LAGO DI LEDRO: Heimreise – Samstag, 22.6.2019 – „Ein guter Plan ist es wert, verworfen zu werden“. Das sage ich mir am Tag unserer Abreise vom Lago di Ledro. Die alte G/S steht seit gestern Abend gut verzurrt im Transporter, die Koffer sind gepackt und ebenfalls schon im Laderaum verstaut. Nur das „Handgepäck“ und der Rucksack mit dem Rechner sind noch auf dem Zimmer.
Den Wecker habe ich mir für 6:00 Uhr gestellt, um möglichst noch vor der großen Reisewelle über den Brenner zu kommen. Es ist das erste Wochenende, an dem die Österreicher Ihr irrwitziges Fahrverbot für die alte Brennerstraße ausgesprochen haben, die ich trotz vorhandener Autobahnvignette immer wieder gerne fahre. Diesmal wollte ich aus Gründen der Zeitersparnis über die Europabrücke, aber wenn da jetzt alle drüber müssen wird es an der Mautstelle wohl lange Schlangen geben.
Die Frage, wann der beste Zeitpunkt zum Aufbrechen ist, beantwortet sich am Ende von ganz alleine. Nachdem ich täglich Unmengen an Wasser trinke, müssen die auch irgendwann wurde raus – und das war in der Nacht zum Samstag um Punkt 3:00 Uhr in der Früh der Fall.
Noch mal hinlegen? Oder reichen vier Stunden Schlaf für den langen Weg nach Hause? „Pack Deine Sachen und fahr los. Noch ist es angenehm kühl und die Straßen leer. Wenn Du unterwegs müde wirst, kannst Du eine Stunde Schlaf auch auf dem Parkplatz nachholen“, denke ich mir – und so nagelt der Ducato Punkt 3:30 Uhr vom Hof.
Noch ganz schön finster, um halb vier
Draußen zieht ein Gewitter auf. Es ist arg windig und am Himmel zucken immer wieder kräftige Blitze. Am Kreisel vor Nago schiebt sich ein 40 Tonner vor mich, der die vor uns liegende Steigungsstrecke nur mühsam bewältigt. Glücklicherweise findet sich schon bald eine Gelegenheit, um vorbei zu ziehen. Jetzt habe ich freie Bahn bis zur Autobahnzufahrt in Rovereto Süd. Da lässt auch der kräftige Regen nach, der ab Nago niederprasselt.
Gut 200 Kilometer sind es bis zum Brenner. Die Autobahn ist frei und ich komme gut voran. Auch die Mautstelle bei Sterzing ist zügig passiert. Es ist noch keine sieben Uhr, so dass ich jetzt noch legal auf die alte Brennerstraße abzweigen dürfte. Doch diesmal nehme ich die Europabrücke – und weiß schon bald, warum ich diese ansonsten meide: mit ordentlich Gefälle und eingequetscht zwischen Lastwagen geht es Richtung Innsbruck. Spaß macht das Fahren hier nicht.
Die weiteren Kilometer verlaufen wieder reibungslos, ebenso die Fahrt über den Irschenberg und die Umfahrung von München. Erst als alle neuralgischen Punkte hinter mir liegen mache ich um 8:44 Uhr nahe Schweitenkirchen, nach fünf Stunden Fahrt, eine erste Pause. Der Ducato braucht frischen Diesel und ich erst einmal einen großen Becher Kaffee. Sicher sitzen meine Teilnehmer um diese Uhrzeit auch am Frühstückstisch – gut 445 Kilometer entfernt von mir.
Endlich Pause …
Die Fahrt über die A9 und die A3 in Richtung Frankfurt vergeht wie im Flug. Um 11:41 Uhr lege ich bei Sailauf eine weitere Pause ein – noch 62 Kilometer und ich bin zu Hause. Gut 9 Stunden Fahrt für mehr als 800 Kilometer sind ein guter Schnitt von denen ich mich anschließend auf der heimischen Couch ausruhen, während ich noch einmal an die herrlichen Tage rund um den Lago di Ledro erinnere.
Noch 62 Kilometer und ich bin zu Hause
Schön war sie die Woche am Ledrosee. Wir haben viel gelacht, sind ausgiebig Motorrad gefahren, haben gut gegessen und so einiges erlebt. Wieder eine dieser Touren, an die wir uns noch lange und gerne erinnern werden.
Ein paar Highlights haben wir in einer kleinen Diaschau zusammengefasst:
Mehr Infos zu den von uns organisierten Motorradtouren gerne per Mail unter kurvenfieber@mac.com