Monatsarchiv: April 2011

„Sezierte“ Honda-Motoren

Die „Honda Academy“ in Erlensee war das erste Ziel der Tagestour nach dem Sicherheitstraining. Hier werden alle Honda-Mitarbeiter geschult und in die Besonderheiten der technischen Erzeugnisse aus dem fernen Japan eingewiesen. Dank der guten Kontakte des ADAC und der Bereitschaft von Herbert Schmitt, für uns einen Vormittag zu opfern, durften wir die „heiligen Hallen“ ausnahmsweise betreten und besichtigen.

Nach einem kurzen Abriss der Firmengeschichte und der Darstellung, was Honda so alles produziert, durften wir in den Werkstattbereich. Hier lagen Motoren und Getriebe auseinander gebaut auf den Werkbänken und boten interessante Einblicke. Fragen über Fragen mussten von Herbert beantwortet werden, der geduldig, vor allem aber kompetent Auskunft gab. Die Zeit verging wie im Fluge und schon bald stand der Pizzabäcker, bei dem wir gut 30 Essen „to go“ bestellt hatten, vor der Tür.

Nach dem „opulenten“ Mahl machten wir uns dann in vier Gruppen auf den Weg zur Sieberzmühle im Vogelsberg, die wir auf kleinen, kurvenreichen Straßen erreichten. Eine heiße Tasse Kaffee und ein schönes Stück Erdbeerkuchen auf der Terrasse rundeten die Tagestour ab.

Jetzt sind wir fit für die neue Saison. Mitte Mai geht´s erst einmal für eine Woche ins französische Jura. Ein halbes Doppelzimmer hätten wir noch frei …

Nur ein kurzer Schauer

Das Sicherheitstraining speziell für Tour-Teilnehmer war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Mit 36 Teilnehmern hatten sich so viele Interessenten wie noch nie zuvor angemeldet. Die meisten waren Wiederholer, die denn auch gleich das Perfektionstraining buchten, in dem die Anforderungen deutlich höher waren als im Kompakttraining, das als Einstieg gilt.

Punkt 15 Uhr waren alle in Gründau, auf der modernsten Trainingsanlage, die der ADAC Hessen-Thüringen zu bieten hat, eingetroffen. Schnell waren die Gruppen eingeteilt und schon ging´s los. Während Victor sich auf die obere Trainingseinheit zurückzog, um in aller Ruhe noch mal die Grundfahrübungen zu trainieren, machte sich Josef mit seinen beiden Kollegen auf der unteren, großen Trainingsfläche breit.

„Fahren am Lenkanschlag“ war hier zunächst das beherrschende Thema, das in verschiedenen Sektionen ausgiebig geübt wurde. Dann stand das Bremsen auf dem Programm. Hinten – vorne – mit beiden Bremsen bis zum Stillstand. Das Wässern der Fahrbahn konnten sich die Trainer diesmal sparen, denn ausgerechnet bei dieser Übung fing es für exakt 20 Minuten an zu regnen. Vorher und nachher: strahlender Sonnenschein!

Auch Victor übte im Kompaktkurs ausgiebig die richtige Beherrschung des Motorrades in Gefahrensituationen, allerdings bei gemäßigteren Anfordernungen. Statt aus bis zu 100 km/h sollte bei ihm aus maximal 50 km/h gebremst werden. Für den Anfang, oder um sich die nötige Routine zu erfahren, ist das sicherlich ausreichend.

Im Perfektionskurs wurde hingegen genau festgehalten, wer, wann, wie und mit welcher Verzögerung gebremst hatte: Bei jedem Teilnehmer wurde ein kleines Kästchen, vollgestopft mit empfindlicher Elektronik, am Tank montiert, das genau diese Daten erfasste. So konnte die „persönliche Bremsverzögerung“ genau ermittelt werden. Die schwankte ordentlich: zwischen 7,4 Meter pro Sekunde bis über 9 Meter pro Sekunde. Je nach Motorrad und Teilnehmer und oft unabhängig vom ABS.

Nach dem Training ließen wir es uns im Hühnerhof noch mal so richtig gut gehen und genossen ein leckeres Abendessen. Klaus und Dagmar, aber auch Katharina und Robert ließen es sich nicht nehmen, einfach mal vorbei zu schauen. So saßen wir bis spät in den Abend zusammen und schwelgten wieder einmal in Erinnerungen.

Für den Samstag hatten wir eine Tagestour geplant, die uns in den Vogelsberg führen sollte. Auch daran war das Interesse wieder riesengroß.

