Neun Tage dauert unsere Reise durchs Riesengebirge und die Hohe Tatra. Sieben davon sitzen wir auf dem Motorrad. Da haben wir uns gedacht, vielleicht es es ja ganz schön, nicht nur um die Berge herum zu fahren, sondern auch mal durch eines der Seitentäler „zu wandern“. Ein Gedanke, der viele Freunde fand; von den insgesamt 46 Teilnehmern unserer Reise wollten 17 die Hohe Tatra zu Fuß kennenlernen.
Mateusz, der im Hotel Litwor für uns die Geschicke lenkte, organisierte einen Führer und einen Minibus. Um halb zehn gings los. Vorbei an der riesigen Sprungschanze von Zakopane fuhren wir Richtung Slowakische Grenze. Eine „leichte Wanderung“ hatten wir uns gewünscht und Jerry, unsere Wanderführer, sollte Wort halten – zunächst.
Gut eine Stunde ging es auf unbefestigten Wegen durch den Wald, bis zu einem Hochplateau mit einer wunderbaren Aussicht auf die umliegenden Berge. In einer kleinen Hütte wurde gegrillter Ziegenkäse verkauft, wer mochte, konnte Molke aus einem hölzernen Becher trinken. Nach einer kurzen Pause dann die Frage, ob wir uns ein wenig quälen wollten, um einen noch besseren Ausblick zu haben. Dann müssten wir den steilen Berg vor uns erklimmen.
Die meisten wollten und so ächzten, stöhnten und schnauften wir uns in 20 Minuten gut 250 Höhenmeter hinauf. Irgendwie hatten wir den Eindruck, der Weg verläuft fast senkrecht den Berg hinauf, so steil ging es durchs unwegsames Gelände bergan. Morgen werden wir schrecklichen Muskelkater haben. Aber: wir hatten es ja so gewollt.
Der Rest der Truppe unternahm einen Abstecher in die Slowakei und erreichte auf teilweise recht rumpeligen Strecken die imposante Burg Zips. Gegen 18:30 Uhr waren alle wieder im Hotel. Der letzte Abend in Zakopane brach an, morgen geht es zurück in die Tschechei. Der Wetterbericht verspricht blauen Himmel und Sonnenschein.