Der Donnersberg ist das erste Ziel unserer heutigen Tagestour, die mit 686 Metern höchste Erhebung im Nordpfälzer Bergland. „Mont Tonnerre“ nannten die Franzosen die Erhebung, als sie die Region 1815 vereinnahmten. Drei Jahre später gehörte das Bergmassiv dann zur bayerischen Pfalz. Auf dem bewaldeten Berg findet sich ein Keltenwall, der Ludwigsturm und ein Sendeturm des SWR. Das nette Lokal nahes des Parkplatz ist leider seit Jahren geschlossen, deshalb steuern wir den Falkenstein Hof an, von dessen Terrasse sich eine herrliche Aussicht bietet.
Zunächst aber muss wieder getestet werden. Heute übernimmt den Job die örtliche Zahnärztin. Noch einmal vielen Dank.

Heute ist der Tag der Baustellen und Umleitungen. Die erste dieser „Herausforderungen“ wartet gleich hinter Kirchberg auf uns, kann aber problemlos gemeistert werden.




In der Nacht hatte es ordentlich geregnet; entsprechend sehen die Straßen heute morgen aus. Immer wieder liegen kleine Geröllhaufen auf dem Asphalt, meist in Kehren oder hinter Kuppen, so dass wir entsprechend vorsichtig unterwegs sind. Zudem versperrt uns so manche Baustelle den Weg, die auf abenteuerlichen Pfaden durch – oder umfahren werden will. Das alles kostet Zeit, so dass wir ein wenig später als geplant zur ersten Kaffeepause eintreffen. Wir lassen es uns (trotzdem) wieder einmal gut gehen; so mancher gönnt sich zum zweiten Frühstück ein Stück Kuchen.





Wenig später halten wir auf dem großen Parkplatz am Donnersberg zum „Gipfelfoto“.

Die Abfahrt gestaltet sich abenteuerlich. Die schmale Straße ist mit Blättern und abgerissenen Ästen förmlich übersät, so dass wir sehr vorsichtig fahren müssen.



Unterdessen wird der Himmel immer dunkler. Als die ersten Regentropfen fallen, halten wir in Sippersfeld an und ziehen die Regenkombis drüber. Eine gute Entscheidung, dann wenig später öffnet der Himmel seine Schleusen. Wir geraten in einen Wolkenbruch, der sich gewaschen hat. Da die Kombis halten, was sie versprechen – und wir weitestgehend trocken bleiben – fahren wir erst einmal weiter, in der Hoffnung, dass der Regen irgendwann schon aufhören wird.


Das tut er auch – schnell sind auch die Straßen wieder trocken. Unsere Zuversicht hat sich ausgezahlt. So können wir im Reckweiler Hof das Mittagessen – wie geplant – auf der Terrasse einnehmen. Handschuhe, Pullover sowie die eine oder andere Jacke trocknen derweil im Heizungskeller. Ein toller Service.





Nach dem Mittagessen teilen wir uns auf. Einige Teilnehmer möchten auf die geplante Kaffeepause verzichten und lieber gleich ins Hotel. Das Regenradar gibt wenig Anlass zur Zuversicht. Alle anderen wollen noch ein wenig Motorrad fahren. Also plant Stefan kurzerhand eine neue Route, während die „Unerschrockenen“ am ursprünglichen Plan festhalten.



Wir nehmen Kurs auf Kirn im Nahetal, die einst im Schnittpunkt alter Handelsstraßen lag. Der Name leitet sich wohl vom alten keltischen Wort „kyr“ für Wasser ab. Dicht am Hahnenbach und der Nahe gelegen, gab es hier viele von Wasserkraft angetriebene Getreidemühlen; beide Gewässer waren zudem wichtig für den Warentransport, zum Gerben des Leders und für den Fischfang.
Aufs Vieh hatte es hingegen der Schinderhannes abgesehen, der in der Gegend um Kirn sein Unwesen trieb. 1796 wurde er in Kirn verhaftet und erhielt eine Prügelstrafe, konnte aber schon in der ersten Nacht fliehen. Ein Jahr später soll er mit seinen Kumpanen insgesamt 47 Hammel gestohlen und an den Kirner Metzger Franz Andres verkauft haben.
Wir „quälen“ uns ein wenig durch den Feierabendverkehr, haben aber bald schon wieder freie Fahrt. Schließlich erreichen wir Stipshausen, wo der „Dicke Hännes“ schon auf uns wartet. Lange Zeit war ungewiss, ob wir – angesichts der aktuellen Coronazahlen – hier eine Pause einlegen konnten; am Ende hat es geklappt. Während wir „nur“ Kaffee oder Wasser bestellen, kommt nach uns eine Gruppe Spanier von nahegelegenen Flughafen Hahn. „Do you have beer“ lautet deren erste Frage. Da leuchten die Augen vom „Dicken Hannes“; der Nachmittag scheint gerettet …



Auch wir wollen jetzt zurück ins Hotel. In die Richtung, in die wir fahren, steht die Sonne strahlend am Himmel. Hinter uns aber kommt eine dunkle Wolke immer näher. Also schnell in die Kombi und los, bevor es zu regnen anfängt. Die Motoren laufen, wir fahren vor bis zur ersten Kreuzung – und stellen fest, dass die Gruppe nicht komplett ist. Einem Teilnehmer war aufgefallen, dass die Ohrstöpsel fehlen. Also: Handschuhe wieder aus, Helm runter, Stöpsel suchen und alles wieder retour. Unterdessen war der Regen da. Wir warteten geduldig am Straßenrand während große Tropfen kräftig auf uns niederprasselten, bis alle Scheinwerfer im Rückspiegel zu sehen waren und fuhren los. Drei Kilometer später waren die Straßen wieder trocken.
Noch ein Tankstopp kurz vorm Hotel und auch dieser erlebnisreiche Tourtag sollte so langsam zu Ende gehen. Franz-Josef zeigte uns noch seine schwarz verfärbten Hände: „BMW-Handschuhe nach dem Regen, das ist das Ergebnis“, meinte er verärgert. Gute Qualität sieht anders aus.




Zwei Stunden später saßen wir zusammen beim Abendbrot. Hähnchenbrustmedaillons mit Thymianjus oder mit Spinat und Ricotta gefüllte Panzerottis – gefüllte Teigtaschen aus Italien – standen auf der Speisekarte; im Anschluss eine Herrencreme und der Tag war perfekt.





Auch von dieser Tour gibt es ein „Reliefe-Video“, das Dir die gefahrene Strecke zeigt.
Fragen zu dieser oder allen anderen Touren, die wir anbieten, beantworten wir gerne per Mail unter kurvenfieber@mac.com
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Unsere Pausen
Kaffeepause (Vormittag)
Falkensteiner Hof
Falkensteinerhof 1
67808 Falkenstein / Pfalz
Tel.: 06302 / 924 555
Web.: https://www.falkensteiner-hof.com
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Mittagessen
Reckweiler Hof
Reckweilerhof 8
67752 Wolfstein
Tel.: 06304 818 oder 819
Web: http://www.reckweilerhof.de/index.htm
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Kaffeepause (Nachmittag)
Gasthaus Dicker Hännes
Heidestr. 2
55758 Stipshausen
Tel.: 06544 513
Web.: http://zumdickenhaennes.homepage.t-online.de/main.html?src=%2Findex2.html
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Übernachtung:
Landhotel Karrenberg
Straßheck 3
55481 Kirchberg
Tel.: 06763 93080