Acht Grad Unterschied

TOURBERICHT KATALONIEN
Samstag, 29. September 2012 | 2. Tag

Kein guter Tag für eine Reise in den doch eigentlich um diese Jahreszeit immer noch sonnigen Süden. In Katalonien regnet es, wie heute in ganz Spanien – und das fast ununterbrochen. Die Einheimischen wird’s freuen. Die Waldbrände, die im Landesinneren wüten, werden so gelöscht. Zum Motorradfahren aber ist das Wetter nichts.

Dabei haben wir doch irgendwie noch Glück. Während rund um Valencia ganze Landstriche regelrecht absaufen, haben wir in Narbonne „nur“ mit Gewitter und Starkregen zu kämpfen. Es schüttet wie aus Eimern, als die Motorräder vom Autoreisezug rollen. Und irgendwie sieht es nicht danach aus, dass es heute noch mal besser werden würde.

Speedy entscheidet sich, mit seiner Gruppe den direkten Weg zu nehmen. Also rauf auf die Autobahn und ab Richtung Grenze. Gut 140 Kilometer sind es bis Roses an der Costa Brava. Das sollte relativ zügig zu schaffen sein.

Stefan fährt lieber Landstraße und kämpft mit dem heftigen Wind. Nach einem Tunnel zweigt die Straße eigentlich rechts ab, aber die Böen sind hier so stark, dass die Motorräder fast auf die Gegenfahrbahn gedrückt werden. Immer wieder steht das Wasser in tiefen Pfützen auf der Straße, so dass kein rechter Fahrspaß aufkommen will. Aufmunterung verschafft schließlich eine kleine Kaffeepause bei der es leckeren Apfelkuchen gibt.

Kurz vor 18 Uhr sind beide Gruppen im Hotel. Den Wintergarten verwandeln wir kurzerhand in einen Trockenraum und hoffen, mit den eilends herbeigeschafften Elektro-Radiatoren die durchnässten Kombis wenigstens ein wenig trocken zu kriegen. Bei so manchem hat die Goretex-Hose kläglich versagt.

Ganz zum Schluß treffen Lutz und Wolfgang ein, die schon seit Donnerstag unterwegs sind. Kaum stehen die Maschinen auf dem hoteleigenen Parkplatz meint Lutz trocken, er kenne jetzt den Unterschied zwischen Schottland und Katalonien – der läge bei genau acht Grad. Im Juni, als wir in Schottland waren, hatte es ebenfalls am ersten Reisetag fast ununterbrochen geregnet – allerdings waren da die Temperaturen etwas niedriger; um genau diese acht Grad.

Nach einer heißen Dusche und dem ersten kalten Bier ist auch das vergessen. Das üppige Abendessen und der in Karaffen gereichte Rotwein versöhnen uns ein wenig. Zumal der Wetterbericht Besserung verspricht: am Sonntag könnte es noch einmal etwas wechselhaft sein, ab Montag aber scheint wieder die Sonne. Und die haben wir doch gebucht.

Kurzerhand haben wir den „Wintergarten“ im Hotel zum Trockenraum umfunktioniert. Ob´s hilft?

Eine Antwort zu “Acht Grad Unterschied

  1. Tja, was soll ich sagen: strahlend blauer Himmel in Thüringen!

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