Saisonstart mit einem Sicherheitstraining

Am Freitag starten wir ganz offiziell in die neue Motorradsaison. Nach einem sehr schönen Trial- und einem interessanten Endurotraining steht nun ein Sicherheitstraining speziell für Tourteilnehmer auf dem Programm. Fünf Stunden lang wollen wir am Freitag „Schritt fahren“, „Fahren am Lenkanschlag“, „Bremsen“ sowie „Bremsen und Ausweichen“ trainieren. Für die Teilnehmer des Perfektionstrainings kommt auch noch eine Runde über die „Dynamikplatte“ dazu, die das Wegrutschen des Hinterrades simmuliert.

Anschließend werden wir im „Hühnerhof“ lecker zu Abend essen und am Samstag zu einer ersten gemeinsamen Tagestour aufbrechen. Erstes Ziel wird die „Honda Academy“ in Erlensee sein, die ausnahmsweise die Tore für uns öffnet, so dass wir uns Motorradmotoren auch mal von innen anschauen können. Nach dem Mittagessen werden wir auf vornehmlich kleinen, kurvenreichen Straßen Richtung Vogelsberg fahren und in einer alten Mühle Kaffee trinken.

Wenn das Wetter mitspielt – und davon gehen wir ganz feste aus – wird das wieder ein tolles Wochenende. 14 Tage später brechen wir dann schon zur ersten großen Tour auf, die ins Jura führen wird. Ein halbes Doppelzimmer wäre da noch frei …

30.000 sollen es gewesen sein

Das diesjährige Anlassen hat alle Rekorde gebrochen. Die Veranstalter – der VCM, der ADAC und HR1 – gehen von deutlich mehr als 30.000 Teilnehmern aus, die zum Gottesdienst an der „Kleinen Kirche am Berg“ waren und am anschließenden Corso teilgenommen haben. Der zog sich wie ein Lindwurm nach Gelnhausen, wo auf dem „Festplatz“ ein buntes Programm geboten wurde.

Der Corso erreicht das Festgelände in Gelnhausen

Auf der HR-Bühne spielten zwei Livebands, der ADAC zeigte Auszüge aus seinem Sicherheitstraining – wobei der Schleiftest sicher die spektakulärste Darbietung war – Fallschirmspringer zeigten ihr Können, Wunderlich präsentierte seine BMW-Umbauten (natürlich waren auch Kawasaki, Suzuki und Harley vertreten) und überhaupt war reichlich viel los.

Bei der Podiumsdiskussion sagte Kirchenpräsident Jung zu, sich dafür einsetzen zu wollen, dass die Motorradfahrer auch in der Zeit „nach Rupi“ seelsorgerisch betreut werden. Weil Pfarrer Ruprecht Müller-Schiemann nunmehr in den Ruhestand geht, die Kirche dessen Stelle aber gern wegfallen lassen möchte, ist noch offen, ob und in welcher Form es im nächsten Jahr ein „Anlassen“ gibt.

Am Sonntag ist „Anlassen“

Zum nunmehr 30. Mal lädt der „Verband Christlicher Motorradfahrer“ (VCM) zum traditionellen Anlassen. Am Sonntag, den 10. April, werden wieder Tausende von Motorradfahrern zur „Kleinen Kirche am Berg“ fahren. Dort, in Niedergründau, beginnt um 12 Uhr der Gottesdienst. Vielleicht zum letzten Mal, denn Bikerpfarrer „Rupi“ geht in den Ruhestand und die Nachfolge ist noch nicht geregelt. Die Kirche will/muss sparen und scheut entsprechende Personalkosten. Traurig, oder?

Nach dem Gottesdienst, voraussichtlich gegen 14 Uhr, geht es dann im Korso nach Gelnhausen. Auf dem alten Kasernengelände, an der Cassebeerstraße, hat HR1 eine große Bühne aufgebaut, auf der gleich zwei Bands live spielen werden. Der ADAC präsentiert Auszüge aus dem Sicherheitstraining und zahlreiche Händler bieten ein buntes Programm. Natürlich ist auch wieder für Essen und Trinken gesorgt.

Der Wetterbericht verspricht für den Sonntag strahlenden Sonnenschein. Das allein sollte ein Grund sein, nach Niedergründau und Gelnhausen zu kommen – um gemeinsam mit uns in die neue Saison zu starten. Wir sehen uns – bestimmt!

Grüße vom Nordkap

Unser Tourguide Dieter treibt sich gerade ganz hoch im Norden herum. Und weil man da derzeit nicht wirklich Motorrad fahren kann, hat er das Schiff genommen.

