Von wegen – auf direktem Weg zurück ins Hotel

Kurz vor halb acht war es, als sich die Sonne langsam über den Bergrücken vor unserer kleinen Pension schob. Dichte Wolken schoben sich entlang der Hänge und es sah alles danach aus, dass es (wieder) ein schöner Tag werden würde. Wurde es auch – nur anders als gedacht.

Nach dem Frühstück hieß es packen, denn heute ging es von Slowenien aus wieder zurück nach Österreich. Und da die Straßen (fast) trocken waren, wollten wir des morgens über den Stol – einen alten, kaum mehr instand gesetzten Militärpass – nach Italien fahren. Schnell war der Einstieg gefunden und über eine üble Piste ging es stetig bergan. Dass es tags zuvor – und auch in der Nacht – heftig geregnet hatte, war nicht zu übersehen. Der stark geschotterte Weg wies immer wieder tiefe Auswaschungen aus, über die das Regenwasser wohl in kleinen Sturzbächen abgeflossen war.

Die unbefestigten Wege, die wir bislang unter die Stollenreifen genommen hatten, waren ein Zuckerschlecken gegen die gut 20 Kilometer lange Piste, die es nun zu bewältigen galt. Kaum hatten wir die Baumgrenze überwunden und wollten die herrliche Aussicht ins Tal genießen, zog ein Gewitter auf. Langanhaltendes Donnergrollen hallte durch die Berge und heftiger Regen setze ein. Und wir mitten drin!

Glücklicherweise war die Passhöhe bald erreicht. Bergab war der Weg dann relativ gut befestigt, auch wenn vom Untergrund stellenweise kaum mehr etwas zu erkennen war. Zentimeter hoch schoss das Regenwasser über die steile Piste zu Tal, so dass man manchmal das Gefühl hatte, mitten im Bachbett zu fahren.

Als wir den Asphalt wieder erreicht hatten war klar: wir fahren jetzt auf direktem Weg zurück ins Hotel. Über den Passo di Pedril ging´s von Slowenien nach Italien, gut 20 Minuten hatten wir Österreich erreicht – und es regnete noch immer.

Kurz hinter der Grenze legten wir einen Tank- und Kaffeestopp ein; eine gute Entscheidung, denn plötzlich riss der Himmel auf und die Sonne schien! Nicht zu fassen, aber wahr. Vom direktem Weg zurück ins Hotel war fortan keine Rede mehr

Über die Windische Höhe fuhren wir Richtung Millstädter See und dann hoch zur Kohlmeier-Hütte; einer kleinen, wirklich idyllischen Alm, die nur auf einem unbefestigten Waldweg zu erreichen war. Auf der Terrasse sitzend, gönnten wir uns statt eines Kuchens ein deftiges Brot mit Spiegelei und Wildschweinschinken. Enduro fahren kann doch so schön sein, auch wenn es des vormittags mal regnen sollte.

Über winzig kleine Straßen führte uns Christian schließlich zum Katschberg, von da aus war es nicht mehr weit bis ins Hotel Solaria in Obertauern. Morgen wollen wir noch mal eine Runde Enduro in Österreich fahren. Um halb zehn geht´s los.

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