Diesmal lag der Wetterbericht richtig. Nach einer regenreichen Anfahrt war für den Sonntag nur Sonne versprochen. Und die schob sich, schon am frühen Morgen, über die Berge. Punkt acht Uhr stürmten wir das Frühstücksbüffet und stärkten uns für die vor uns liegenden Kilometer.
Kurz nach 9 Uhr brummten dann die Motoren. Der „Grand Columbier“ war das erste Ziel. Auf kleinen kurvenreichen Straßen – die manchmal noch im Morgennebel lagen – unternahmen wir einen kleinen Schlenker gen Westen und knackten so schon bald die 1.000 Meter-Marke. Auf der Fahrt hinunter ins Tal fand sich sogar eine Bar, die offen hatte und in der Motorradfahrer ausdrücklich willkommen waren.
Über den kurvenreichen „Mont du Chat“ fuhren wir nach Chambery, wo Dieter – mitten im Zentrum, im Schatten der imposanten Kirche und unter alten Bäumen ein nettes Lokal zur Mittagsrast fand. Ein leckerer Teller mit heimischem Käse, etwas Wurst und Schinken – garniert mit ein paar Walnüssen – war da genau das Richtige.
Nach dem Essen galt es erst einmal Chaos zu veranstalten: vorsichtshalber wollten wir tanken, an der Tanke selbst gab es aber nur zwei Zapfsäulen mit Barzahlung und vier mit Karte – die natürlich nicht bei allen funktionierte. Also würden die Motorräder hin und her geschoben, bis alle an der Zapfsäule standen, an der es auch Sprit gab. Derweil wurde die Schlange wartender Autos immer länger …
Auf herrlich kleinen Straßen ging es immer weiter Richtung Süden – durch eine erste atemberaubende Schucht.
Allein die Suche nach einem Café gestaltete sich am Nachmittag schwierig. Also legten wir unterwegs nur eine kleine Pause am Straßenrand ein, um uns wenigsten ein wenig die Füße vertreten zu können. Ich nutze die Gelegenheit, um schon mal ein weites Stück vorauszufahren, versprach doch eine der kleinen „Ds“ spektakuläre Bildmotive.
Ich musste lange fahren, bis ich einen geeigneten Platz finden konnte. Auf einer kleinen Anhöhe passt alles. Links eine Wiese mit alten Bäumen vor hohem Fels. Rechts eine Herde Schafe. Vor mir eine Straße, die sich kurvig ins Tal schlängelte und aus der Richtung, aus der die Moppeds kommen sollten, ein riesiger Berg, der von der Abendsonne beschienen wurde, als Hintergrund – Idylle pur.
Jetzt mussten nur noch die Motorradfahrer kommen – aber sie kamen nicht. Eine kleine Panne hatte für Zeitverzögerung gesorgt, so dass Dieter – der mich viel früher vermutete – ausgerechnet jenen Schlenker über die kleine Straße wegließ – an der ich wartete. So ein Ärger aber auch.
Nach diesem Missverständnis wurde es dann doch etwas später, bis alle im Hotel waren – Hauptsache, es war nichts passiert. Zudem waren die Versuche, die „schwächelnden BMW“ wieder zum Leben zu erwecken (zunächst) erfolgreich. Insofern: alles gut 😉
Morgen wollen wir eine erste kurvenreiche Runde durchs Vercors unternehmen.