Glück muss man haben! Eine Reise mit der Hurtigroute von Bergen bis an das Nordkap und zurück war der erste Preis eines Gewinnspiels, bei dem Dieter das große Los gezogen hatte. Den Hauptgewinn in der Tasche machte er sich jetzt mit Freundin Dörte auf den Weg nach Norwegen, um bei (hoffentlich) zumeist gutem Wetter der skandinavischen Lebenskultur zu frönen.

Am Nordkap

Mit der Nordnorge ans Nordkap

Wir hatten bei unserer jüngsten Motorradtour nach Norwegen – die nun auch schon wieder drei Jahre zurück liegt – das Glück, von den Lofoten aus zwei Tage lang mit der Hurtigroute nach Molde fahren zu können. Und das bei durchweg schönem Wetter. Ein Traum war das, ehrlich.

Wünschen wir Dieter und Dörte viel Spaß. Ende der Woche dürften sie wieder in Deutschland eintreffen, wo die Sonne derzeit ja auch ganz ordentlich scheint.

Keine G/S mehr bei BMW?

BMW bietet eine neue Online-Plattform für Motorradreisende an: http://community.bmw-motorrad.com/de. Eigentlich eine schöne Idee. Wer sich registrieren will, sollte aber keine alte G/S fahren. Die kommt im BWM-Typenverzeichnis nämlich nicht vor. Peinlich, oder?

Die G/S-Baureihe war es, die BMW seinerzeit vor dem drohenden Niedergang gerettet hat. Das scheinen die Macher der Seite vergessen oder – schlimmer noch – gar nicht gewusst zu haben. Für sie fängt diese Baureihe erst mit der 100 GS an. Hoffentlich wird dieser Faux pas bald behoben!

Premiere während eines Regenschauers

Die meisten unserer Teilnehmer sind gestern Abend früh schlafen gegangen. Nachdem es gegen 22 Uhr draußen recht frisch geworden war, schien ein wohlig warmes Bett nach dem anstrengenden Endurotraining eine willkommene Alternative zu sein. Und die Perspektive, etwas länger schlafen zu können, war auch verlockend. Schließlich brauchten wir heute erst um 10 Uhr auf dem Trainingsplatz zu sein.

Entsprechend ausgeruht saßen alle am Frühstückstisch und stärkten sich mit Brötchen, Quark und einem frischen Ei. Dann ging es, zunächst am Ufer der Mosel entlang fahrend, den Müdener Berg hinauf. Sich die Serpentinen inmitten der Weinberge rauf oder runter stürzen zu können ist immer wieder ein Erlebnis.

Guido wartete schon auf uns. Nach dem „Warmfahren“ ging es auf die „grüne Wiese“. Absätze, Spurrillen und drei unterschiedlich anspruchsvolle Sektionen machten uns das Leben nicht gerade leicht. Aber wir waren mit Feuereifer dabei.

Zum Mittag wurde wieder gegrillt und ruckzuck die Reste vom Nudel- und Kartoffelsalat vertilgt. Dann ging es ans Bremsen: zunächst mit kurzzeitig blockiertem Vorderrad, dann mit vollblockiertem Hinterrad. Gar nicht so einfach, klappt aber ganz gut – zumindest auf losem Untergrund.

Eigentlich wollten wir noch das Wenden am Berg üben. Aber aus den bedrohlich dunklen Wolken, die am Nachmittag immer näher gekommen waren, fielen auf einmal dicke Tropfen, während wir gerade Pause machten. Die Gelegenheit, endlich mal den Gaskocher auszuprobieren, den Jürgen mir schon vor längerem geschenkt hatte! Der fand sich nämlich zufällig, zusammen mit allen anderen benötigten Utensilien, im Topcase meiner BMW.

Und so begannen wir im strömenden Regen, geschützt von einem großen Wellblechdach, Kaffee für alle Teilnehmer zu kochen. Mit so riesigem Erfolg, dass der Wasserkessel gleich dreimal hintereinander gefüllt werden musste. Tolle Idee!

Die Rückfahrt war dann bis zu den Ausläufern des Taunus ein wenig feucht, doch auf den letzten Kilometern war die Sonne wieder da, so dass Jacke und Hose schnell wieder trocken gefahren werden konnten. Damit ging das diesjährige Endurowochenende so schön zu Ende, wie es begonnen hatte.

Schon heute freuen wir uns auf das nächste Jahr – und damit auf das vierte Endurotraining mit Guido.

