Was für ein Morgen! Auf dem Weg zum Frühstück schnell noch mal ein paar Schritte vors Hotel gegangen, um zu sehen (oder besser zu fühlen), wie frisch es draußen auf gut 1200 Metern ist – reichlich 😉 Und genau in dem Moment geht die Sonne hinter der Anhöhe neben unserer Herberge auf. Was für ein toller Einstieg in einen tollen Tag.
Nach einem wunderbaren Frühstück – mit Wurst und Schinken sowie verschiedenen Sorten Käse (alles ganz bestimmt nicht aus dem Supermarkt), machen wir uns auf den Weg, wieder einmal die Cevennen zu entdecken. Auf möglichst kleinen Straßen fahren wir den ganzen Vormittag stets über der 1000-Meter-Marke, kämpfen manchmal mit frisch geteerten Straßen, auf denen der Split mich zentimeterhoch liegt, und genießen ansonsten die prächtige Landschaft, die an jeder Ecke zu einem neuerlichen Fotostopp einlädt.
Hier, irgendwo im Nirgendwo, gibt es zwar immer wieder kleine Ortschaften, aber natürlich keine Möglichkeit zu Einkehr. Und so ist es kaum verwunderlich, dass wir beim ersten Kaffeestopp auf Stefan treffen, der wir wir das Hinweisschild zum „Cafe de Pays“ nahe Rousses gesehen hatte.
Mittag machen wir dann in den alten Markthallen von St-Jean-du-Bruel. Unter dem hohen Dach ist es schön schattig, es weht ein laues Lüftchen – hier lässt es sich aushalten. Nach dem opulenten Mahl vom gestrigen Tage gönnen wir uns diesmal wirklich nur eine Kleinigkeit.
Über viele Höhenzüge und durch zahlreiche Gorges fahrend kommen wir ins Rousillion. Weinberge säumen unseren Weg, das Land wird flacher. In Olonzac liegt rechts der Straße das Café de la Poste. Neben dem Bürgersteig ist gerade noch soviel Platz, dass wir unsere Motorräder abstellen können – so können wir, wie gewünscht (und erhofft) unter alten Platanen noch ein kleines Päuschen einlegen. Klaus und Wolfgang nutzen die Gelegenheit, sich mit einem leckeren Eis zu erfrischen.
Kurz vor Carcasonne wollen wir noch einen Tankstopp einlegen, doch die Automatentankstelle akzeptiert weder deutsche EC- noch Kreditkarten. Ich frage mich immer wieder, wann im vereinten Europa diese unsinnigen „Eigenbrödeleien“ endlich ein Ende haben werden. Also steuern wir den nächsten Supermarkt an und tanken da.
Das Abendessen ist wieder ein Genuß. Es gibt Ente „an“ Salat und anschließend ein deftiges Cassoulet. Da landet so mancher Nachschlag auf dem Teller, sind die Schüsseln doch wohl gefüllt.
Morgen werden wir die spanische Seite der Pyrenäen erreichen und zwei Nächte in Vielha bleiben. Endlich einmal morgens nicht wieder alles zusammenpacken müssen …