Monatsarchiv: August 2014

Zum Abschluss noch mal in die Rhön

Die Wetter-Apps auf so manchem Handy verbreiten Unruhe. Draußen ist es bewölkt und die elektronischen Vorhersagen melden 90-prozentige Regenwahrscheinlichkeit in der Rhön. Ein Tag um im Bett zu bleiben?

Von wegen! Wir fahren, schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass die Vorhersage sich nicht bewahrheiten würde. Am Vormittag ist es noch ein wenig bewölkt doch schon nach der Kaffeepause reißt der Himmel so langsam auf. Zum Mittagessen sitzen wir bei strahlendem Sonnenschein im Berggasthof „Neustädter Haus“ und genießen von der Terrasse einen herrlichen Fernblick – und leckeres Essen.

Jetzt kommt der krönende Abschluss! Gut 150 kurvenreiche Kilometer durch die Rhön; immer wieder ein Traum. An der Eisenacher Hütte legen wir noch eine Kaffeepause ein und genießen riesige Windbeutel, Pflaumenkuchen mit Streusel und eine nicht minder herrliche Aussicht. Eine letzte Etappe auf dem Hochrhönring, dann geht es wieder Richtung Suhl.

Eigentlich sollten wir bei dem tollen Wetter bis zum Sonnenuntergang fahren. Aber die meisten Teilnehmer sind geschafft und 320 Tageskilometer sind ja auch eine ordentliche Leistung.

Am Ende der Tour ziehen die meisten das Fazit, dass es sich in Deutschland auch schön Motorrad fahren lässt und wir im nächsten Jahr mal eine Tour durch die deutschen Mittelgebirge ins Auge fassen sollten.

Mitte September geht’s aber zunächst noch für ein Wochenende in die Fränkische Alb, Anfang Oktober ins Rothaargebirge und zum Saisonabschluss, Mitte Oktober, für eine Woche in die Provence. Wer mitfahren möchte, einfach melden: kurvenfieber@mac.com

Uwe_Fr

Das „Land der offenen Fernen“ – in der Rhön lässt sich immer wieder schön Motorradfahren. Vor allem wenn einem der Hochrhönring alleine gehört.

Auf Luthers Spuren nach Eisenach

Die Sonne lacht vom Himmel, als wir morgens um 9 Uhr Richtung Eisenach aufbrechen. Gegen Mittag wollen wir die „Lutherstadt“ erreichen, werden aber nicht hoch zur Wartburg fahren, sondern zum „gegenüberliegenden“ Burschenschaftsdenkmal, von dem man einen herrlichen Blick auf die Stadt und die berühmte Festungsanlage hat. Kurvenreich geht es rund 170 Kilometer lang – unterbrochen nur von einer Kaffee- und einer Tankpause – auf herrlich kleinen Straße quer durch den Thüringer Wald.

Mit prachtvoller Aussicht genießen wir ein tolles Mittagsessen und fahren dann über den Inselsberg Richtung Oberhof. Während wir unterwegs noch eine kleine Kuchenpause einlegen (um den angeblich besten Thüringer Rahmkuchen) zu genießen, stärkt sich Georgs Truppe am Nachmittag mit einer leckeren, originalen Thüringer Bratwurst.

Kurz nach 18 Uhr sind alle zurück im Hotel. Nun bleibt uns nur noch ein Tourtag, der uns morgen in die Rhön führen wird.

Uwe_Do

Wieder waren wir vornehmlich auch kleinen kurvenreichen Straßen unterwegs. Thüringen ist ein tolles „Motorrad-Revier“.

„hoha strazza“ – die alte Handelsstraße

Wer sagt´s denn. Die Sonne lacht vom Himmel und wir fahren gen Westen; zunächst Richtung Philippstal und Vacha. Da überspannt die „Brücke der Einheit“ die Werra und verbindet so Thüringen mit Hessen.

786 wird erstmals die „hoha strazza“ erwähnt, eine Handelsroute, die das heutige Rhein-Main-Gebiet mit dem Thüringischen Becken verbindet und weiter nach Leipzig führt. Der Übergang über den Fluss war schon damals einer der Fixpunkte. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig soll die französische Armee auf ihrem Rückzug hier die Werra überquert haben und nach der Teilung Deutschlands verlief über die Brücke die deutsch-deutsche Grenze.

