Der letzte Tag unserer Schlemmerreise ist angebrochen. Noch einmal wollen wir die Zeit zum intensiven Motorrad fahren nutzen. In Innichen hängen früh am Morgen noch dunkle Wolken am Himmel, aber in Kötschach, auf der österreichischen Seite, scheint die Sonne.
Kurvenreich gehts durch Lesachtal. Einige Engstellen lassen erahnen, wie anspruchsvoll die Streckenführung einst gewesen sein muss. Doch trotz zunehmendem Ausbau macht die gut 50 Kilometer lange Fahrt noch immer viel Spass.
Im Gailtalerhof treffen sich alle drei Gruppen bei Christine zur Kaffeepause. Das MoHo-Hotel ist immer wieder Anlaufpunkt bei unseren Touren. Anschließend trennen sich unsere Wege. Während „der andere Uwe“ und Dieter über den Plöckenpass zum Lago di Sauris fahren, steuern wir auf Nebenwegen erst einmal den Passo di Pramollo an.
Oben auf der Passhöhe ist es windig und kalt, so dass wir auf das eigentlich obligatorische „Gipfelfoto“ verzichten. Zumal wir auf der Anfahrt eine paar Autos „vernascht“ haben, die wir jetzt nicht wieder vor uns haben wollen.
In Pontebba zweigen wir auf die schmale Trasse zum Passo di Lanza ab. Vor Jahren noch in „Renaturierung“ begriffen, ist der Asphalt zwischenzeitlich runderneuert. Auch die Serpentinengruppe, die lange Zeit weggerutscht war und nur aus grobem Schotter bestand, ist wieder instandgesetzt. Gleichwohl ist die schmale, teilweise sehr kurvenreiche Trasse, immer noch anspruchsvoll.
Auf der „Passhöhe“ ist das kleine Refugio geöffnet; wir gönnen uns eine ordentliche Portion Spaghetti. Bald darauf stürzt sich die schmale Straße abenteuerlich ins Tal. In Paularo halten wir uns westlich und erreichen nach kurvenreicher Fahrt Paluzza.
In Sutrio zweigen wir auf die alte Trasse zum Monte Zoncolan ab. Auch hier ist der einst grobe Schotter zwischenzeitlich (leider) dem Asphalt gewichen. Doch tiefe Wasserabflussrinnen und Laubreste machen die Fahrt noch immer zur Herausforderung.
Gleich hinter dem Gipfel des Zoncolan hatten einst drei unbefestigte und unbeleuchtete Tunnels für erhöhten Adrinalinausstoß gesorgt. Nachdem eine Etappe des Giro hier entlang führte, waren die Tunnels beleuchtet und die Fahrbahn in Ordnung gebracht worden. Doch so langsam greifen italienische Verhältnisse Platz: die Beleuchtung funktioniert schon nicht mehr und der Belag zeigt erste Aufbrüche!
Nach der Kaffeepause zweigen wir ins kurvenreiche Val Pesarina ab. Kein Auto ist vor uns, wir sind ganz allein unterwegs – herrlich! An der Forcella Lavardet angekommen, entscheiden wir uns gegen den schottrigen Abzweig nach San Stefano di Cadore, sondern fahren weiter nach Auronzo.
Von hier aus geht es noch einmal die 16 Serpentinen zum San Antonio-Pass hinauf und dann weiter zum Kreuzbergpass. Kurz nach 18 Uhr sind wir wieder in Hotel. Heute haben wir uns die Reifen garantiert nicht eckig gefahren. Insofern war der heutige Tag der gelungene Abschluss einer wirklich schönen Motorradtour durch Südtirol.
Im Gailtalerhof hatten sich alle drei Gruppen zur Kaffeepause getroffen. Danach trennten sich unsere Wege.