Alle Jahre wieder lädt der VCM zum „Anlassen“ – und damit zum Start in die neue Motorradsaison. Nach dem Gottesdienst in der kleinen Kirche am Berg setzt sich ein Korso – mit diesmal 1.700 Motorrädern – in Bewegung , der, auf vielen Umwegen, den Festplatz in Geldhauses ansteuert. Für die Gelnhäuser ist das jedes Mal ein Fest. Viele sitzen auf Campingstühlen am Straßenrand und warten schon ungeduldig auf die Biker, denen dann freundlich Zugewinne wird. So möchte man als Motorradfahrer gern überall begrüßt werden.
Vor (und später auf der Bühne) war in diesem Jahr viel Prominenz zu Gast – und alle fuhren Motorrad! Bikerpfarrer Torsten Heinrich (zweiter von rechts) sowieso aber auch der Probst für Süd-Nassau der evangelischen Kirche Hessen-Nassau, Oliver Albrecht (rechts). Ebenso die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller, die Schirmherrin der Veranstaltung war (zweite von links) und Claudia Dorn als Stadtverordnete und Vertreterin der Stadt Gelnhausen (Mitte). Und schließlich Thorsten Pfeifer von der Kradstaffel der Polizei, der, gemeinsam mit seinen 20 Motorrad fahrenden Kolleginnen und Kollegen, den Corso seit rund 20 Jahren mit Begeisterung begleitet (ganz links).
Bei strahlenden Sonnenschein ließ es sich auf dem Festgelände gut feiern, zumal die Frankfurter Band „We are Quo“ mit fetziger Live-Musik für ordentlich Stimmung sorgte. Vorführungen aus dem Bereich des Motorrad-Sicherheitstrainings, zahlreiche Infostände verschiedener Motorradhersteller, der Dekra und der Polizei Südost-Hessen boten die Gelegenheit zu einem kleinen Bummel, bevor auch an einem der Imbisstände noch ein kleiner Stopp eingelegt wurde.
Ein herrlich entspannter Nachmittag im Kreise der Motorradfahrenden, die allesamt die gelöste Stimmung zu genießen wussten. Und bei man sich häufig einfach mal wieder sah. Denn zum „Anlassen“ kommen immer wieder auch ehemalige Teilnehmer unserer Motorradtouren und solche, die „nur“ gelegentlich mitfahren. Schon allein das ist ein Grund, sich auf diese jährliche Veranstaltung zu freuen.
„Beschwingt“ ging es am frühen Abend dann auch wieder nach Hause. Das Zusammenspiel von Sonne und einigen Wolken schuf eine ganz eigene Atmosphäre, die im Bild festgehalten werden musste.
Schön war es – wieder einmal. Jetzt können wir auch offiziell in die neue Motorradsaison starten.
Anfang Mai geht´s zum Endurowandern nach Nordfrankreich. Drei Tage lang wollen wir nahe Verdun möglichst viel auf unbefestigten Wegen unterwegs sein. Dazu gibt es ein Roadbook und ein Navi namens „Tripy“, das – ganz klassisch – mit Pfeilen als Abbiegehinweis arbeitet, wenn es rechts oder links in die Büsche geht.
Für uns ist das völlig Neuland. Auf unseren bisherigen Endurotouren sind wir entweder einem ortskundigen „Stollenreiter“ hinterher gefahren oder haben uns verschiedene Tracks zusammengebastelt, deren Verlauf wir dann so gut wie möglich gefolgt sind. Hat eigentlich gut funktioniert.
Ad Ketelaars geht andere Wege. Er hat für verschiedenen Regionen Frankreichs, Belgiens, Hollands und Polens mehrtägige Roadbook-Touren ausgearbeitet, die – jeweils von einem festen Standort aus – abgefahren werden können. „Fahrt bitte nicht so schnell und achtet auf die Kühe, die haben sich um diese Zeit noch nicht an Motorradfahrer auf den Feldern gewöhnt“, ermahnt er uns – keine Sorge, wir wollen den Begriff „Enduro wandern“ möglichst wörtlich nehmen.
Wobei: das nachfolgende Video (einer anderen Motorradgruppe) zeigt, was uns bei schlechtem Wetter erwarten könnte:
Endurowandern in Nordfrankreich. Die Jungs waren auch rund um Verdun unterwegs.
