Wintertouren Ende September

TOURBERICHT RIESENGEBIRGE
Montag, 30. September 2013 | 3. Tag

Strahlend blauer Himmel, aber Temperaturen knapp unter null Grad. Auch am zweiten Tourtag unserer Motorradreise ins Riesengebirge scheint schon früh am Morgen die Sonne. Die Kälte macht uns nur wenig aus, Hauptsache es bleibt trocken.

Nach dem außerordentlich reichhaltigen Frühstück werden die Koffer gepackt – und schon geht’s los. Über Bad Schandau erreichen wir auf kurvenreicher Strecke die tschechische Grenze und zweigen bei der erstbesten Gelegenheit ab in die „Berge“. Die Straße, die sich vom Elbufer aus Meter um Meter in die Höhe schraubt, liegt weitgehend im Schatten. Dank wärmender Unterwäsche, Fleecepullover, Neopren-Weste und Windstopper-Shirt lässt es sich auf dem Motorrad durchaus aushalten. Nur der kalte Wind auf den Wangen, der durchs offene Visier pfeift, zwackt ein wenig im Gesicht.

Schnell sind wir auf 400 Höhenmetern angelangt. Die Sonne blinzelt immer wieder durch die herbstlich gefärbten Blätter und wirft kontrastreiche Schatten auf den Asphalt. Wir sind hochkonzentriert unterwegs, gilt es doch – angesichts dieser widrigen Umstände – den Fahrbahnbelag besonders aufmerksam zu studieren. Splitt lässt sich so nur schwer erkennen.

Nach gut einer Stunde Fahrt auf kleinen und kleinsten Straßen erreichen wir unterhalb von Rumburk die Bundesstraße 9. Ein Gasthof lädt linker Hand zu einer ersten Kaffeepause ein. Eigentlich ist es dafür gut eine halbe Stunde zu früh. Andererseits täte ein wenig Wärme jetzt ganz gut – und wer weiß, wann sich die nächste Gelegenheit zur Einkehr bietet.

Drinnen flackert ein loderndes Feuer im Kamin; dafür kommt der „türkische Kaffee“ diesmal direkt aus der Tüte. Weil’s draußen zu kalt und drinnen eigentlich zu warm ist, verlegen wir die Kaffeepause ans offene Fenster und sehen so, wie erst Stefan und dann Dieter „an uns vorbei ziehen“.

Wenig später sitzen wir wieder auf unseren Maschinen und fahren Richtung Isergebirge. Immer wieder passieren wir dabei langgezogene Straßendörfer, die kein Ende zu nehmen scheinen. Wir folgen dem Verlauf der Straße 290, die schnell an Höhe gewinnt. Kurvenreich geht es bergan. So langsam wäre es Zeit für eine Mittagspause. Ein kleiner Berggasthof, auf 835 Metern Höhe gelegen, kommt da – hinter Bily Potok gelegen – wie gerufen. Die Speisekarte ist vielversprechend; ein Kartoffelpuffer, gefüllt mit Kassler und Kraut, ist unser großer Favorit.

Solchermaßen gestärkt fahren wir weiter. Die Schneekoppe rückt näher, die sowohl in Tschechien, wie auch in Polen liegt. Ins „Nachbarland“ wollen wir an späten Nachmittag noch einmal einen Abstecher unternehmen. Hinter Janske Lasne setzen wir den Blinker links und gewinnen schnell wieder an Höhe. Die ersten Kilometer Richtung Grenze sind recht „schattig“, dann „genießen“ wir die Sonne wieder in vollen Zügen.

Bis auf über 1000 Meter schraubt sich die Straße hinauf. Hier oben legen wir dann auch die nachmittägliche Kaffeepause in einem kleinen Restaurant ein und bestellen zum heißen Kaffee gleich noch einen Palatschinken mit Waldbeeren und Vanillieeis.

Kurz vor 18 Uhr stehen wir auf dem schmucken Marktplatz von Trutnov, direkt vor dem Grand Luxury-Hotel. Hier werden wir heute übernachten, bevor es morgen weiter Richtung Jesenik geht – immer der Grenze entlang, zwischen Tschechien und Polen.

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Drinnen zu warm, draußen zu kalt – also verlegen wir die Kaffeepause ans geöffnete Fenster der Gaststätte. Gute Idee!

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