Wer sagt´s denn. Die Sonne lacht vom Himmel und wir fahren gen Westen; zunächst Richtung Philippstal und Vacha. Da überspannt die „Brücke der Einheit“ die Werra und verbindet so Thüringen mit Hessen.
786 wird erstmals die „hoha strazza“ erwähnt, eine Handelsroute, die das heutige Rhein-Main-Gebiet mit dem Thüringischen Becken verbindet und weiter nach Leipzig führt. Der Übergang über den Fluss war schon damals einer der Fixpunkte. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig soll die französische Armee auf ihrem Rückzug hier die Werra überquert haben und nach der Teilung Deutschlands verlief über die Brücke die deutsch-deutsche Grenze.
Mittag machen wir in Bebra, einst einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte in Deutschland. Auch auf dem Weg zurück ins Hotel wechseln wir immer wieder von einem Bundesland ins andere: von Thüringen nach Hessen und zurück nach Thüringen. Dabei erinnern große Hinweisschildern an den Verlauf der einstigen Grenze, von der heute so gut wie nichts mehr zu sehen ist.
Mit einem weiteren Tag Verspätung treffe ich gegen 22 Uhr in Rohr ein, nachdem ich viel später als eigentlich geplant in Frankfurt starten konnte. Schnell wird das Motorrad ausgeladen und das Zimmer bezogen. Dann bleibt noch Zeit für nette Gespräche. Kaum angekommen, ist der Streß der vergangenen Tage wie verflogen. Morgen wird Motorrad gefahren!
Der Thüringer Wald macht seinem Namen alle Ehre. Heute folgten wir dem Grenzverlauf zwischen dem einstigen „Deutschland Ost und West“.