Nachdem es in den vergangene Tagen aber relativ trocken war, hoffen wir auf günstigere Umstände. Und auch die übrigen Rahmenbedingungen bessern sich von Tag zu Tag.
„Es gibt in Dun-sur-Meuse zwar eine Tankstelle, aber die hatte im vergangenen Jahr nur Diesel“, warnt uns Ad vor. Auch sonst ist die Infrastruktur dürftig – ein Lokal für einen kleinen Mittagsimbiss zu finden oder für eine Unterwegs-Kaffeepause dürfte schwierig werden. Auf uns wartet „Natur pur“.
Zumindest die Sorge um ausreichend Sprit hat sich zwischenzeitlich aber als unbegründet erwiesen. Wir haben mal bei der „Garage Doer“ in Dun-sur-Meuse angerufen und mit einem sehr netten Monsieur parliert. „Wir haben alles da“, sagte er freundlich. Super 95, Luft für die Reifen und Wasser aus dem Kran – pas de problème.
Da kann ich ja unbesorgt die kleine Beta Alp 200 mitnehmen. Da gehen sagenhafte 6 Liter Benzin in den Tank plus einen Liter Reserve im Kanister, das sollte bei gut 4 Litern Verbrauch für rund 175 Kilometer reichen. So lang sind in etwa auch die Tagesetappen – wenn wir denn alles fahren …
FRÜHSTART MOSEL / Sonntag, 7.4.2019 / 3. Tourtag – Das „Stilfser Joch der Mosel“ ist das erste Ziel des heutigen Tages. Zunächst geht es auf breiter Bundesstraße ein Stück der Mosel entlang Richtung Burgen. Diesmal fahren wir den steilen Burgberg hinauf, um kurz hinter Treis-Karden Richtung Valwig abzubiegen.
In engen Kehren windet sich das kleine schmale Sträßchen den „Valwiger Berg“ hinunter; der Vergleich mit dem Stilfser Joch ist zwar ein wenig übertrieben, der Radius so mancher Kehre scheint aber zu stimmen.
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Auf den nun folgenden Kilometern rund um Zell schlägt die Mosel ihre wohl markantesten Bögen. Die bekannteste Weinlage ist hier die „Schwarze Katz“. Einst tat sich ein Weinhändler schwer mit der Entscheidung, welches der drei verkosteten Fässer er kaufen sollte. Da kam eine schwarze Katze in den Keller, setzte sich auf eines der Fässer und verteidigte dies fauchend. Das kaufte der Händler – zu seiner großen Freude fand der Wein darin, der unter dem Namen „Schwarze Katz“ vermarktet wurde, reißenden Absatz. Folglich wurden bald viele Weinbergslagen in Zell nach dem Stubentiger benannt.
Wir wechseln das Moselufer und erreichen das kleine Örtchen Reil. Reil gehörte bis zur Französischen Revolution zum so genannten Kröver Reich. Hier lebte man nach Regeln, die sich die Menschen wohl schon zu Zeiten gegeben hatten, also noch Könige regierten. Und diese Regeln waren sehr regide: Mörder wurden gerädert, Diebe gehängt, Falschmünzer in heißem Öl gesiedet und wer einer Vergewaltigung für schuldig befunden wurde, dem trieb man einen Pfahl durch den Bauch, wobei das Opfer die ersten drei Schläge tun durfte …
Am „Reiler Hals“ legen wir einen kurzen Fotostopp ein – auch weil zwei belgische Autofahrer vor uns den Berg hinauftrödeln. Ein hölzener Liegestuhl lädt zu einer kleinen Rast mit toller Aussicht auf die Mosel – zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges war der „Reiler Hals“ hingegen stark befestigt. 1650, als der Friede schon geschlossen war, erstürmte ein französischer General den kleinen Flecken; 50 Mann kamen dabei ums Leben.
Die gigantische Festungsanlage „Mont Royal“, die der französische Sonnenkönig von seinem Baumeister Vauban auf dem gleichnamigen Berg, nicht weit von hier, errichten ließ, lassen wir links liegen. Wir stürzen uns viel lieber auf einer kleinen kurvigen Straße hinunter nach Kröv an die Mosel. Noch einmal wechseln wir das Flussseite, um in Wolf, im „Landhaus am Ufer“, eine kleine Kaffeepause einzulegen.
