So langsam treten wir die Heimreise an

Wir müssen Zakopane verlassen und fahren zurück in die Nähe von Jesenik, ins Hotel „Stara Posta“ in Tschechien. Gut 330 Kilometer liegen vor uns. Wir wählen die selbe Strecke wie auf der Hinfahrt, weil alles andere viel weiter wäre oder über breite Landstraßen führen würde. Erlebnisreiche Tage liegen hinter uns, noch zwei Tagesetappen und die Tour ins Riesengebirge und die Hohe Tarta geht zu Ende.

Kurz nach 9 Uhr starten wir die Motoren und die vier Gruppen setzen sich in Bewegung. Wir kommen zügig voran und können kurz vor Cadca die erste, etwas verspätete Kaffeepause einlegen. Bald darauf ist die Grenze zu Tschechien erreicht. Noch ein paar Kilometer und ein kleines kurvenreiche Strässchen würde uns auf gut 1000 Meter führen. Irgendwo da oben am Berg gab es ein Restaurant mit einer herrlichen Aussichtsterrasse ins Tal. Auf der Hinfahrt sind wir daran vorbeigekommen. Das würde sich für die Mittagsrast anbieten. Doch von Süden nach Norden fahrend sieht alles irgendwie anders als als von Norden nach Süden und so erreichen wir den Talgrund, ohne das Lokal gefunden zu haben. Ein Wegpunkt wäre hilfreich gewesen …

Dafür entdecken wir beim Blick in die Landkarte eine kleine weiße Straße die auf einen Berg names Radhost führt. 1129 Meter hoch geht es in den mährisch-schlesischen Besiken. Der Name Radhorst oder zu deutsch Radegast soll auf einen Gott der Slawen zurückgehen. Auf dem langgezogenen Bergrücken stehen mehrere Holzhäuser aus der Zeit der Jahrhundertwende, die der walachischen Bauweise nachempfunden sind. Und es gibt einige kleine Buden, in denen Würstchen, Hotdogs und Palatschicken angeboten werden. Genau das, wonach wir gesucht hatten.

Die Weiterfahrt stellt uns vor ein kleines Problem. An der Straße, die ins Tal führt, steht ein weißes rundes Schild mit einem roten Rand. Keine Einbahnstraße, also könnte man doch ganz langsam ….

Kurz vor Frenstat erreicht uns ein erster Gewitterschauer. So schnell, wie die dunklen Wolken gekommen sind, sind sie auch wieder verschwunden. Es lohnt kaum, den Regenkombi anzuziehen. Auf Nebenwegen erreichen wir Vitkov und genehmigen uns am Marktplatz Kaffee und Kuchen. Jetzt sind es noch 75 Kilometer bis zum Hotel.

Die letzten 15 Kilometer davon sollten es in sich haben. Wieder zieht eine Gewitterfront auf. Der Wind peischt durch die Bäume und das Wasser rinnt in Sturzbächen über die Straße. Hochkonzentriert versuchen wir dem schmalen Asphaltband zu folgen und sind diesmal froh, ein Auto vor uns zu haben, an dem wir uns orientieren können. Diesmal wird nicht überholt.

Kaum im Hotel angekommen, ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Noch einmal genießen wir die gute tschechische Küche und das leckere Budweiser Bier, bevor es langsam ins Bett geht. Die morgige Tagesetappe wird uns zurück nach Zittau führen.

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