Eigentlich starten wir ja immer um 9:00 Uhr. Bei Sommerfest machen wir eine Ausnahme. Da samstags immer wieder Teilnehmer kurzentschlossen kommen, geht es erst um 9:30 Uhr los. So bleibt ausreichend Zeit für die morgendliche Anreise. Hans-Jürgen, Wolfgang und Klaus-Dieter waren es diesmal, die zur Tagestour dazu stoßen wollten.
Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir die Motoren und fuhren ein kurzes Stück auf der kurvenreichen B 270 Richtung Waldfischbach-Burgalben. Dann ging es in kleinen Schleifen zunächst Richtung Leimen, anschließend nach Münchweiler und in einem Bogen über Lemberg nach Salzwoog und Schönau. Hier legte wir im Landhaus Mischler eine gemütliche Kaffeepause ein, bei der allerdings vorwiegend Apfelsaftschorle getrunken wurde.
Jetzt war es nicht mehr weit bis ins Elsass. Auf winzig kleinen Straßen fuhren wir die Grenze entlang. Tiefe Wälder wechselten sich ab mit Streuobstwiesen und weiten Feldern. Kilometerlang fuhren wir durch dichte Alleen, in denen gerademal unsere Motorräder Platz hatten. Bei Bitche zweigten wir nahe der mächtigen Zitadelle dann wieder gen Norden ab und erreichten pünktlich zur Mittagszeit die Rehmühle.
Auf langen Bänken saßen wir im Freien, darauf hoffend, dass die dunklen Wolken, die über uns zogen, „dicht halten“ würden – was sie weitestgehend auch taten. Der Sonnenschein überwog und so konnten wir uns in Ruhe stärken.
Auf der Fahrt Richtung Hotel schrammten wir am Außenbezirk von Pirmasens vorbei. Und da ist es dann ganz einfach passiert. Wir stehe auf der Linksabbiegerspur, es wird grün, wir fahren langsam los. Die ersten drei Motorräder passieren die Kreuzung und dann quert plötzlich ein Auto die Fahrbahn. Das hatten die Nachfolgenden nicht gesehen. Es kommt zur Kollission.
Dank Erste-Hilfe-Kurs wissen wir sofort, was zu tun ist: Unfallstelle absichern, Notruf absetzen, nach dem gestürzten Motorradfahrer schauen, der glücklicherweise ansprechbar ist und sich offensichtlich nur an der Hand verletzt hat. Helm abnehmen und auf den Rettungswagen warten. Der ist recht schnell da. Ebenso die Polizei, die den Sachverhalt aufnimmt und einen Abschlepper organisiert. So ein Mist – aber: hätte schlimmer kommen können.
Ein Teil der Gruppe fährt im Anschluss direkt ins Hotel, die anderen drehen noch eine kleine Runde. Am Abend heißt es dann: „Soweit alles in Ordnung“. Glück gehabt.
Beim abendlichen Grillfest diskutieren wir immer wieder mal den Unfall. Wäre er vermeidbar gewesen? Inwieweit hat das Fahren in der Gruppe vielleicht zu einer kurzen Unachtsamkeit geführt? Motorrad fahren ist gefährlich, ein gewisses Risiko fährt immer mit. Das ist uns heute wieder deutlich vor Augen geführt worden.
Es ist schon spät, als die Letzten zu Bett gehen. Die Küche des Hotels hatte wieder ordentlich aufgefahren. Vor allem das „Pfälzer Saumagen-Carpaccio“ war uns ans Herz gelegt worden. Und das war richtig lecker. Angesichts der milden Temperaturen konnten wir den Abend draußen im Biergarten verbringen, unter den Ästen einer mächtigen Kastanien. Schade, dass morgen schon wieder alles vorbei sein wird.