Strahlend blauer Himmel schon früh am Morgen. Petrus meint es wirklich gut mit uns. Heute steht die große Gotthard-Runde auf dem Programm.
Von Disentis aus über den Oberalp zum Furka. Vorbei am Rhonegletscher zum Nufenen und dann weiter zum Gotthard. Die alte Trenola hoch zur Passhöhe und über die Schöllenschlucht Richtung Susten. Dann geht’s zum Grimsel, die serpentinenreiche Strecke bergab und über den Furka und Oberalp wieder zurück ins Hotel.
Mir persönlich ist diese kurven- und kehrenreiche Runde leider nicht vergönnt; beim Abstecher zum „Zwischenangriff“ in Sedrun – hier hat man ein 800 Meter tiefes Loch in den Gotthard gebohrt, um zum neuen Eisenbahntunnel zu gelangen – fahre ich mir einen Nagel in den Hinterradreifen.
Der Versuch, das Loch mit Dichtspray zu zubekommen, scheitert erwartungsgemäß, also bleibt nur noch der Pannenruf über den ADAC. Keine Stunde später ist der Abschlepper da. Das erste Problem: ich brauche einen neuen Schlauch. Das zweite Probem: die Motorradwerkstatt in Disentis hat im vergangenen Jahr geschlossen, jetzt müssen wir 20 Kilometer weiter Richtung Ilanz fahren.
In einem kleinen Dorf gibt es einen Händler, der den Schlauch aber erst bestellen muss. Gegen 16 Uhr soll ich wieder vorbeischauen, dann könnte er mit dem Reifenwechsel beginnen. Mal schauen, ob’s klappt. Nach dem Abendessen sind wir schlauer.
Da wartet dann auch eine ganz besondere Überraschung auf uns: ein kleiner Vortrag über Land und Leute – auf räto-romanisch.