Während es zu Hause kalt ist und regnet, haben wir einen weiteren Tag Glück mit dem Wetter. Die Sonne scheint und bis zum Nachmittag trübt kein Wölkchen den Himmel.
Von Tiefencastel aus geht es, zunächst auf einer schmalen Nebenstraße, Richtung Savognin und dann den Julierpass hinauf. Ein kurzer Fotostopp an den römischen Säulen, dann den Silvaplanersee entlang zum Maloja.
Auf dem Weg nach Chiavenna bieten sich immer wieder Abstecher in die neben der Hauptroute liegenden Dörfchen an. Handtuchbreit sind da die Straßen, trotzdem fährt hier der Postbus. Deren Fahrer sind in der Regel sehr motorradfahrer-freundlich eingestellt und nehmen auf den Pass-Straßen schon mal das Gas weg, um Platz zum Überholen zu schaffen.
In Italien angekommen, biegen wir ab zum Splügen. Die zehn engen, unübersichtlichen und noch dazu recht steilen Kehren im oberen Drittel sind immer wieder eine fahrerische Herausforderung. Oben auf dem Splügen angekommen erreichen wir die Grenze zur Schweiz und stürzen uns gleich wieder hinunter ins Tal des Hinterrheins.
Dann wartet der alte San Bernadino-Pass auf uns. Kurven- und serpentinenreich geht es hoch auf knapp über 2000 Meter. Ein Fotostopp am alten Hospiz und schon fahren wir wieder hinunter uns Tal. Wir sind jetzt in der italienisch-sprachigen Schweiz und nähern uns dem Tessin.
Nahe Bellinzona steigen die Temperaturen auf „unerträgliche“ 30 Grad. Zeit, wieder in die Berge abzuzweigen. Bei Biasca setzen wir den Blinker rechts und fahren zum Lukmanier. Der letzte Pass für diesen Tag und geradezu gemacht zum „ausrollen“.
Dunkle Wolken brauen sich über dem Gotthardmassiv zusammen. Ob das Wetter halten wird? Doch bald schon reißt der Himmel wieder auf und wir erreichen im Sonnenschein Disentis. Hier wollen wir zwei Nächte bleiben, um morgen alle Pässe rund um den Gotthard fahren zu können. Noch soll es in der Schweiz schön und trocken bleiben; zumindest noch am Dienstag.