TOURBERICHT SCHOTTLAND
Donnerstag, 21. Juni 2012 | 8. Tag
Aviemore, unterhalb der Monadhliath Mountains ist das Ziel unserer heutigen Tagesetappe. Wieder gibt es drei Varianten, dorthin zu kommen: Stefan will mit seiner Gruppe am Morgen noch eine Runde über Sky drehen, Georg einen Abstecher nach Applecross unternehmen und Uwe durch den Glen Corron einen weiten Bogen Richtung Loch Ness schlagen.
Die erste Etappe führt uns über einen kleinen Singletrack nach Kylerhea. Von dort fährt eine uralte Drehfähre über die Gleineig Bay nach Gailtair. Die kurze Überfahrt schlägt zwar mit stolzen 7 Pfund zu Buche, subventioniert aber angeblich den Erhalt der historische Fähre.
Kurz darauf legen wir am Eilean Donan Castle einen Fotostopp ein, bevor es in die Highlands geht. Über den Glen Carron weht ein scharfer Wind, so dass die Mittagspause im einzigen Hotel von Achnasheen gerade richtig kommt.
„Bar meals“ sind eine tolle Erfindung in Großbritannien: statt großartig Mittag essen zu müssen, wird an der Bar eine Tagessuppe und/oder ein Sandwich geordert und wenig später ist das Essen da. Schnell, gut, reichlich, lecker und zu vertretbaren Preisen. Erstaunlich auch, welche reichhaltige Auswahl an Wiskeys dort immer angeboten werden …
Kurz vor Inverness ziehen dunkle Wolken auf. Wir entscheiden und, die Regenkombis vorsichtshalber mal anzuziehen – was natürlich völlig unnötig war. Bei dem Versuch, die Strecke ein wenig abzukürzen, verfransen wir und trotz Navi heillos in dem Gewirr an kleinen Straßen und landen schließlich doch am Westufer von Loch Ness.
Hinter Inverness finden wir den Einstieg zum Glen Kyllachy und schrauben uns auf deutlich über 400 Höhenmeter. Kilometerlang schlängelt sich die kleine Straße durch eine einsame Hochebene. Dann erreichen wir Tomatin. Hier steht die einst größte Destillerie Schottlands. Führungen werden nach 16 Uhr nicht mehr angeboten, aber eine kleine DVD dürfen wir uns noch anschauen – und einkaufen natürlich auch.
Eine halbe Stunde später sind wir im Hotel; jetzt haben sich die Regenkombis bewährt, denn auf den letzten 20 Kilometern musste der Himmel noch einmal seine Schleusen öffnen.
Da lacht das Herz eines jeden Whisky-Freundes. Leider sind solche Köstlichkeiten tagsüber für uns tabu, schmecken dafür abends umso besser.