Landhaus am Ufer
Uferstraße 5
56841 Traben-Trarbach (Wolf)
Die mag irgendwie nicht zu Ende gehen, dann wenn wir hier aufbrechen, beginnt unweigerlich die letzte Etappe dieses herrlichen Mosel-Wochenendes. Noch einmal fahren wir auf vornehmlich kleinen Straßen einmal quer über den Hunsrück, um gegen Mittag wieder in Bacharach anzukommen. Das Mittagessen genießen wir – wie schon am Freitag, bei Tourstart – im Gasthaus zur Mühle.
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Gasthaus „Zur alten Mühle“ Blücherstraße 105 55422 Bacharach (Steeg)
Dann heißt es Abschied nehmen. Drei wunderbare Tagen im Kreise netter Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer gehen zu Ende und wir fragen uns: warum fahren wir eigentlich nicht öfter mal ein ganzes Wochenende lang Motorrad?
Tun wir – zum Beispiel zum Saisonausklang. Da wollen wir vom 18. bis 20. Oktober nach Luxemburg. Mehr Informationen dazu findest Du hier.
Unsere nächste geführte Motorradtour hat im Mai das Breisgau zum Ziel, im Juni fahren wir für eine Woche an den Lago di Ledro, oberhalb des Gardasees, und im September entdecken wir die Cevennen auf keinen Nebenstraßen. Mehr Infos gerne per Mail unter kurvenfieber@mac.com
FRÜHSTART MOSEL / Samstag, 6.4.2019 / 2. Tourtag – 6 Grad plus und dichter Nebel – das Wetter an der Mosel präsentierte sich wie vorhergesagt. Nach dem Frühstück wird erst einmal alles angezogen, was der Koffer hergibt. Ganz schnell wird uns warm – nicht des „Zwiebelprinzips“ der vielen Kleidung wegen, sondern weil eines der Motorräder angeschoben werden muss. Das feucht-kalte Wetter hat die Batterie in die Knie gehen lassen.
Mit ein wenig Verspätung machen wir uns auf den Weg. Auf kleiner schmaler kurvenreicher Trasse geht es erst einmal steil bergan, vorbei an der Ruine der Ehrenburg nach Buchholz. Fahren wir auf den ersten Kilometern noch durch eine dicke Suppe, „durchstoßen“ wir ab 300 Höhenmetern die Nebeldecke. Jetzt ist die versprochene Sonne da.
Von Buchholz aus war ein Schlenker über Boppard, runter an den Rhein, und dann wieder rauf auf die Hunsrückhöhen geplant. Also noch einmal mehr durch den dicken Nebel? Nein, wir kürzen ab und gönnen uns statt dessen ein paar schnelle Kilometer auf der Hunsrückhöhenstraße, um bei Alken wieder auf die Mosel zu stoßen. Wie erwartet umgibt uns auf der kurvenreichen Fahrt hinunter an den Fluss erneut ein dickes Wattepolster – angesichts von gerade einmal 3 bis 4 Grad plus, die das Bordthermometer anzeigt, und feuchten Straßen, fahren wir besonders vorsichtig.
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In Alken wechseln wir die Uferseite. Bis 1972 verkehrte hier noch eine Fähre. Mit dem Bau der Mosel-Brücke wurde sie stillgelegt. Bei Hatzenport, dessen Wahrzeichen der alte Fährturm ist, biegen wir ins malerische Schrumpftal ab. Die Straße, kaum autobreit, folgt dem Lauf des Schrumpfbachs, an dem einst mehr als ein Dutzend Mühlen standen. Einige sind noch erhalten und wurden zwischenzeitlich restauriert.
Bald darauf erreichen wir das „Maifeld“, eine der Eifel vorgelagerte Region mit fruchtbaren Ackerböden. Von weitem schon fallen die mächtigen Doppeltürme der Stiftskirche St. Martin und St. Severus ins Auge. Während des Pfälzisches Erbfolgekriegs war Münstermaifeld 1690 fest vollständig zerstört worden. Zwei Jahre später brannte der französische Marshall Louis-Francois de Boufflers die Start erneut nieder – versehentlich: er hatte Münstermaifeld mit Münstereifel verwechselt.
