Archiv der Kategorie: Eifel & Ardennen 2015

Noch eine letzte Runde

Der Kronenburger See ist das letzte Ziel unseres langen Wochenendes in der Eifel. In zwei Gruppen machen wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg. Gut 65 Kilometer Strecke sind geplant – weil es aber so gut läuft und  wir die kurvenreichen Straßen fast völlig für uns allein haben, basteln wir kurzerhand noch ein paar schöne Schleifen dazu.

Um viertel nach zehn erreichen wir „Pfeffer & Salz“, ein kleines Café, das am frühen Sonntagmorgen schon geöffnet hat. Noch einmal genießen wir, in der Sonne sitzend, Latte Macchiato, Capuchino oder Espresso und klönen ein wenig vor uns hin. Irgendwie mag so keiner als erster losfahren.

Schließlich brechen wir doch auf. Die meisten machen sich in kleinen Gruppen individuell auf den Weg nach Hause. Nur ein kleines Grüppchen fährt noch mal zurück zum Hotel und kostet so die geführte Tour ganz bis zum Schluss aus. Punkt 12 Uhr rollen wir wieder auf den Parkplatz. Das war’s, wie schade.

Es waren schöne und erlebnisreiche Tage, die wir in der Eifel und den Ardennen verbringen konnten, bei wieder einmal perfektem Wetter, in einem schönen Hotel mit tollem Essen, netten Teilnehmern und abwechslungsreichen Touren, die uns allen viel Spaß gemacht haben. Insofern: wir werden wiederkommen.


Ein letzter Kaffeestopp am Kronenburger See. Dann ging’s so langsam wieder nach Hause.

Noch einmal durch die Ardennen

Das Gewitter in der Nacht hat für den ersehnten „Temperatursturz“ gesorgt. Fast ist es ein wenig zu frisch, als wir am Morgen die Motoren starten. Dichter Nebel hängt in den Höhenzügen, die Sonne kämpft sich nur langsam durch die Wolken.

Über Kilometer hinweg folgen wir dem Lauf der Ruhr und haben die schmale Landstraße ganz für uns alleine. Irgendwann geht es rechts ab – und schon sind wir wieder in Belgien. Auch hier fahren wir kilometerweit durch dichte Wälder und weitläufige Wiesen; die Aussicht, die sich immer wieder bietet, ist schon beeindruckend.

Klar, dass wir in dieser Einsamkeit wieder keine Bar finden werden, um eine kleine Kaffeepause einlegen zu können. Also weichen wir ein wenig vom vorgesehenen Kurs ab und finden bald darauf in St. Vith, wonach wir gesucht haben: ein kleines Kaffee, das teuflisch leckere Kuchenstückchen anbietet.

Gegen Mittag stehen wir wieder an der Grenze zwischen Belgien und Deutschland, die diesmal durch das kleine Flüsschen Ourt markiert wird. Nach dem oligatotischen Fotostopp fahren wir weiter nach Winterspelt, wo   wir uns im Hotel Hubertus zum Essen angekündigt haben.

Nach einer ausgiebigen Rast geht es entlang der Grenze wieder zurück nach Nideggen. Die kleinen, schmalen und vor allem sehr kurvenreichen Straßen wollen einfach kein Ende nehmen, so dass es eine wahre Pracht ist, Motorrad zu fahren.

In Schmidtheim halten wir am späten Nachmittag noch mal für ein Kaffeepäuschen; kurz nach 18:00 Uhr sind wir zurück im Hotel. Das war’s dann auch schon fast, mit unserem langen Wochenende in der Eifel. Morgen drehen wir noch gemeinsam eine kleine Runde und dann geht’s nach Hause. Schade eigentlich.


So langsam wird die Rückfahrt geplant, die spätestens ab Mittag individuell erfolgen wird.

Route degradee

Einmal sechs Teilnehmer plus Tourguide und einmal neun, in dieser „Formation“ wollen wir heute fahren. Die Ardennen im Nachbarland Belgien sind das Ziel, gut 300 Kilometer Strecke haben wir geplant.

Bei strahlendem Sonnenschein machen wir uns kurz nach 9 Uhr auf den Weg. Zumeist auf kleinen Nebenwegen geht es Richtung Grenze, die wir bei Roetgen kaum sichtbar überqueren. Kurz darauf setzen wir den Blinker links und fahren kilometerweit auf schmaler Trasse durch den Wald. Schon bald wissen wir, was uns erwartet, wenn am Wegesrand Schilder auf eine „Route degradee“ hinweisen: schlechte bis üble Wegstrecke mit Frostaufbrüchen zum Fürchten.

Eigentlich wollten wir am „Lac de la Gileppe“ Kaffeepause machen. Doch es ist gerade einmal viertel nach zehn und so fahren wir weiter bis Pepinster, wo wir, direkt neben der Kirche, eine kleine Bar finden. Kurvenreich und in vielen Schleifen geht es anschließend weiter durch dichte Wälder, in denen nur wir unterwegs zu seien scheinen.

Kilometerlang folgt eine Kurve der nächsten, das schmale Asphaltband schlängelt sich wie ein määndernder Bach durchs Gehölz. Das Tempo passt, wie an einer Perlenschnurr aufgereiht folgen mir neun Motorräder. Herrlich!

