Aufbruchstimmung am frühen Donnerstagmorgen. Zwei Drittel der Teilnehmer des Pässemarathons fahren nach Hause, ein Drittel hat die Anschlusstour durchs Alpenvorland gebucht. Und so brausen drei Tourguides und sieben Teilnehmer in einer Gruppe durchs Allgäu.
Vornehmlich auf kleinen Wirtschaftswegen wollen wir heute unterwegs sein. Die schlängeln sich kilometerlang durch eine liebliche Landschaft und führen so manches mal mitten durch ein Gehöft. Bei uns wäre das Befahren allein dem landwirtschaftlichen Verkehr vorbehalten; hier dürfen wir stundenlang auf kaum Trecker breiten Wegen unterwegs sein.
Und die bergen so manche Überraschung: auf einer besonders rumpeligen Abschnitt steht plötzlich das Schild: „Ende der Ausbaustrecke“, was an sich schon verwunderlich ist. Denn von „Ausaustrecke“ haben wir nur wenig entdecken können. Bald darauf verlässt uns der Asphalt und es geht auf groben Schotter mitten durch den Wald. Jetzt wissen wir, was gemeint war.
In Bad Gönenbach legen wir eine kleine Kaffeepause ein und lassen dabei eine der vielen Fronleichnamsprozessionen an uns vorbeiziehen. Das ganze Dorf ist in Tracht auf der Straße und pflegt Jahrhunderte alte Traditionen.
Bald darauf fahre ich zurück nach Lindenberg, hatten wir doch versprochen, mit allen Teilnehmer, die heute zur neuen Tour anreisen, noch eine kleine Nachmittagsrunde zu unternehmen. Ein kurzes Gewitter lässt dieses Unterfangen zunächst fraglich erscheinen, doch Punkt 16 Uhr sind die Straßen wieder trocken.
Fröhliche 75 Kilometer sind wir unterwegs und wissen der dunklen Wolke, die nach wie vor am Himmel steht, auf herrlich kleinen Straßen immer wieder auszuweichen. Noch ein kurzer Tankstopp, dann sind wir wieder im Hotel. Morgen wollen wir noch mal nach Österreich, um ein paar Pässe fahren zu können.