Um kurz nach sechs weckt mich eine Fliege, die meint, auf meinem Gesicht herumkrabbeln zu müssen. Einmal wach, beschließe ich, mit der Heimfahrt nicht mehr bis nach dem Frühstück zu warten sondern gleich aufzubrechen. Um viertel vor sieben rollt der Ducato.
Ich bin nicht der Erste, der sich früh auf den Weg macht. Peter, Harald und Uli sowie Klaus und Michael, die jeweils mit Auto und Anhänger angereist sind, wollten schon um fünf Uhr früh aufbrechen – die Sorge, an der Grenze von Österreich zu Deutschland in langwierige Personenkontrollen zu geraten oder im weiteren Verlauf in elende Baustellenstaus – hat so manchen zu nachtschlafender Zeit los fahren lassen.
Die Grenze zu Österreich passiere ich vorsichtshalber auf kleinen Nebenwegen nahe Obernberg am Inn. Dabei wird die ganze Absurdität der „Sicherung unserer Grenzen“ deutlich. Auf der Autobahn steht die Polizei bei Pöcking und produziert kilometerlange Staus, nicht weit davon entfernt passiere ich die Grenze auf einer Nebenstrecke, ohne kontrolliert zu werden. Sinnloser Aktionismus, wie es scheint.
Im weiteren Verlauf der Heimreise lobe und verfluche ich „mein Navi“. Das Garmin 390 macht, anderes als mein altes heißgeliebtes 278, nicht immer, was ich will. Insbesondere die Neuberechnung von geplanten Routen treibt mich regelmäßig in den Wahnsinn. Auch heute!
Zunächst aber bin ich begeistert. Der Verkehrsfunktdekoder warnt mich zuverlässig vor Staus und schlägt nette Alternativen vor. So umgehe ich frühzeitig eine unfallbedingte Vollsperrung der A3. Glück gehabt.
Es läuft recht flüssig. Ein kurzer Tankstopp, ein kleiner Imbiss und schon geht’s weiter. Um die vielen Baustellen zwischen Nürnberg und Würzburg zu umgehen, fahre ich über die A70 Richtung Schweinfurth. Dann soll es eigentlich in einem weiten Bogen über die A7 Richtung Fulda und dann über die A61 zurück nach Fulda gehen – eigentlich …
Eine neuerlich Stauwarnung vor dem Autobahndreieck nahe Würzburg lässt das Garmin 390 eine Alternativroute berechnen. Über Landstraßen in einem kleinen Bogen zur A7 – ist ja nicht mehr weit; dachte ich.
Doch der 390er berechnet den vermeintlich kürzesten Weg und der führt – zumindest kilometermäßig – über die A3. Da will ich aber nicht hin. Keine Ahnung, warum das Navi nicht auf die geplante Route zurückführt.
Plan B ist gefragt: über Landstraßen gen Heimat. Das klappt mit dem 390er wieder ganz gut – so dass ich kurz vor 16 Uhr endlich wieder zu Hause bin. Ende einer Heimfahrt mit einigen Hindernissen.