Mittag machen wir in Bebra, einst einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte in Deutschland. Auch auf dem Weg zurück ins Hotel wechseln wir immer wieder von einem Bundesland ins andere: von Thüringen nach Hessen und zurück nach Thüringen. Dabei erinnern große Hinweisschildern an den Verlauf der einstigen Grenze, von der heute so gut wie nichts mehr zu sehen ist.

Mit einem weiteren Tag Verspätung treffe ich gegen 22 Uhr in Rohr ein, nachdem ich viel später als eigentlich geplant in Frankfurt starten konnte. Schnell wird das Motorrad ausgeladen und das Zimmer bezogen. Dann bleibt noch Zeit für nette Gespräche. Kaum angekommen, ist der Streß der vergangenen Tage wie verflogen. Morgen wird Motorrad gefahren!

Stefan_Mi

Der Thüringer Wald macht seinem Namen alle Ehre. Heute folgten wir dem Grenzverlauf zwischen dem einstigen „Deutschland Ost und West“.

Eine Runde auf dem Schleizer Dreieck

Es regnet. Und regnen soll es laut Wetterbericht den ganzen Tag. Wie gut, dass direkt gegenüber dem Hotel ein kleiner Bahnhof liegt. Von dort aus fährt der „wasserscheue Teil“ der Gruppe heute mit der Bahn nach Suhl, um dort unter anderem das Waffenmuseum zu besuchen. Die Stadt galt schon im 30-jährigen Krieg als die „Waffenkammer Deutschlands“. Aber auch das „Fahrzeugmuseum“ wird besichtigt; hier erinnert alles an die Produktion der „Schwalbe“.

Der Rest der Truppe macht sich auf den Weg gen Schleiz, um dort – nach der Mittagspause – eine dreiviertel Runde auf der „Naturrennstrecke“ des „Schleizer Dreieck“ zu drehen. Der Regen hält sich in Grenzen – es nieselt mehr, als dass es schüttet und zwischendurch gibt es durchaus auch trockene Abschnitte – so dass am Ende des Tages wieder mehr als 300 tapfere Kilometer auf dem Tacho stehen.

Ab Morgen ist wieder Sonne angekündigt. Da wollen wir gen Westen, Richtung Vacha, und dem Verlauf der einstigen Grenze folgen.

Stefan_Di

Fast wie auf der Rennstrecke. Erst nach dem Essen konnten wir eine kleine Runde auf dem „Schleizer Dreieck“ drehen.

Mittagsrast im „Gottesgarten“

Der Himmel ist bedeckt als es am ersten Tourtag Richtung Süden geht. Kloster Banz ist das heutige Etappenziel; im Klostergarten wollen wir die Mittagspause einlegen. Gut 150 kurvenreichen Kilometer sind es bis dahin, auf zumeist kleinen und nur wenig befahrenen Straßen.

Aufgeteilt in zwei Gruppen geht es um 9 Uhr los. Nach gut eineinhalb Stunden Fahrt legen wir eine kleine Kaffeepause ein und erreichen gegen 13 Uhr das nördlich von Bamberg gelegene Bad Staffelstein. Im Jahr 1070 hatte Alberada von Schweinfurt hier eine Benedektiner-Abteil gegründet. Nach dem 30-jährigen Krieg neu aufgebaut, ist das Kloster heute im Besitz der CSU-nahen Hans-Seidel-Stiftung und dient als Tagungsstätte. Wir legen im „Gottesgarten im Obermainland“ eine kleine Rast ein und fahren anschließend wieder zurück Richtung Suhl.

Glücklicherweise ist es den ganzen Tag über trocken geblieben, so dass wir uns auch das Feierabendbier auf der Terrasse im Freien gönnen können. Mal sehen, was der morgige Tag so bringt. Da wollen wir Richtung Schleiz.

Stefan_Mo

Der Auftakt war schon vielversprechend. Auch wenn der Himmel meist bedeckt war – die Straßen waren toll.

