Hilfe, wir stecken fest

Die Marmorbrüche von Carrara sind das erste Ziel des heutigen Tages. Auf schmalen Wegen erreichen wir Fosdinovo und halten uns rechts. Immer wieder lässt sich auf der kurvenreichen Straße ein atemberaubender Blick auf die Küste erhaschen. Meter um Meter gewinnen wir an Höhe und kommen so unserem ersten Ziel immer näher.

Kurz vor Castelpoggio zweigt links ein unscheinbares Sträßchen ab, von dessen Endpunt sich ein fantastischer Blick auf einen Marmorbruch bietet.


Die anschließende Fahrt durch Carrara und Massa verlangt uns wieder vollen Einsatz ab: an Kreuzungen und Kreiseln nur keine Lücke lassen, damit sich keine Autos in die Gruppe drängen können. Hier fahren die meisten mit dem Messer zwischen den Zähnen – wir dann auch.

Hinter Massa schlagen wir uns wieder in die Berge und fahren vorbei an alten, aufgelassenen Marmorbrüchen. Wie Wunden, die in den Berg geschlagen sind, erscheinen uns die Löcher in den Gipfelregionen.

Nach einer kleinen Kaffeepause gehts durch zahlreiche dunkle Tunnels an den Rand der Toskana. Lucca ist nicht mehr weit. Wir legen an einem der zahlreichen Marmorbrüche noch einen Fotostopp ein und genießen die Aussicht.


Die imposante Kulisse muss für das eine oder andere Selfi dienen; alle haben ihren Spaß.


So langsam wird es Zeit für die Mittagspause. Nachdem wir eine halbe Stunde zuvor in den Bergen ab zwei herrlichen Lokalen vorbeigefahren sind – aber da war es noch zu früh für einen Stopp – findet sich jetzt natürlich nichts Passendes; wie immer.

Die nächstgrößere Stadt ist Castelnuovo di Garfagnaba; im „Ristorante di Carlino“ freut man sich über unseren Besuch. Pasta ist wieder einmal der Renner, aber auch der Vorspeisenteller – Antipasto misto alla casa – mundet vorzüglich.


Satt und zufrieden setzen wir uns auf unsere Motorräder – und entdecken dunkle Wolken am Himmel. Es könnte regnen. Für Charly eine Vollkatastrophe. Um die gute Lederkombi zu schonen, wird schnell die Regenkluft übergeworfen – sicher ist sicher.


Sicher ist, dass es (natürlich) nicht geregnet hat, Charly aber doch ein wenig nsss wurde: von schwitzen …

So langsam wird es Zeit für die nachmittägliche Kaffeepause. Linkerhand, auf einem Bergkegel, taucht Casciana auf. Die mächtige Kirche lässt vermuten, dass in der Nähe eine Bar ist; das ist ja meist so in Italien. Wir fragen eine ältere Frau, die am Wegesrand steht, doch die verneint. Kann gar nicht sein, denken wir uns, bestimmt hat sie uns missverstanden. Fahren wir doch selber mal gucken.

Damit nimmt das „Unglück“ seinen Lauf. Casciana ist gar nicht so groß, wie es auf den ersten Blick scheint – und eine Bar tatsächlich nicht. Nur eine schmale Straße, die so eng ist, dass wir fast mit den Spiegeln an den Hauswänden entlang kratzen und die zu allem Überfluss auch noch an einer Treppe endet. Wir stecken fest!

Nach Abwägung aller Umstände befindet Stefan, dass man die Treppe fahren kann und rumpelt bald darauf mit seiner GS die Stufen herunter.


Doch nicht alle wollen sich auf dieses Experiment einlassen. Zum Wenden ist der Weg jedoch zu schmal. Also müssen wir die schweren Maschinen mit vereinten Kräften rückwärts bergauf schrieben, bis ein schmaler Hauseingang den nötigen Raum zum Richtungswechsel bietet. Ein schweißtreibendes Unterfangen.


Kurz vor sechs sind wir dann zurück im Hotel. Das „Feierabendbier“ schmeckt heute, verständlicherweise, besonders gut 😉


Morgen wollen wir noch mal ins Chinque Terre – zu Fuß oder mit dem Motorrad.

Eine Antwort zu “Hilfe, wir stecken fest

  1. …… eine Rückwärts-Fahrhilfe wäre nützlich gewesen, für Christoph doch sicher kein Problem gewesen

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