Sonne satt beim Endurotraining

Der Wetterbericht hatte Sonnenschein prognostiziert und genau das sollte sich für den Samstag bewahrheiten. Doch früh am Morgen lag zunächst noch dichter Nebel über den Moselniederungen, zudem war es ein wenig frisch – und nicht zu sagen bitterkalt. Über etliche Kilometer folgten wir dem Flußverlauf und waren von der gespenstischen Szenerie gefangen, wenn aus dem dichten Grau, dass über der Wasseroberfläche lag, plötzlich ein Frachtschiff auftauchte und an uns vorbeituckerte.

Dann war der Abzeig zum Müdener Berg erreicht. Kaum hatten wir uns über ein paar herrliche Serpentinen einige Höhenmeter hinauf geschraubt, war die Sonne da und die Welt wieder in Ordnung. So sollte es bleiben, bis spät in den Nachmittag.

Guido war schon da, so dass die Enduros verteilt werden und das Training beginnen konnte. So mancher musste sich mit den kleinen Hondas erst vertraut machen. Wenig Hubraum und doch ausreichend Leistung, fahren im Stehen und das auch in Kurven – garnicht so einfach. Und doch machte das Ganze (wieder) riesigen Spaß.

Gegen Mittag wurde ordentlich gegrillt und dann bis kurz vor fünf weiter trainiert, wobei sich erste konditionelle Schwächen einstellten. Bei dem einen oder anderen wurden die Pausen immer länger, denn so ein Endurotraining ist für Anfänger wie uns doch reichlich anstrengend.

Zurück im Hotel ging’s flugs unter die Dusche und dann auf die Terrasse, wo schon ein kühles Bier wartete. Mit einem schönen Barbeque schlossen wir den erfolgreichen Tag ab und saßen zum ersten Mal in diesem Jahr bis spät in den Abend draußen unter sternklarem Himmel. Einfach herrlich.

Morgen warten Teil zwei des Endurotrainings auf uns. Wir sind schon sehr gespannt, was wir da so alles „erfahren“ werden.

Auf zum Endurotraining

Gut, dass ich das Windstopper-Fleece doch noch angezogen habe. Die Sonne scheint zwar ordentlich vom Himmel, aber die Luft ist irgendwie noch reichlich kalt. Bis kurz vor Bingen geht’s über die Autobahn, dann wird am Navi die Routing-Optionen „Kürzeste Strecke“ aktiviert und schon fahre ich auf herrlich kleinen Straßen durch die Ausläufer des Rheingaus und Hunsrück Richtung Mosel. Viel schneller hätte ich mein Ziel über die Autobahn auch nicht erreicht, so aber war die Anfahrt nach Lütz deutlich entspannter und abwechslungsreicher.

Im Hotel angekommen gibt’s erst mal einen Kaffee. Ich muss nicht lange warten, da gesellt sich Uli zu mir. Wenig später trifft Volker ein, dann Klaus. Viel mehr werden es nicht werden, bei der kleinen Ausfahrt, die wir dem Endurotraining vorgeschaltet haben.

Gerade als wir losfahren wollen, kommt noch Klaus-Dieter dazu; gemeinsam fahren wir auf möglichst schmalen Straßen zunächst Richtung Cochem. Dort queren wir die Mosel und finden einen kleinen Schleichweg, von dem aus sich herrliche Blicke auf die im Abendlicht liegende Stadt und die Burg bieten.

Auf schmaler Trasse geht es dann wieder die Moselhänge hinauf und hinunter, Kehren und Kurven reihen sich aneinander, dass man sich glatt schwindelig fahren könnte. Herrlich!

Nahe Klotten zeigt die Landkarte eine schmale Verbindungsstraße, die wir erkunden wollen. Der Einstieg ist schnell gefunden, doch schon bald geht der Asphalt in einen unbefestigten Weg über. Gelungener Auftakt für unser Endurowochenende, wie ich finde. Leider ist schon nach zwei Kilometern Schluss: geradeaus wird es morastig, und der Abzweig rechts endet an einem Durchfahrt verboten-Schild. Zudem führt er in die falsche Richtung.

Da es schon reichlich spät ist, drehen wir um – nicht ohne einen Wegpunkt zu setzen. Mit etwas mehr Zeit, wäre es durchaus interessant, mal zu erkunden, wohin die Schotterwege führen würden …

Bis zu Abendessen waren dann auch Martina, Annette, Jörg und Norbert eingetroffen, so dass die Gruppe komplett war. Morgen werden wir dann zum Taining starten. Der Wetterbericht prognostiziert: es wird warm und bleibt trocken. Was wollen wir mehr?