Doch in dieser wunderwaren Abgeschiedenheit eine Einkehrmöglichkeit zum Mittagessen zu finden, ist gar nicht so einfach. Das erste Lokal hat zu, das zweite kocht nur für Hausgäste und das dritte nur am Abend. So landen wir schließlich in Trois Ponts und werden mit Wucht ins pulsierende Leben zurück katapultiert.

Drei Bars liegen an der Hauptstraße, die, die den meisten Schatten bietet, ist die unsere. Und während wir wenig später Omlette, Nudeln oder Fritten bestellen, ballern unablässig große Motorradpulks an uns vorbei – vornehmlich Harleys.

Wesentlich ruhiger ist es am frühen Nachmittag am „Signal de Botrange“, dem mit 700 Metern höchsten Punkt in Belgien. Den hatte einst ein General auf dem höchsten Punkt in Hohen Venn aufschütten lassen, um die 700 Meter-Marke zu erreichen – kurios. Mittlerweile steht das mit einer Treppe versehene „Denkmal“, von Bäumen und Büschen befreit, gut sichtbar neben einem Parkplatz.

Ein paar Kilometer wollen wir noch fahren und dann eine Kaffeepause machen. Doch wieder findet sich nichts Passendes. Erst kurz nach der Grenze, in Kalterherberg, werden wir fündig. Ein Biker aus den Niederlande betreibt hier eine Kneipe, vor der drei ziemlich vergammelte Moppeds stehen.

„Zum eisernen Pferd“, heißt der Laden und der Besitzer, mit Irokesenschnitt, Haarzopf, vielen Tattoos, dafür umso weniger Zähnen, beantwortet jede unserer Fragen mit „kann ich machen“. Schwarzer Kaffee, Latte oder Capuchino – alles klein Problem, sagt er. Doch irgendwie sieht alles gleich aus – und wirklich schmecken tut das undefinierbare Gebräu in unseren Tassen nicht. Wenn das wirklich mal Kaffee gewesen sein sollte, muss dieser mindestens drei Tage auf der Warmhalteplatte gestanden haben.

Kaum haben wir bezahlt, wird die Kneipe zugeschlossen. Er habe jetzt keinen Bock mehr und wolle nun lieber Motorrad fahren, meint der Chef. Geld für Sprit hat er jetzt ja verdient 😉

Wir drehen noch eine Runde Richtung Rursee und sind kurz nach 18 Uhr wieder im Hotel Roeb. Nach dem erste Feierabendbier freuen sich alle schon aufs Essen – die Küche ist wirklich exzellent.

Morgen wollen wir noch einmal entlang der deutsch-belgischen Grenze unterwegs sein und dann geht es langsam auch schon wieder nach Hause.

 

Franz-Josef macht der Chefin klar, was er gerne essen würde – und alle hatten ihren Spaß.

Ein Kommen und Gehen

Christoph verabschiedet sich, dafür ist Eberhard schon gestern gekommen. Alle anderen bleiben, dafür kommt im Laufe des Tages noch ein ganzer Schwung neuer Teilnehmer. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen.

Während Christoph, mit dem Ende der Tour an die Nordsee, die Heimreise antritt, fahren wir mit allen Teilnehmern, die auch das sich anschließende lange Wochenende durch die Eifel und Ardennen gebucht haben, Richtung Bad Münstereifel.

Zunächst noch auf breiten Bundesstraßen unterwegs, zweigen wir schon bald auf kurvenreiche Nebenstrecken ab und erreichen gegen 10:20 Uhr Kirchsahr. Während der Kaffeepause stoßen Thomas und Friedhelm zu uns, so dass wir den Rest des Tages mit 9 Maschinen unterwegs sind.

Das Radioteleskop Effelsberg ist unser nächstes Ziel. Doch vom Parkplatz aus erhaschen wir nur einen vagen Blick und 700 Meter bergab laufen – und anschließend wieder alles retour – das wollen wir nicht. Also: weiter. Auf möglichst kleinen Straßen sind wir unterwegs und halten pünktlich zur Mittagszeit „Im Wiesengrund“ in Euchenbach.

Salatteller sind heute der große Renner. Fleisch wird es sicher wieder heute Abend in Hotel geben. Dorthin fahren wir erst einmal zurück, um alle die einzusammeln, die bis gegen 16 Uhr in Nideggen eingetroffen sind.

Rund 80 Kilometer rund um den Rursee wollten wir unterwegs sein, doch der viele Verkehr und die häufigen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 50 km/h lassen und zu „Plan B“ schreiten: wir verlassen die programmierte Route und versuchen  allein anhand des Navis, möglichst viele kleine schwarze Striche zu finden, die im Garmin für Nebenstrecken stehen. Das funktioniert ausgesprochen gut, so dass wir das nachmittäglich „Pensum“ problemlos hinkriegen.

Gegen 17:30 Uhr sind wir wieder im Hotel, bis zum Abendessen sind alle Teilnehmer eingetroffen. Das Hallo und die Wiedersehensfreude ist riesig; manche haben sich schon längere Zeit nicht mehr gesehen.

Jetzt noch lecker Abendessen und dann ab ins Bett. Seit Samstag sind wir 1500 Killmeter unterwegs, jeden Tag 300. Morgen gehts in die Ardennen, da wollen wir ausgeruht sein

 

Laufen? Bestimmt nicht – und bei den Temperaturen schon gar nicht.