So langsam kämpft sich die Sonne auch in den Niederungen durch den Nebel und so haben wir freie Sicht auf die Mosel, als wir schließlich Moselkern erreichen. Wir folgen dem Fluss nur wenige Kilometer, um bald darauf den „Müdener Berg“ zu erklimmen. Einen weiten Bogen bis Metternich schlagend, geht es wieder runter an die Mosel, deren Verlauf wir nun bis Klotten folgen. Im MoHo-Hotel „Zur Post“ wollen wir die Kaffeepause einlegen.
Klaus Behrens erwartet uns schon. Ein kurzer Plausch auf der Straße, dann gehen wir in die Gaststube, wo eine lange Tafel für uns zusammengestellt ist. Wir genießen die kurze Pause, bevor wir uns wieder auf den Weg machen. Ulmen ist das Ziel, da wollen wir im Gasthaus „Bürgerstube“ unsere Mittagsrast einlegen.
Zunächst folgen wird dem Lauf der Mosel, fahren an Cochem vorbei und erhaschen im Rückspiegel einen Blick auf die mächtige Reichsburg. In Sehl setzen wir den Blinker rechts und fahren den Sehler Berg hinauf. Leider (aus unserer Sicht) wurde vor Jahren auf der Anhöhe eine Ferienanlage mit Golf-Ressort errichtet, so dass die Zufahrt zur herrliche Ausblicke bietenden Straße hinunter nach Ediger-Eller gesperrt wurde.
Also fahren wir einen Bogen über Nehren und erreichen erneut die Mosel. Steil ragen auf den nächsten Kilometer die Weinberge den Hang hinauf. Bis zu 65 Grad Hangneigung werden erreicht. Damit gelten die Lagen im Calmont als die steilsten in ganz Europa. Vielen Winzern der Region galt der Anbau in den vergangenen Jahren als zu beschwerlich, zahlreiche Wingerte wurden aufgegeben und verbuschten. Erst in jüngster Zeit stellen sich vermehrt junge Winzer der Herausforderung und bauen auch in den Steillagen wieder Wein an.
Nahe der Moselschleife am Calmont – dessen Namen mit „warmer Berg“ übersetzt wird – taucht auf der anderen Uferseite die Klostersruine des Augustinerstifts Stuben auf. Von 1208 bis 1788 wurde hier ein auf den Kreuzzügen erbeutetes, um 964 in Byzanz entstandenes Kreuzreliquiar verwahrt, in dem sich ein Holzsplitter vom Kreuz Christi befunden haben soll.
In Bremm verlassen wir die Mosel und schlagen über Beuren einen weiten Bogen nach Alf. Als es die gleichnamige US-Serie im Fernsehen noch gab, wurden hier reihenweise die Ortsschilder geklaut. Schließlich machte der Bürgermeister aus der Not eine Tugend und legte für Fans eine Sonderedition auf, die käuflich erworben werden konnte.
Auf den nächsten kurvenreichen Kilometern folgen wir dem malerischen Lauf des Alfbachs und erreichen auf Umwegen schließlich Bad Bertrich. Hier haben schon die Römer gebadet. Heute lädt die Vulkaneifel-Therme – Deutschlands einzige Glaubersalztherme – zu einem Aufenthalt mit heilender Wirkung ein.
Vor Lutzerath haben Touristikplaner die Aussichtsplattform „Achterhöhe“, mit atemberaubenden Ausblicken ins Tal, in den Wald gezimmert. Leider fehlt uns heute die Zeit für einen kleinen Abstecher dorthin – das werden wir nachholen. Gut versteckt präsentiert sich auch das Pulvermaar, das sich nur auf dem Display des Navis entdecken lässt, sich ansonsten aber hinter Bäumen und Hecken versteckt.
Maare sind vulkanischen Ursprungs und entstehen, wenn heißes Magma und Grundwasser aufeinander treffen. Die Folge ist eine Wasserstoffexplosion, die nahezu kreisrunde Löcher reißt. In diesen kegelförmigen Vertiefungen sammelt sich dann das Regenwasser.
