Das Siebengebirge bei Bonn war Ziel der zweiten Tagestour, die wir in diesem Jahr für die vhs Main-Taunus im Angebot hatten. Treffpunkt war am Samstagmorgen die Autobahnraststätte Medenbach, kurz hinter dem Wiesbadener Kreuz. 18 Motorradfahrer hatten sich für diesen kurvenreichen Tripp angemeldet, so dass wir mit zwei Gruppen unterwegs waren.
Um schnell in Richtung Norden zu kommen, hatten wir gut 50 Kilometer Autobahn eingeplant. Bis zur Abfahrt Nentershausen, hinter Limburg, blieben wir auf der A3, um dann – auf kleinen, kurvenreichen Straßen – in den Westerwald einzutauchen. Das Gelbbachtal war das erste Ziel, wobei wir heute die fahrerisch viel interessanteren Nebenstrecken unter die Räder nahmen.
Dann ging’s Richtung Bad Ems und auf schmalen Pfaden schließlich nach Höhr-Grenzhausen. Bis zum kleinen Örtchen Grenzau war es nun nicht mehr weit. Im Burghotel wollten wir die erste Kaffeepause einlegen. Antje Giese, die Besitzerin, hatte uns ein tolles Angebot gemacht: wer mochte, konnte ein zweites Frühstück einlegen, durfte dafür das Buffet plündern und brauchte nur 6,50 Euro zu bezahlen – Mengenrabatt sozusagen.
Bis dahin sollte es aber noch ein weiter Weg sein. Irgendwie hatten wir übersehen, dass sich das Hotel am Fuße der Burg befand. Wir hingegen fuhren erstmal die kurvenreiche Strecke hoch zur Ruine, suchten dort vergeblich nach unserem ersten Etappenziel und wurden dann schließlich „im Tal“ fündig. Die Frühstückspause hatten wir uns nun redlich verdient!
Frisch gestärkt ging es nun ins Riesengebirge. Auch auf den nächsten 80 Kilometern waren wir vorwiegend auf kleinen Straßen unterwegs. Das wegen Bauarbeiten nur eingeschränkt befahrbare Wiedtal hatten wir ganz für uns alleine und auch sonst war nur ganz selten mal ein Auto vor uns.
Kurz vor der Mittagsrast brauten sich dunkle Wolken über uns zusammen. Doch wir hatten Glück und fuhren dem Regen regelrecht hinterher. In Aegidienberg angekommen, war nur noch der Hotelparkplatz nass – zum Glück! Als alle Motorräder abgestellt waren, war ein leichtes Zischen zu hören: im Hinterrad einer GS steckte ein kleiner Nagel. Glücklicherweise hatten wir Flickzeug und einen kleinen Kompressor dabei, so dass das Loch schnell geflickt war.
Auf dem Rückweg wollten wir noch einmal das Wiedtal queren. Da wir von der Baustelle wussten, nahmen wir auch diesmal die Warnhinweise nicht so wirklich ernst. Doch dann kam es anders als vermutet. Noch vor Erreichen des Wiedtals war plötzlich die Straße weg! Ein tiefer Absatz im Asphalt tat sich vor uns auf, dann 200 Meter Schotter und ein Bagger, der sich aber umfahren ließ. Nach kurzer Diskussion war klar: das schaffen wir. Mit ein bisschen Mut und Unterstützung konnten auch die Nicht-GS-Fahrer (von denen es noch erstaunlich viele gibt) kleine „Hindernis“ überwinden, so das wir unsere Reise wie geplant fortsetzen konnten.
Im alten Bahnhof von Grenzau, der in ein nettes Lokal verwandelt, wurde, ließen wir die Tour am späten Nachmittag bei Kaffee, Eis und Waffeln ausklingen. „War fast wie ein Tag Urlaub“, fasste einer der Teilnehmer das Erlebte zusammen. Das fanden wir auch. Schön, wenn es allen gefallen hat.

Was für eine Überraschung: Auf einmal war die Straße weg! Mit ein bisschen Mut ging´s dann aber trotzdem weiter.
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