Tagesarchiv: 14/05/2015

Einmal rund um den Großen Arber

Der Wecker klingelt erst kurz vor acht. Heute gibt es keinen Stress. Nach einer ausgiebigen Dusche geht’s zum Frühstück – in aller Ruhe. Nach der zweiten Tasse Kaffee erscheint auch Hans-Jürgen, der ebenfalls am Vortag angereist war. Wir lassen uns Zeit und verlagern das Kaffeetrinken recht bald auf die Terrasse; hier scheint die Sonne so warm, dass wir – obwohl auf fast 1000 Meter Höhe, im Freien sitzen können.

10 bayerische Mannsbilder erscheinen, in Wandermonitur. Die Jungs machen einen Vatertagsausflug. 10 Weißbier werden bestellt und zehn Mal Weißwurst – Frühstück in Bayern 😉

Bis gegen Mittag sitzen Hans-Jürgen und ich zusammen, genießen das herrliche Wetter und denken an übrigen Teilnehmer, die jetzt erst anreisen. Dann wird es Zeit, die BMW auszuladen. Anschließend gehe ich auf mein Zimmer, um in aller Ruhe Fotos und Videos von der zurückliegenden Uckermarktour zu sortieren, während Hans-Jürgen schon mal zu einer kleinen Motorradtour aufbricht.

Nach und nach treffen die übrigen Teilnehmer ein. Punkt 16 Uhr starten wir mit allen, die dann schon da sind und noch Lust haben, zu einer ersten Runde um den „Großen Arber“. Breite Bundesstraßen wechseln sich ab mit kleinen Wirtschaftswegen; gut 100 Kilometer wollen wir unterwegs sein – es sollten 135 Kilometer werden.

Kurz vor Bodenmais weisen Schilder auf eine Streckensperrung hin. Gemäß dem bewährten Motto“ erst mal gucken, meist findet sich doch ein Weg“, fahren wir weiter. Vor Holzfällarbeiten wird gewarnt und beiderseits der Staße liegen riesige Stämme. Wir atmen auf und denken uns: das wird der Grund für die Streckensperrung sein. Und da am Feiertag nicht gearbeitet wird …

Zu früh gefreut. Wenig später gibt es kein Durchkommen mehr. Gut zwei Kilometer vorm nächsten Abzweig fehlt eine Brücke. Wir müssen rumdrehen. Und so kommen wir erst gegen halb sieben – eine halbe Stunde später als geplant – wieder im Hotel an. Da es schon um 19 Uhr Abendessen geben soll, müssen wir uns ein wenig sputen. Doch das lohnt sich: Hirschgoulasch, Schnitzel oder Käsespätzle stehen zur Auswahl. Und als Dessert ein Eis oder ein Schnäpschen. Das lässt sich aushalten.

Morgen wollen wir durch den Böhmerwald gen Pleystein fahren und durch den Bayerischen Wald dann wieder zurück. Mal sehen, wie so die Temperaturen sein werden, wenn wir gegen 9 Uhr starten.


Während es so langsam Nacht wird, sitzen wir in der Mooshütte noch gemütlich zusammen.

Was für eine Anfahrt

Von Donnerstag bis Sonntag geht’s in den Bayerischen- und den Böhmerwald. Nahe Bayerisch Eisenstein haben wir ein kleines Berghotel gefunden, von dem aus wir zu unseren kurzweiligen Touren starten wollen. Die erste beginnt gleich am Donnerstag; mit allen Teilnehmern, die bis dahin schon am Hotel eingetroffen sind, wollen wir schon mal eine kleine Runde rund um den „Großen Arber“ drehen.

Da die Autobahn am Feiertag meist ziemlich voll ist – und ich mit dem Ducato anreisen werde – beschließe ich, schon am Mittwochnachmittag los zu fahren. Die gut 420 Kilometer bis zum Ziel sollten bis gegen 20 Uhr zu schaffen sein …

Doch auf der A3 in Richtung Süden steht der Verkehr mehr, als dass er rollt. Schon am Flughafen der erste Stau. Weiter Richtung Würzburg immer wieder zähfließender Verkehr mit Stillstand. Vor Nürnberg ein Unfall in einer Baustelle – Zeitverlust gut eine Stunde. Das Navi auf dem Handy meldet unablässig Behinderungen, die der Verkehrsfunk im wesentlichen bestätigt. Statt viereinhalb Stunden Fahrzeit sind es über die Autobahn jetzt mehr als sieben.

Schauen wir doch mal, wie lange die Fahrt über Land dauern würde? Wie vermutet auch nicht viel länger, dafür wurde der Ducato aber rollen und nicht vorwiegend stehen, was mich wahnsinnig macht. Also die Option „Autobahn vermeiden“ im Navi aktiviert und auf herrlichen Straßen staufrei gen Süden gerollt.

In stockfinstrer Nacht fahre ich schließlich durch den Bayerischen Wald. Ab 22 Uhr habe ich die Straßen ganz für mich alleine. Der Abzweig, der schließlich zum Hotel führt, mündet in einen unbefestigten Waldweg – sagt zumindest das Navi. Lieber noch mal anrufen. Einen 6 Meter langen Transporter im Dunkeln rückwärts wieder auf die befestigte Straße bugsieren zu müssen, macht nicht wirklich Spaß.

Doch der Abzweig ist richtig. „Passt schoo“, meint der Wirt. Und während ich so durch den Wald rumpele, merke ich, dass wir hier schon mal waren. Bei der letzten Tour durch den Bayerischen Wald haben wir in der „Mooshütte“ eine Kaffeepause eingelegt. Der Weg ist also „fahrbar“ …

Es ist kurz vor 23 Uhr, als ich endlich den Motor abstellen kann. Was dafür eine Anfahrt! Im Eingangsbereich entdecke ich eine V-Strom mit Fähnchen. Die kann nur Hans-Jürgen gehören, der wohl auch schon einen Tag früher angereist ist.

Schnell die Sachen aufs Zimmer und das „technische Equipment“ aufgebaut, damit Kameras und Akkus bis morgen vollgeladen sind. Schließlich wollen wir auch diese Tour auf Video festhalten. Jetzt geht’s aber erst mal schlafen. War doch ein langer Tag heute …

Schnell noch die Ladegeräte anstöpseln, um Kameras und Akkus aufladen zu können.