Was für ein Rückfahrt nach Oberdrauburg! Eigentlich wollten wir auf relativ direktem Weg nach Österreich fahren – des schlechten Wetters wegen. Die ganze Nacht über hatte es heftig geregnet und das sollte es auch am Samstag tun. Doch schon nach gut 30 Kilometern war erst einmal Schluß. Kurz vor Tolmin war der Fluß über die Ufer getreten und hatte die Straße gut einen Meter hoch unter Wasser gesetzt.
„Wir könnten über eine unbefestigte Nebenstraße ausweichen“, meinte der Posten an der Straßensperre. Doch auf diesem Weg hatten wir vor gut einer Woche bei der Endurotour unseren Spaß gehabt. Sicher, die holprige Piste wäre auch mit Straßenmaschinen passierbar gewesen. Aber bei dem Regen hatten wir dazu nicht so die rechte Lust, hatte sich doch der Weg regelrecht in ein Bachbett verwandelt.
Also umdrehen. Die Frage war jetzt, wie kommen wir raus aus Slowenien? Georg wollte sein Glück über Udine probieren, Dieter und ich zweigten in die Berge, Richtung Bled ab.
Während Georg wegen gesperrter oder überfluteter Straßen gleich mehrfach umdrehen und nach Alternativen suchen mußte, hatten wir mehr Glück. Die Straßen durch die Berge waren fast alle passierbar. Nur einmal wurde es etwas kritisch: ein gut fünf Kilometer, überwiegend unbefestigter Weg, verlief direkt neben einem, zu einem reißenden Strom angeschwollenen Fluß, der an manchen Stellen der Straße bedrohlich nahe kam.
Bis zum Mittag hatten wir keinen Meter gewonnen. Das Navi zeigte, wie beim Start am Morgen, immer noch 180 Kilometer Wegstrecke bis zum Ziel an – der vielen Umwege „sei Dank“. Erst am Nachmittag hatten wir endlich Oberdrauburg erreicht, nach insgesamt gut 270 bis 300 Kilometern permanenter Fahrt durch den Regen.
Beim Abendessen war alles vergessen. Irgendwie war alles doch nicht so schlimm, war die allgemeine Einschätzung nach einer heißen Dusche und ein paar verdienten Feierabendbieren. Morgen geht es wieder nach Hause. Spätestens hinter München soll es aufhören zu regnen. Hoffentlich!