Ein halber Tag Glückseeligkeit

Schon früh am Morgen brennt die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Das wird ein guter Tag werden. Um kurz nach 9 Uhr sind wir unterwegs Richtung Grand Ballon – und haben die kurvenreichen Straßen ganz für uns alleine.


Bis auf 1200 Meter schraubt sich das kurvenreiche Asphaltband hinauf. Hier ist es noch ein wenig frisch. Gerade einmal 14 Grad zeigt das Bordthermometer. Von der „Route des Cretes“ stürzen wir uns – kurz bevor wir das Große Bellchen erreichen – wieder ins Tal und erklimmen die Höhenstraße kurz darauf erneut auf verschwiegenen kleinen Nebenwegen.

Dann erreichen wir den Col de la Schlucht. Die Straße ist frei, ein vor uns fahrendes Auto biegt freundlicherweise zu einem der vielen Restaurants auf der Passhöhe ab. Doch irgendwie zieht sich die Gruppe auseinander – hinter dem vierten Fahrer reißt es ab. Also rechts ran und kurz gewartet.

Als die „Nachzügler“ Anschluss halten, mogelt sich promt ein Auto vor uns und „versaut“ uns die Abfahrt. Zu allem Übel laufen wir bald auch noch auf ein Wohnwagengespann auf – überholen mit 10 Motorrädern im Rückspiegel zwecklos. Denn unten im Tal geht es in einer Rechtskehre unvermutet links ab zum Col de Ligne. Wenn die Gruppe da nicht geschlossen hintereinander weg fährt, ist das nächste Chaos vorprogrammiert. Irgendeiner wird den Abzweig ganz bestimmt verpassen. Also ergeben wir uns auf den nächsten vier Kilometern unserem Schicksal.


Auf der Sonnenterasse des Hotel Roed sitzend, ist diese Episode längst vergessen. Wir genießen die fantastische Aussicht und den leckeren Kaffee. Vielversprechend sind zudem die nächsten 80 Kilometer bis zur Mittagspause. Auf kleinen und großen Straßen, mit vielen Kurven und Kehren, über verschwiegene Waldpfade und zahlreichen Nebenwegen erreichen wir kurz nach 13 Uhr Valff, unterhalb von Straßburg.


Wir stärken uns mit einer „Galette“, eigentlich ein Pfannkuchen, hier aber ein Reibekuchen mit Schinken, Pilzen und ganz viel Munster-Käse; ein Genuss. Und dann neigt sich unser Elsass-Wochenende so langsam dem Ende zu. Nahe Iffezheim legen wir noch ein idyllisches Kaffeepäuschen ein, dann geht’s nach Hause.

Zwei Tolle Tage liegen hinter uns. Insbesondere der heutige Vormittag war fahrerisch ein Traum. Es hat alles gepasst. Vier Stunden reine Glückseeligkeit. Das muss unbedingt wiederholt werden. Wohin fahren wir im nächsten Jahr? Samstag hin, Sonntag zurück!

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