Es geht in den Thüringer Wald

Der Thüringer Wald ist das Ziel der vorletzten großen Motorradtour in diesem Jahr. Nahe Suhl haben wir ein nettes Hotel gefunden, von dem aus wir ab Montag zu fünf abwechslungsreichen Tagestouren aufbrechen wollen. Durchs Schiefergebirge und Schwarza-Tal werden wir fahren, eine Runde auf der Rennstrecke des „Schleizer Dreieck“ drehen, den Großen Inselsberg unter die Räder nehmen und Abstecher nach Franken und in die Rhön unternehmen. Für Fahrspaß ist insofern gesorgt. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, das sich in den vergangenen Tagen reichlich durchwachsen präsentiert hat. Aber – wir sind, wie immer, zuversichtlich. Wird schon werden 😉

Am Anreisetag war´s zumindest prächtig. Und so saßen beim ersten gemeinsamen Abendessen (fast) alle wohlgelaunt zusammen. Nur meine Wenigkeit glänzte durch Abwesenheit; leider. Zwei wichtige Bürotermine würden mich erst am Dienstagabend nachkommen lassen. Da aber zwei versierte Tourguides vor Ort waren, blieb dies für die Teilnehmer ohne Belang. Alle würden auch so ihren Spaß haben.

Uwe_So

Traumhaft kurvenreiche Strecken warten im Thüringer Wald auf uns. Die wollen wir eine Woche lang unter die Rädern nehmen.

Videoimpressionen von der Odenwaldtour

Tourstart mit Hindernissen

Beängstigend dunkle Gewitterwolken brauen sich am Morgen über dem Taunus zusammen. Glücklicherweise ist das Ziel der heutigen vhs-Tagestour der Odenwald. Und in diese Richtung ist der Himmel strahlend blau.

Nach einer halben Stunde Fahrt ist der Treffpunkt erreicht. Von der Raststätte Weiskirchen aus wollen wir gen „Katzenbuckel“ starten. Das scheint sich diesmal aber nicht bei allen Teilnehmern herumgesprochen zu haben. Viertel vor neun klingelt das erste Mal das Handy: „Ich stehe an der vhs in Hofheim und Niemand ist da, die Tour findet doch statt, oder?“, lautet die ganz aufgeregte Frage. Und dann: „Ach ja, Weiskirchen – an der A3 – ich komme – Ihr wartet doch, oder“?

Klar warten wir, zumal es noch einen zweiten „Orientierungslosen“ gibt, der sich kurz darauf meldet: „Ich stehe hier in Weiskirchen und finde die Raststätte nicht – ach, direkt an der A3 – ich bin in Ost abgefahren – ojeh – bin gleich da – Ihr wartet doch, oder“?

Kurz nach 9 Uhr macht sich die erste Gruppe auf den Weg. Nachdem sich in der vergangenen Woche zunächst nur 5 Motorradfahrer angemeldet hatten, war die Zahl der Interessenten – nach einer freundlichen Rundmail – schnell auf 14 Teilnehmer, plus zwei Tourguides, angewachsen. Und die Hälfte davon fährt jetzt schon mal los; die Anderen warten noch auf die „Nachzügler“.

20 Minuten später war auch die zweite Gruppe unterwegs. Auf kleinen, kurvenreichen, vor allem aber trockenen Straßen ging es nach Mommart, wo wir im Gasthaus „Zur Post“ auf der Sonnenterrasse unsere Kaffeepause genießen konnten. Die angedrohte 90-prozentige Regenwahrscheinlichkeit erwischte uns wenig später nahe Erbach mit einen kurzen aber heftigen Schauer. Kaum hatten wir die Regenkombis an, war auch schon wieder alles vorbei.

Gegen Mittag ließen wir die Motorräder am Fuße des Katzenbuckels ausrollen. In der Turmschänke wartete ein leckeres Mittagessen auf uns. Der Renner war „ein Schippe Mist“: gebratene Leber- und Blutwurst auf Pellkartoffeln mir ordentlich Käse überbacken – lecker!

83 Kilometer – oder gut eineinhalb Stunden später – schrauben wir uns auf einem schmalen asphaltierten Weg hoch in den Burghof der Veste Otzberg. Direkt am alten Brunnen genießen wir unsere Kaffeepause – bevor es wieder nach Hause geht.

Im September geht’s mit der vhs dann noch mal nach Rheinhessen. Und danach mit dem ADAC ein kurvenreiches Wochenende ins Rothaargebirge.

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Herrliche Aussicht vom „Katzenbuckel“, der höchsten Erhebung im Odenwald.