Heute habe ich die Triumph zurück nach Rosbach gebracht und dabei die Gelegenheit genutzt, den quirligen Dreizylinder selber noch mal ausgiebig Probe zu fahren. Das hat – ehrlich gesagt – riesigen Spaß gemacht.
Es ist schon beeindruckend, über welch ein gewaltiges Drehzahlband der gut 100 PS starke Motor seine Leistung abgibt. In der Stadt lässt sich die Maschine bei gut 2000 Umdrehungen im fünften Gang völlig ruckfrei hochbeschleunigen, auch auf der Landstraße ist in allen Gängen immer ausreichend Power vorhanden. Die Sitzposition ist angenehmen, die Kröpfung des Lenkers eigentlich auch. Nur beim Fahren im Stehen wird die Körperhaltung für Menschen mit meiner Größe etwas mühsam; wer gut 2 Meter misst, für den lassen sich die Klemmblöcke einfach umdrehen und dann passt es wieder, meinte dazu eine Triumph-Mitarbeiter.
Das kleine durchsichtige Windschild bietet ausreichend Schutz, auch bei schneller Fahrt. Lästig ist ein wenig, dass der Motor ordentlich Hitze abstrahlt. Die Federung ist etwas straff, was ich nicht als unangenehm empfinde. Das Einlenkverhalten wirkt ein wenig störrisch, da geht mein alte Boxer etwas leichter ums Eck, wenngleich das Fahrwerk der Triumph insgesamt um Längen besser ist.
Das Koffersystem kann auf den ersten Blick nicht überzeugen. Die mächtigen Plastikboxen wirken recht klobig und bieten auf der Auspuffseite gerademal Platz für einen Kulturbeutel und ein Handtuch. Zudem ist die „schwingende“ Aufhängung wenig vertrauenserweckend, soll aber auch für die schnelle Hatz auf der Autobahn taugen. Dafür gibt es Hecktaschen und Tankrucksäcke, die nicht nur hübsch ausschauen sondern auch viel Platz bieten.
Insgesamt hat die XC 800 von Triumph zu überzeugen gewusst. Alle „Testfahrer“ waren begeistert, die eingeschworenen Boxerfans nahmen lediglich Anstoß am wartungsintensiven Kettenantrieb. Wenn nicht schon zwei Ersatzmotorräder in der heimischen Garage stehen würden, wäre diese Triumph durchaus eine Sünde wert. Und gut aussehen tut sie auch noch.