Kirchberg treffen wir uns, um am Freitag und Samstag zu zwei kurzweilige Motorradtouren aufbrechen zu können. Die erste war schon mal recht abenteuerlich.

Bei strahlendem Sonnenschein starten wir am Freitagnachmittag. Fast alle Teilnehmer sind rechtzeitig eingetroffen, so dass wir uns in zwei Gruppen aufteilen können. Eigentlich würde Georg zuerst los fahren, da seine Truppe aber nicht so recht aus dem Quark kommt, soll ich mich schon mal auf den Weg machen. „Du kannst ja auf halber Strecke schon mal ein Kaffee suchen, wir stoßen dann dazu“, ruft mit Georg zu, als wir starten. Es sollte alles anders kommen …
65 Kilometer misst die „normale“ Runde, die Alternative, die geplant ist, kommt – dank zweier zusätzlicher Schlenker – auf 20 Kilometer mehr. Ob die tatsächlich fahrbar sind, ist ungewiss. So manche Nebenstrecke, die – wie hier – über ganz abgelegene Wege führt, ist manchmal mit gewissen Unwägbarkeiten verbunden. Wir werden sehen …
Zunächst läuft alles, wie geplant. Wir sind auf kleinen, kurvenreichen Straßen unterwegs, genießen herrliche Ausblicke und freuen uns an jedem Kilometer, den wir im Hunsrück unter die Räder nehmen können.
Als wir auf den ersten Abzweig abbiegen, gleicht das schmale Asphaltband einem landwirtschaftlichen Weg. Es soll, so wurde mir berichtet, auch ein entsprechendes Schild am Straßenrand gestanden haben. Ich habe es allerdings nicht gesehen. Und so fahren wir erst einmal ein Stück Richtung Wald. Den Abzweig links, den das Navi vorschlägt, ignorieren wir, ist der Weg doch unbefestigt und reichlich zugewachsen. Noch bleiben wir lieber auf Asphalt.
Nach ein paar hundert Metern klärt uns ein Straßenschild auf, dass wir jetzt auf einem Forstweg seien. Und der endet, laut Navi, schon bald im Nirgendwo. Doch noch geht es weiter, denn wenden auf dem schmalen Weg wäre schwierig. Dann taucht linker Hand ein Haus auf, in dem womöglich der Förster wohnt – so mein erster Gedanke. Um Ärger zu vermeiden, sollten wir schnell weiterfahren. Doch schon bald versperrt eine Schranke den Weg.

Die lässt sich glücklicherweise umfahren, so dass wir nicht noch einmal am Forsthaus vorbei müssen. Wie wollen den Wächter des Waldes ja nicht unnötig verärgern. Das macht dann die zweite Truppe – eher unfreiwillig Die dreht artig an der Schranke rum und wird anschließend vom Bewohner des Forsthauses gestoppt. Der macht barsch und (sicher auch zu Recht) deutlich, dass unser Tun nicht ganz legal sein. „Sofortiger Rückzug oder 35 Euro für eine Anzeige“ lautet die klare Ansage, die keine Diskussionen duldet. Den freundlichen Hinweis, dass da gleich bestimmt noch eine Gruppe komme, kommentierte der Förster mit der Feststellung: „Die sind schon durch“. Stimmt.
Während Georg mit seinen Mannen der geordneten Rückzug antritt, stehen wir auf einer kleinen asphaltierten Straße – jenseits der Schranke – mitten im Wald und suchen einen Weg, zurück zur eigentlichen Route. Der ist schnell gefunden. Knapp vier Kilometer später – die Hälfte davon unbefestigt – sind wir wieder auf offiziellen Straßen unterwegs und geloben Besserung. Wobei: so ein kleines Abenteuer ist schon das Salz in der Suppe einer jeden Motorradtour.

Den Kaffeestopp hat dann Georg statt meiner gesucht und gefunden und auch an der Tankstelle war er vor mir da. Der Stopp dort war perfekt getimt. Den ganzen Nachmittag konnten wir die bedrohlich dunklen Wolken umfahren. Doch als wir in Kirchberg an der Tanke standen, fing es an zu regnen. Als wir wieder los fuhren, hörte es wieder auf. So gefällt uns das.

Auch beim abendlichen Grillfest blieb es trocken. Bis spät in den Abend saßen wir auf der Terrasse zusammen, aßen lecker, tranken gut und schwelgten in Erinnerungen. Herrlich!

Morgen wollen wir zu einer weiteren Tour durch den Hunsrück aufbrechen. Mal sehen, was wir da so aller erleben werden.
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