Bald darauf zweigen wir rechts ab nach Demerath. Auf dem Steinberg, der linkerhand liegt, fanden Waldarbeiter in einem hohlen Baum einst das Skelett eines Mannes. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges soll das Schwedenherr raubend und mordend, vom Maifeld kommend, hierher gezogen sein. Am Steineberger Ley sollen die Soldaten, die von aufgebrachten Bauern verfolgt worden waren, gestellt worden sein. Doch die Schweden wussten sich zu wehren – die Bauern wurden vernichtend geschlagen. Der letzte von ihnen soll lebend in einen Baumstamm gezwängt und dort gefesselt worden sein; er musste qualvoll sterben.
Tatsächlich waren es wohl nicht die Schweden , sondern befreundete kaiserliche Truppen aus Lothringen, die für die grausame Tat verantwortlich waren …
In Ulmen angekommen, stellen wir die Motorräder auf dem Marktplatz ab und genießen eine sonnige Mittagsrast vor dem Restaurant „Bürgerstube“. Das nette Lokal kennen wir schon von früheren Touren; heute legen wir zum mittlerweile dritten Mal hier eine Pause ein.
Hotel Restaurant Bürgerstube
Alter Postplatz 3
56766 Ulmen
Kontakt: Udo und Alexandra Kreutz
Telefon: 02676 / 367
Gut gestärkt, aufgewärmt und ausgeruht warten die nächsten 60 Kilometer auf uns. Von der Eifel geht es zurück an die Mosel. Vorbei am „Jungfernweiher“ – einem Ausfluss des Ulmer Maar – geht es in Richtung Monreal und auf baustellenbedingten Umwegen schließlich nach Kattenes.
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Das „Panoramakaffee“, in dem wir die nachmittägliche Kuchenpause einlegen, liegt direkt an der Mosel und bietet von seiner Terrasse aus einen imposanten Blick auf die gegenüber liegende Burg Thurant.
Panorama Café Familie Künster
Panoramastr. 1
56332 Kattenes
Nach einer ausgiebigen Rast brechen wir zur Schlussetappe des heutigen Tages auf. Es ist spät geworden. Und so lassen wir das „Deutsche Eck“ sprichwörtlich links liegen; den Abstecher zum „Rittersturz“ wollen wir aber noch unternehmen. Angeblich soll einst ein Ritter den steilen Fels hinunter gestürzt sein – daher der Name. Vermutlich befand sich hier auch mal ein Richtplatz.
1892 wurde die erste Waldgaststätte errichtet, die schon bald einem Hotel weichen musste. 1928 wurde eine Standseilbahn gebaut, die hinauf aufs Aussichtsplateau führte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde im „Rittersturz-Hotel“ Geschichte geschrieben: vom 8. bis 10. Juli 1948 trafen sich hier die Regierungschefs der westlichen Bundesländer (mit Ausnahme des Saarlandes) und berieten auf der „Rittersturzkonferenz“ über den Vorläufer des Grundgesetzes.
Das Hotel wurde 1974 wegen Felssturzgefahr abgerissen und nie wieder aufgebaut. Heute erinnert eine steinerne Steele an dieses Ereignis, das kaum jemandem bekannt ist.
Wir tuckern noch ein wenig auf schmaler Trasse durch den Koblenzer Wald, um dann auf der B 327 wieder volle Fahrt aufzunehmen. Hinter Pfaffeneck stürzen wir uns auf schmaler Trasse wieder hinunter an die Mosel, nicht ohne am Aussichtspunkt „Hubertshöhe“ noch einen kurzen Fotostopp einzulegen. Heute morgen lag hier alles noch in dichtem Nebel
An der Tankstelle in Brodenbach wird noch einmal vollgetankt, dann rollen die Motorräder auf dem Hotelparkplatz aus. Ein herrlicher Fahrtag geht zu Ende.
Am Abend lassen wir uns erneut von der tollen Küche des Hotel Peifer verwöhnen. Unter anderem gibt es gebratenen Lachs auf Tagliatelle; dazu ein schöner trockener Weißwein – herrlich. Schade, dass wir morgen schon wieder nach Hause fahren müssen.
FRÜHSTART MOSEL / Freitag, 5.4.2019 / Tourtag 1 – Eigentlich wollten wir ja schon am letzten Wochenende im März zum diesjährigen „Frühstart“ einladen; dann aber gab es mehrere Interessenten, die gerne mitfahren wollten, aufgrund des montierten Saisonkennzeichens jedoch erst im April auf die Straße durften. Also haben wir die Tour kurzerhand um eine Woche auf den 5. bis 7.4.2019 verschoben.
