TOURBERICHT LAGO DI GARDA
Dienstag, 20. September 2011 | 3. Tag
Der Monte Baldo am Ostufer des Gardasees und der daran angrenzende Monte Lessini waren das Ziel der heutige Tagestour. Und das bedeutete: Kurven satt bis zum Abwinken! Zunächst aber mussten die Motorräder vollgetankt werden; das war gestern Abend in einer Gruppe irgendwie vergessen worden.
Gut 20 Kilometer folgten wir der Uferstraße, die fast auf Seehöhe liegt und immer wieder herrliche Ausblicke auf den anmutig da liegenden Lago di Garda freigibt. Bei Sommavilla biegen wir scharf links ab und Kämpfe und auf einer schmalen Straße bergan. 20 enge Kehren und bis zu 17 Prozent Steigung sind schon eine ganz besondere Herausforderung.
In Caprino gönnen wir uns eine Kaffeepause im Schatten der örtlichen Kirche, um anschließend das Monte Baldo-Massiv einmal von Süd nach Nord zu durchqueren. Kurvenreich stürzen wir uns anschließend wieder ins Tal, um bei Avio entspannt mitten durch die Weinberge zu fahren. Dann geht es auf kehrenreicher Strecke hoch ins Gebirgsmassiv des Monte Lessini. Überall liegen ein wenig Geröll und abgerissene Ästen, vom Unwetter am Wochenende, auf der Straße.
Am kleinen Gasthof „Monte Lessini“ halten wir kurz, fürchten aber, uns ein anderes Lokal für die Mittagspause suchen zu müssen. Die Tür scheint verschlossen, wird aber unvermutet für uns geöffnet. „Ob wir etwas trinken möchten – eine bierra“, fragt uns eine freundliche Italienerin. „Wasser würden wir nehmen, Apfelsaft und zu Essen hätten wir auch gerne etwas“, sagen wir. Schnell werde wir uns einig und bestellen für alle Spaghetti bolognaise.
Kaum haben wir Platz genommen, kommt Stefan mit seiner Gruppe vorbei und hält ebenfalls. Also werden aus den neun Portionen Nudeln nunmehr 18 – und die Fleischsauce dafür etwas weniger?
Nach dem Essen fahren wir noch ein Stückchen weiter in den Süden und legen einen kurzen Stopp inmitten riesiger Weinberge und weitläufiger Olivenhaine ein. Fast fühlen wir uns wie in der Toskana, prägen das Landschaftsbild doch zahlreiche Zypressen.
Ab Funane fahren wir wieder Richtung Süden und stürzen uns bei Fosse über zahlreiche Kurven, Kehren und Serpentine wieder talwärts. So langsam wird es Zeit für eine Kaffeepause. Doch unten am Fluss ist es viel zu warm. Also erklimmen wir den nächsten Berg und fahren nach Brentonica. Da gibt es mitten im Ort eine Gelateria, die wir auf Anhieb auch finden. Was für ein toller Tag!
In gut einer halben Stunde wären wir jetzt im Hotel. Das wäre etw gegen 17:15 Uhr. Das geht natürlich nicht. Bis gegen sechs wollen wir schon unterwegs sein. Und da sich der Verkehr Richtung Arco gerade wieder einma staut, biegen wir noch einmal ab ins Valle Velo und nehmen eine halbstündigen Umweg auf einer winzig kleinen, kurvenreichen Straße gern in Kauf.
Punkt 18 Uhr erreichen wir – mit vollen Tanks – das Hotel und sind rundum zufrieden. Das waren tolle 270 Kilometer Wegstrecke. Während wir bei strahlendem Sonnenschein unterwegs waren, steckten weiter nördlich zahlreiche Urlauber im Schnee fest. Zahlreiche Alpenpässe sind bereits unpassierbar, so auch das Stilfser Joch, wo wir eigentlich morgen hinwollten. So werden wir nur bis zum Gampenpass fahren.
Testfahrt:
Thomas, der heute mit der Triumph unterwegs war, ist unschlüssig. Der bärenstarke Motor begeisterte ihn, aber irgendwie war nie der wirklich passende Gang da. „Es geht alles im vierten, fünften oder sechsten“, meint er. Und zieht für sich das Fazit: „Ich konnte mich da nie richtig entscheiden“. Auch sei der Lenker nicht richtig gekröpft und überhaupt werde er wohl bei seier F 800 GS bleiben. Gleichwohl: die XC 800 sein schon ein tolles Motorrad und sicher eine ernsthafte Konkurrenz zur BMW. Ob Lutz des auch so sieht, der morgen einen „Testride“ wagen will?