Tagesarchiv: 01/10/2016

Und wieder irrt der Wetterbericht

Ein bisschen Glück darf man haben.Während das Rhein-Main-Gebiet am frühen Samstagmorgen in sinnflutartigen Regenfällen zu versinken scheint, keimt in uns die Hoffnung, von den angekündigten Regenschauern doch weitestgehend verschont zu bleiben. Der Blick aufs  Regenradar  stimmt zumindest optimistisch; als wir im 9 Uhr starten, kommt sogar die Sonne raus.


Wir genießen die ersten kurvenreichen Kilometer und stehen schon bald an einer von noch vielen Baustellen. Außen rum oder mitten durch? Am frühen Samstagmorgen sollte man sich schon mal ein Bild der Lage machen dürfen – also erstmal schauen, warum die Straße gesperrt sein soll.

Noch auf Asphalt fahrend liegen plötzlich Zweige und Rinde auf der Straße; ein Waldarbeiter müht sich am Wegesrand, seine Kettensäge in Gang zu setzen. Wir stoppen kurz und fragen: „Macht Ihr Holz oder können wir fahren?“ „Na, passt schoo“, lautet die Antwort. Bis zur Absperrung sei es nicht mehr weit.

Aha! Und dann? Müssen wir wieder umdrehen, wenn wir die Absperrung erreicht haben? Gut drei Kilometer wühlen wir uns durch feinsten Baustellenschotter, dann ist klar: nach der Absperrung beginnt wieder der Asphalt.

Kurvenreich geht es durchs Fränkische. Fahrerisch ein Traum, zudem hält das Wetter. Es geht durch malerische Dörfer, dunkle Wälder, vorbei an Bächen und so mancher imposanter Felsformationen, die so typisch ist für die Region.


In Regensberg legen wir im Berggasthof Hötzelein die obligatorischen Kaffeepause ein und genießen die tolle Aussicht. Auf dem Weg dorthin – wie auch im weiteren Verlauf – gilt es immer wieder mal zu improvisieren. Um es mir mit meinen Teilnehmern nicht zu verscherzen, folge ich nunmehr brav allen Umleitungsempfehlungen, wenn sich wieder mal eine Baustelle vor uns auftut. So mancher mag den groben Schotter in aufgerissenen Straßen nicht, da wollen wir die Bereitschaft, mir auch auf solchen Wegen zu folgen nicht überstrapazieren.


In Waischenfeld legen wir die Mittagspause. Zwei kleine Jungen sind völlig aus dem Häuschen, als sie unsere Motorräder sehen. Als ich sage, dass gleich noch mehr Maschinen kommen, fragt einer der beiden, wie viele wir denn seien. 19 sage ich. Das sei schlecht, meint der Größere von beiden – sie hätten nämlich nur sechs Speisekarten. Die werden aber wenig später persönlich vorbei gebracht.


Wir gönnen uns eine Kleinigkeit – Currywurst, Putengeschnetzeltes oder Sauerbraten – und freuen uns, bei herrlichstem Sonnenschein draußen in der Sonne sitzen zu können. Bis jetzt macht der „Goldene Oktober“ selbem Namen alle Ehre.


Spät am Nachmittag wird es dann doch ein klein wenig feucht. Wir sitzen gerade in Wisenttal am Flußufer und machen ein kleines Kaffeepäuschen, da fängt es ganz leicht an zu tröpfeln. Noch genießen wir Kaffee und Kuchen oder Eiscreme und hoffen darauf, dass nur ein kleiner Schauer durchzieht. Die Straßen aber bleiben naß, so dass wir den direkten Weg zum Hotel einschlagen.


20 Minuten später rollen wir auf dem Parkplatz aus, nur wenig später ist das Feierabendbier geordert. Dann schnell raus aus den Klamotten und ab unter die Dusche.

Um halb acht gibt’s Abendessen. Erst ein gehaltvolles Nudelsüppchen,


dann Bratwurst


oder Schäufele


und zum Schluss noch ein gemischtes Eis.


Was für ein Tag – einfach herrlich! Morgen wollen wir in den Frankenwald; bei hoffentlich genau so gutem Wetter wie heute. Verdient hätten wir es … 😉

Ein kurvenreicher Auftakt

Die Fränkische Schweiz ist das Ziel der letzten ADAC-Tour in diesem Jahr. 19 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer ist die Gruppe stark, die sich am späten Nachmittag im Mühlengrund in Aufseß traf. Nicht alle wollten nach der langen Anfahrt noch eine erste kleine gemeinsame Runde drehen und doch konnten wir uns gegen 16 Uhr mir zwei Gruppen auf den Weg machen.


Möglichst kleine Straßen hatten wir für die 85 Kilometer-Runde herausgesucht, manchmal kaum so breit wie der Traktor, der vor und fuhr. Kurvenreich folgten wir dem Lauf der „Aufseß“, durch Wälder und eine ganz wunderbare Landschaften. Ortschaften, wie hingedruckt, bizarre Felsformationen und eine Weite, die zu beeindrucken wusste.

Einmal, da kamen wir der „Aufseß“ ganz nah. Da hatten wir eine Route gewählt, die wohl nur Landwirten vorbehalten sein sollte. Das entsprechende Hinweisschild war aber so zugewuchert, dass man es – wie ich – nicht sehen konnte. Und als der Asphalt dann in Schotter überging, war es zum wenden zu spät …


Also ging es gut vier Kilometer auf abenteuerlicher Strecke einsam durch ein besonders malerisches Stück der Fränkischen Schweiz – verbunden mit ein bisschen Sorge, ob die schwere RT und die sportliche RS im Gefolge meiner G/S das alles klaglos überstehen? Taten sie, saßen ja zwei routinierte Fahrer drauf 😉

Gegen 18 Uhr waren wir zurück im Hotel und hatten noch Zeit für ein kleines Feierabendbier im Freien. Nach dem leckeren Abendessen wurde noch ein wenig geklönt – und überlegt, wie morgen wohl das Wetter werden würde. Regen ist angekündigt – aber wir bleiben optimistisch …