Mit insgesamt 12 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern starteten wir in ein kurzweiliges Wochenende – von den Interessentinnen und Interessenten, deretwegen wir den „Frühstart“ verschoben hatten, war letztlich niemand dabei …
Treffpunkt war am Freitagmittag das „Gasthaus zur alten Mühle“ in Bacharach. Hier wollten wir uns ab 12:30 Uhr zum gemeinsamen Mittagessen treffen, um dann ab 14:00 Uhr – möglichst vollgetankt – über die Hunsrückhöhen an die Mosel zu fahren.
Gasthaus „Zur alten Mühle“
Blücherstraße 105
55422 Bacharach (Steeg)
Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg und folgten zunächst der Route, die einst auch der olle Blücher nach seiner ungewöhnlichen Rheindurchquerung gen Frankreich eingeschlagen hatte. Kaum waren (auch) wir „gen Westen“ unterwegs, machten wir kehrt und stürzten uns auf kurvenreicher Strecke noch einmal hinunter an den Rhein, um dann von Oberwesel aus mit neuem Schwung, quer über den Hunsrück nach Mittelstrimmig zu fahren.
Nicht weit von unserer Route entfernt befindet sich die legendäre „Burg Waldeck“, die auf einem Felsvorsprung im Baybachtal liegt. Die Wandervogelbewegung wollte hier, nach dem Zweiten Weltkrieg, einen Ort „gelebter Toleranz“ schaffen. Von 1964 bis 1969 fanden hier legendäre Musikfestivals statt, auf denen die Karrieren von Künstlern wie Reinhardt Mey, Hannes Wader, Hans-Josef Degenhardt und Hanns-Dieter Hüsch ihren Anfang nahmen.
Von Mörsdorf aus, wo eine imposante Hängebrücke täglich viele Besucher in ihren Bann zieht, ist es nicht mehr weit nach Mittelstrimmig. Hier hatten wir uns zum späten Nachmittag zur Kaffeepause im „Aronia-Café“ angekündigt. Das wird von Waltraud Krawielitzki betrieben, die die Erste war, die in Rheinland-Pfalz eine Apfelbeeren-Plantage angelegt hatte. Der Saft der Beere, die zur Familie der Rosengewächse gehört, soll das Immunsystem stärken. Wir probieren verschiedene Kuchen mit der Aroniabeere und einen Schluck von deren herben Saft.
Die Schlussetappe des ersten Tages führte uns unter anderem durchs Flaumbachtal nach Brodenbach. Nach weiteren gut 50 kurvenreichen Kilometern – und dem obligatorischen Tankstopp (weil bei einem der Sprit schon wieder reichlich knapp wurde) rollten wir auf dem Parkplatz des Hotels Peifer aus. Hier wollen wir für’s Wochenende Quartier beziehen.
Auspacken, duschen, dann zu Abend essen und noch ein wenig gemütlich zusammensitzen – das war das „Programm“ der nächsten Stunden. „Morgen erwartet Euch ein toller Tag, mit ganz viel Sonne“, machte spät am Abend Dana deutlich, eine der beiden „Chefinnen“ vom Moselhotel Peifer. Mit diesem erfreulichen Hinweis ging es dann zu Bett.
Vorm Schlafen gehen noch ein letzter Blick auf die WetterApp: die meldete zumindest in den Morgenstunden Nebel, dann aber bestes Wetter. Geht doch …
Wir informieren Dich bei Interesse gern über unsere geführten Motorradtouren. Schreib einfach eine Mail an kurvenfieber@mac.com . Wir antworten so schnell wie möglich.
Endlich wieder Motorrad fahren. Gleich zu Beginn des Monats April machten wir uns auf, zu einem langen Wochenende an der Mosel.
Tolle Impressionen während unseres „Frühstarts“ an der Mosel.
Freitag, 5.4.2019
Treffpunkt war am Freitagmittag der kleine Ort Steeg nahe Bacharach – nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es einmal quer über den Hunsrück zu nächst nach Mittelstimmig. Hier legten wir im „Aronia-Cafe“ die erste Pause ein. Von hier aus war es dann – nach dem obligatorischen Tankstopp – nicht mehr weit bis zum Hotel Pfeifer an der Mosel.
