ENDUROWANDERN IN LOTHRINGEN / Mittwoch, 1.5.2019 / Anreise – Es geht ins Lorraine, nach Lothringen, oder wie der Nordosten Frankreichs neuerdings genannt wird: ins „Grand Est“. Im Januar 2016 wurde aus den drei bisherigen Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardennen eine neue gebildet – und die wurde schließlich „der große Osten“ genannt, weil die Mehrheit der Bevölkerung (die sich an entsprechenden Umfragen beteiligt hatte) letztlich diesen Namen – der erst ganz zum Schluss in die Auswahlmöglichkeiten aufgenommen wurde – wollte.
Kein Asphalt, aber legal befahrbar. Solche Strecken suchen wir …
Unser Ziel ist Dun-sur-Meuese, ein kleiner, kaum 700 Einwohner zählender Ort im Arrondissement Verdun, irgendwo nahe der Grenze zu Luxemburg und Belgien. Hier gibt es zwei nette „B&B“, die Ausgangspunkt von drei spannenden, ganztägigen Endurowanderungen sind. Die Routen sind perfekt vorbereitet und können anhand eines elektronischen Roadbooks – einem so genannten Tripy – nach Belieben abgefahren werden. 20 Euro „Startgebühr“ werden pro Fahrer und Tag für die Planungen und Vorbereitungen in Rechnung gestellt, wobei nicht mehr als vier Motorradfahrer gleichzeitig teilnehmen sollten, um die „Belästigungen“ für die Bevölkerung (und die nicht feststellbaren Beeinträchtigungen für die Natur) so gering wie möglich zu halten.
Wir lassen uns das erste Mal auf dieses „Abenteuer“ ein – und sind am Ende begeistert. Zumal wir uns den „Luxus“ einer Übernachtung im Hotel gönnen – mit Dusche und WC auf jedem Zimmer und nicht auf dem Flur für alle, wie im eigentlich geplanten Bed&Breakfast.
Blick aus dem Hotelzimmer ins Grüne.
„Einige Streckenabschnitte können nur kleine Enduros fahren“, hatte Ad Ketelaars – der das alles so hervorragend organisiert – im Vorfeld deutlich gemacht. Also bleibt der alte Boxer zu Hause, statt dessen kommen die 350er Suzi und die kleine Beta Alp 200 in den Transporter.
Gemütlich geht es zunächst über die Autobahn Richtung Saarbrücken und dann über Land durch Luxemburg und Belgien nach Frankreich. Kaum habe ich die Landesgrenze überquert, denke ich, mein Navi ist kaputt, wird mir doch ständig eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 80 km/h angezeigt. Dann erinnere ich mich, dass man seit Neuestem auf französischen Landstraßen nicht mehr schneller fahren darf. Um die Unfallzahlen zu senken, wurde die Höchstgeschwindigkeit von 90 auf 80 km/h reduziert.
Picknick in Frankreich – was für ein idyllisches Plätzchen.
Kurz vor dem Ziel lädt ein idyllisch gelegener Picknickplatz zu einer kleinen Rast. „Muttern“ hatte mir noch ein frisch gebackenes Stück Streuselkuchen eingepackt, dazu ein heißer Schluck Kaffee aus dem Thermobecher – genau das sind die Erinnerungen, die lange hängen bleiben und die ich so mag.
Im Hotel angekommen wird ausgepackt und abgeladen. Immer noch lacht die Sonne vom Himmel, also wird schnell eine erste „Erkundungstour“ eingelegt. Ein deutscher Soldatenfriedhof ist ausgeschildert. Einen kleinen Hügel hinauf reihen sich Kreuz und Kreuz und mahnen, dass sich die Schrecken nicht nur dieses Krieges nie wiederholen mögen.
Einer von vielen Soldatenfriedhöfen rund um Verdun
Der nächste Abstecher führt – irgendwie passend – hoch zur Kirche, von der aus sich ein malerischer Blick auf den in der Abendsonne liegende Ort Dun-sur-Meuse bietet. Der kleine Fluss Maas, der am Stadtrand vorbei fließt, ist hier kanalisiert und lädt zu herrlichen Hausboottouren ein. Wir aber wollen Endurowandern – morgen gehts los.
Blick von der Kirche auf Dun-sur-Meuse
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Hintergrund-Infos:
Übernachtung in Dun-sur-Meuse:
Relais Fasthotel „Le Rale des genets“
21-23 Rue Sainte Marguerite
F 55110 Dun-sur-Meuse
Telefon: 03 29 83 80 85
www.hotel-le-rale-des-genets.com
E-Mail: hotel.leraledesgenets@orange.fr
Routenplanung und Ansprechpartner für die Roadbooks:
Ad Ketelaars
E-Mail: offroad_trips@hotmail.com