Das Gampenjoch bei Sonnenschein

TOURBERICHT LAGO DI GARDA
Mittwoch, 21. September 2011 | 4. Ta
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Heute wollen wir mal wieder in den Norden fahren. Lana sollte der „Wendepunkt“ sein. Ursprünglich hatten wir vor, von hier aus zum Stilfser Joch zu fahren. Doch der frühe Wintereinbruch in den Alpen und die Aussicht, 400 Kilometer fahren zu müssen, schreckten die meisten Teilnehmer. Also wurde die Runde flugs verkürzt und alle waren zufrieden.

Von Arco aus folgten wir der SS 45 bis Sarche. Da wurde scharf links abgebogen, um auf kurvenreicher Strecke zum Lago di Molveno zu gelangen. Linker Hand lag das mächtige Gebirgsmassiv der Brenta, deren Gipfel bereits in den ersten Schnee gehüllt waren. Nahe Cavedago ludt ein pittoresk gelegenes Kirchlein von 1465 zu eine erste Fotostopp. Vor uns breitete sich das Alpenpanorama in seiner ganzen Pracht aus.

Nur wenige Kilometer später begeisterten uns riesige Apfelplantage, die sich links und rechts der Straße erstreckten. Unglaublich welche Mengen an Obst hier angebaut werden – und von Hand geernetet werden müssen; Apfel für Apfel.

Am Lago di San Giustina fand sich eine Bar mit prächtiger Aussicht, heißem Kaffee und leckerem Kuchen. Schnell waren im Anschluß die kurvenreichen Kilometer bis Fondo zurück gelegt, dann war auch schon das Gampenjoch erreicht. Am Sonntag waren die meisten Teilnehmer hier im strömenden Regen entlang gefahren; jetzt schien die Sonne satt!

In Lana zweigen wir ab ins Uldental, um bei San Valburga wieder gen Süden zu fahren. Auf deutlich über 1600 Höhenmeter schraubte sich das kleine Sträßchen, an dessen Rändern noch Reste von Schnee zu erkennen waren. So langsam wurde es Zeit für die Mittagsrast. Ein kleiner Gasthof irgendwo im Nirgendwo kam uns da gerade recht. Holundersaft gab es und zu essen Spinatknödel oder frisch geröstete Bratkartoffel mit reichlich angebratenem Schinken und Spiegelei. Mag profan klingen, war aber unheimlich lecker und genau nach unserem Geschmack.

Auf schmalen Nebenwegen erreichten wir die SS 42, die uns schnurstracks zum Abzweig nach Madonna di Campiglio brachte. Unweit der Passhöhe legten wir einen erneuten Fotostopp ein, um die Brenta nun von deren Rückseite im Bild festzuhalten. Beeindruckend – vor allem, bei so tollem Wetter.

Über den Passo Durone und den Passo Ballino ging es weiter Richtung Riva und Arco. Auf der Anfahrt konnten wir noch einmal einen prachtvollen Blick auf den Lago di Garda genießen, bevor es die letzten Kilometer steil bergab nach Nago ging. Noch einmal volltanken und schon waren wir wieder im Hotel. 305 entspannte Kilometer sind wir heute gefahren. Morgen geht’s auf reichlich kleinen Straßen Richtung Kaiserjägersteig und die Hochebene von Assiago.

Testfahrt:

Lutz, der heute mit der XC 800 von Triumph unterwegs war, zeigte sich ganz angetan. Im Gegesatz zu seiner RS 1200 würde sich „der Tiger“ fahren wie ein Fahrrad, meinte er. „Das hat richtig Spaß gemacht“, hieß es am Ende der heutigen Etappe. Aber für die Rückreise auf der Autobahn würde er doch lieber mit dem Reihenvierzylinder seiner BMW fahren. Jeder setzt seine Prioritäten eben anders.

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