Den Routenverlauf des Freitags haben wir, zusammen mit ein paar Bildern, bei „Relive“ hochgeladen:
Und hier siehst Du die gefahrene Strecke auf einen Blick:
Samstag, 6.4.2019
Am Samstagmorgen mussten wir uns erst einmal durch dichten Neben kämpfen. Nach der Kaffeepause aber kam die Sonne raus, so dass wir die kurvenreichen Straßen, die uns bis in die Eifel führen sollten, so richtig genießen konnten. Nach dem Mittagsstopp in Ulmen ging es zum Kaffeetrinken zurück an die Mosel. Zum Abschluss unternahmen wir noch einen interessanten Abstecher zum „Rittersturz“, bevor wir am frühen Abend wieder unser Hotel erreichten.
Den Routenverlauf des Samstags haben wir, zusammen mit ein paar Bildern, bei „Relive“ hochgeladen:
Und hier siehst Du die gefahrene Strecke auf einen Blick:
Sonntag, 7.4.2019
Vom „Stilfser Joch der Mosel“ ging es am Sonntagmorgen zunächst einmal nach Kröv, um im „Landhaus am Ufer“ eine idyllische Kaffeepause einlegen zu können. Von da fuhren wir – quer über den Hunsrück – nach Bacharach, wo unser langes Wochenende beim gemeinsamen Mittagessen ausklang.
Den Routenverlauf des Sonntags haben wir, zusammen mit ein paar Bildern, bei „Relive“ hochgeladen:
VHS-TOUR: ZUM MITTELPUNKT EUROPAS / Samstag, 13.4.2019 – Der Winter ist zurück – das sagen zumindest die Meteorologen. Der für das Wochenende vorhergesagte Kälteeinbruch hat sich tatsächlich auch auf den Weg ins Rhein-Main-Gebiet gemacht und präsentiert sich mit verhangenem Himmel und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Mühsam versucht die Sonne sich einen Weg durch die dichte Wolkendecke zu bahnen, als ich gegen 8 Uhr zur Garage gehen. „Hauptsache trocken“, denke ich mir. Gegen die Kälte kann man sich warm anziehen.
Zum „Mittelpunkt Europas“ soll es heute gehen. Eine entsprechende Tagestour haben wir für die vhs Main-Taunus ausgearbeitet. Ob die, angesichts der nicht so erbaulichen Prognose denn stattfinden würde, fragte der Erste schon am Donnerstag. Der Zweite meldete am späten Freitagabend Zweifel an, weil „kalt und nass zusammen gar nicht geht“. Glücklicherweise blieben die angekündigten Regenschauer bis Samstagmorgen aus. Aber das Wetter war weiterhin unbeständig und was noch kommen würde, konnte keiner wissen. (Wäre ich nicht Tourguides, ich wäre wahrscheinlich auch nicht gefahren).
Beim Dritten war am frühen Morgen „glücklicherweise“ die Batterie platt, weswegen er nicht kommen konnte und der Vierte meldete am Samstag, um 7:11 Uhr, per WhatsApp: bei uns schneit´s. Na prima. Als ich mich kurz nach acht auf den Weg zum Treffpunkt in Weisskirchen machte, fallen auch bei uns die ersten Flocken. Ganz leicht nur, dafür aber kontinuierlich. Und so blieb der Kreis der „Wagemutigen“, die sich ungeachtet aller Wetterunbilden zur Autobahnraststätte aufgemacht hatten, überschaubar.
Drei Teilnehmer, Stefan als zweiter Tourguides und ich, standen letztlich in einer der Parkbuchten und warteten vergeblich auf die, die noch kommen könnten. Es kam aber keiner mehr …
Blieb die Frage: sollen wir es wagen? Das Thermometer zeigte leichte Plus-Grade, der Schnee blieb nicht liegen und so langsam wurde es sogar ein wenig sonnig. Warm angezogen waren wir, der erste Kaffeestopp lag nur gut 45 Minuten Fahrzeit entfernt – also los?
Die Bedenken überwogen: wir müssen durch den Spessart, da werden die Straßen Höhen von mehr als 400 Metern erreichen. Wenn es auch da schneit – und das sagten gleich mehrere Wetter-Apps voraus – was dann?
Wir waren hin und her gerissen. Wenn alles klappen würde, würden wir einen ganz besonderen Tourtag erleben. Und wenn nicht? Was, wenn der leichte Schneefall in Regen umschlägt? Die Straßen rutschig werden? Vor „überfrierender Nässe“ war am Morgen im Radio gewarnt worden. Ein Blick aufs Regenradar machte zudem deutlich, dass Richtung Würzburg kein „schönes Wetter“ auf uns warten würde. Genau da wollten wir aber hin.
Am Ende siegte die Vernunft. Wir einigten uns (dann doch relativ schnell) darauf, die Tour „zum Mittelpunkt Europas“ zu verschieben. Mal sehen, ob der Terminkalender in diesem Jahr dafür noch einen freien Samstag her gibt.
Dass das Wetter solche Kapriolen schlägt, konnte niemand wissen. Vor sechs Jahren waren wir beispielsweise zur gleichen Zeit an der Mosel unterwegs und genossen die nachmittägliche Kaffeepause bei strahlendem Sonnenschein. Heute hätten wir wahrscheinlich Eiszapfen von der Nase geschlagen 😉
Die nächste vhs-Tour führt am Samstag, den 11.5.2019 – bei hoffentlich strahlendem Sonnenschein – in den Vogelsberg. Da wollen wir uns in einer kleinen Manufaktur anschauen, wie Schokoküsse hergestellt werden und die natürlich auch probieren. Mehr Infos und die Möglichkeit, Dich direkt bei der Volkshochschule des Main-Taunus-Kreises anzumelden – findest Du hier.
Motorrad fahren ist unsere Leidenschaft. Von April bis Oktober sind wir auf zwei Rädern unterwegs - in Deutschland und in ganz Europa. Von der Tagestour übers verlängerte Wochenende bis hin zum mehrwöchigen Motorradurlaub bietet unser abwechslungsreiches Programm für Jeden etwas.
Da viele unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Saison oft mehrere Touren buchen, ist Abwechslung gefragt. Deshalb gibt es jedes Jahr ein komplett neues Programm! Bewährtes bieten wir immer wieder an, ansonsten haben wir den Anspruch, die schönsten und für Motorradfahrer interessantesten Regionen in Deutschland und Europa auf stets unterschiedlichen Wegen zu entdecken.
Unsere abwechslungsreichen Reisen bieten wir als "geführte Motorradtouren" an: Der Gruppe fährt ein Tourguide voraus, so dass Du Dich weder um die Auswahl der Strecken noch um die Lokalitäten für Kaffee- oder Mittagspausen kümmern musst. Auch die Hotelübernachtungen sind bereits gebucht. Einfach auf´s Motorrad setzen und mitfahren - den Rest erledigen wir. Wobei wir auf persönliche Wünsche gerne eingehen.
Herzlich willkommen beim Web-Tagebuch von "kurvenfieber". Hier findest Du stets aktuelle Informationen rund um unsere Motorradtouren. Alle Beiträge sind "verschlagwortet". Ein Klick auf die jeweilige Kategorie und Du bekommst alle Beiträge zum entsprechenden Thema angezeigt. Für Fragen und Anregungen stehen wir gern zur Verfügung. Schreib einfach eine Mail an: kurvenfieber@mac.com
Zum Saisonstart drei Tage lang auf den herrlich kurvenreichen Straßen links und rechts der Mosel unterwegs sein. Schöner kann die neue Saison nicht beginnen. Ein ganzes Wochenende zum wieder "Einschwingen". Du bist dabei?
Interesse an der Tour?
Wir informieren Dich gern ausführlicher. Schreib einfach eine unverbindliche Mail an kurvenfieber@mac.com - und wir nehmen umgehend Kontakt mit Dir auf.
In der "Box", die den merkwürdigen Titel "flash-widget" trägt, findest Du Dateien, die wir Dir zum download anbieten. Beispielsweise unsere "Bilderbücher", die es jetzt zu jeder Tour oder Veranstaltung gibt.
Videos
Von einigen unserer Touren oder Trainings stellen wir kurze Videos bei youtube ein. Das jeweils Aktuelleste kannst Du Dir hier anschauen, ohne unser Web-Tagebuch verlassen zu müssen.